Urlaub Tag 3
Heute haben wir uns auf den Weg nach Kamakura gemacht und schon am Ausgang von der Station sind uns mehr Touristen entgegen gekommen, als mir je in Japan auf einmal begegnet sind. Als erstes haben wir uns von der Touristen Information eine Karte geholt und haben festgestellt, das der Strand, der Hasetempel, die große Budhastatur und ein Wanderweg, der an dem 5. Sentempel liegen, so nah beieinander sind, das man sie ohne Probleme an einem Tag besuchen kann. Wir haben uns einfach gedacht, dass wir loslaufen und gucken, wie weit wir kommen. Also sind wir als erstes an den Strand gegangen, der aber nicht sonderlich aufregend war. Trotzdem haben wir uns an den Strand gesetzt und Milchbrötchen gegessen, bis auf einmal ein WUSCH zwischen uns zu hören war und wir beide erschrocken die Köpfe eingezogen haben. Ein Falke war von hinten im Sturzflug angeflogen. Er war so dicht an uns vorbeigeflogen, dass Ich seine Flügel in der Luft vibrieren gehört habe, wie eine gespannte Drachenschur im Wind. Von da an waren wir etwas vorsichtiger, aber wir mussten noch mehrere Sturzflüge über und ergehen lassen, bis wir hastig das letzte Milchbrötchen herunter geschlungen hatten. Als wir uns dann auf den Weg zum Hasetempel gemacht haben, haben wir dann auch das Schild gefunden „be aware of the Hawk“. Den Hasetempel zu finden war nicht schwer, man musste einfach nur, dem sich langsam verdichtenden Touristenstrom folgen, der uns sicher zum Hasetempel geführt hat. Die Besucher waren nicht nur Japaner sondern auch viele Ausländer, auf jeden Fall waren da mehr englischsprachige als japanischsprachige Menschen, die andern Sprachen noch nicht mitgezählt. Der Tempel war sehr schön, mit einem Garten und vielen kleinen Gebäuden, die man besichtigen konnte. Und dann gab es noch einen Fischteich, in dem man die Fische streicheln konnte, das hat sich lustig angefühlt. Ansonsten ging der Tempel steil an der Felswand nach oben, und von dort hatte man einen guten Ausblick über ganz Kamakura und Teile des Meeres. Dann gab es da noch eine Höhle, die eindeutig für Japaner ausgelegt war, denn zum Teil musste Ich in die Hocke gehen und vorwärts robben. In einem der Räume dort standen viele gleiche Figuren, die dem ganzen Tempel eine beeindruckende Atmosphäre gegeben haben. Nach dem Hasetempel sind wir dem Touristenstrom zum Daibutsu gefolgt, dem großen Buddha. Dazu kann Ich nur sagen, der Name ist Programm, denn es gibt absolut nichts außer der überlebensgroßen Statur, gut sie ist sehr beeindruckend, da sie bestimmt 3 Stockwerke hoch ist, aber davon abgesehen gab es nichts interessantes. Für 20 Yen konnten wir die Statur noch von innen besichtigen, aber da gab es nichts zu sehen. Danach haben wir uns auf die Suche nach dem Eingang des Wanderweges gemacht. Den Wanderweg haben wir dann ohne Probleme gefunden und der war echt schön. Ein Trampelpfad, der sehr malerisch durch einen Wald geht. Wenn sich links oder rechts eine Baumlücke auftat, hatte man eine gute Sicht auf das Meer, die Stadt Kamakura oder auf die Vororte und meistens konnte man auch von hier mehrere Falken kreisen sehen. Der Wanderweg hat sich durch die Gegend geschlängelt und es ging immer Bergauf und Bergab. Wenn es sehr steil war, gab es zum Teil Treppen, die künstlich gemacht worden sind, oder natürliche, die von Wurzeln oder ähnlichem erzeugt worden waren. Auf dem Weg sind wir rund 1.7 Km gelaufen und dann haben wir wohl einen falschen Abzweig genommen, auf jeden Fall sind wir dann in einem Tempel gelandet, in dem alle in einer Höhle ihr Geld in einen kleinen Korb gelegt haben und es dann eifrig mit dem Wasser, das in der Höhle fließt gewaschen haben. Nun weiß ich also, dass in Japan in den Tempeln Geld gewaschen wird.
kprause - 31. Mär, 14:56