17.01.2010

Heute morgen hat mich mein PC mit dem Lied „Tu Es Foutu“ von In-Grid um 6:15 Uhr geweckt. Die nächsten 15 Min. habe Ich dann damit verbracht, endgültig aufzuwachen, während mein PC ein Lied nach dem anderen gespielt hat. Außerdem lagen noch alle anderen in ihren Betten. Also bin ich erstmal in das Wohnzimmer gegangen und habe mit einem Blick auf das Thermometer festgestellt, dass es nur 14°C sind. Dann habe ich den Ofen geöffnet und eine Hand hineingesteckt, brrrr alles Kalt. Mit einem Seufzer habe Ich Papier geholt und ein neues Feuer angefacht. Das war nicht so einfach, da das Holz nicht lange genug gelagert hat und daher noch nass und schwer ist. Nach 15 Min. hatte Ich es soweit, dass es glücklich vor sich hin knisterte. In der Zwischenzeit sind auch alle anderen aufgestanden. Dann ab in meinen, dazu umfunktionierten, Schneeanzug und nach draußen, Schnee schieben. Zur Abwechselung ist mal wieder der gesamte Weg weg, den wir gestern geräumt hatten. Um 8.00 Uhr haben wir dann aufgehört, um zu frühstücken. Es gab Reis mit Suppe und als Beilage gab es gegrillten Fisch und Salat. War wirklich lecker. Und inzwischen habe Ich auch keine Probleme mehr damit einen Fisch mit Stäbchen zu zerlegen. Die Unterhaltung beim Essen war aus meiner Sicht sehr langweilig, da alle über den Tagesablauf gesprochen haben und mich dabei geflissentlich ignoriert haben. Und da Ich nicht wirklich verstanden habe, worüber sie gesprochen haben, habe Ich mein Essen genossen. Nach dem Essen sind Akiran, Sachan, Shinchan, Tsukachan, Aniki und Michi gekommen. Aber leider nicht um zu helfen, bis auf Aniki. Die Anderen sind gekommen um Ski zu laufen. Tsukachan hat es allen andern beigebracht. Auch Shibata ist mitgegangen. Als um 9.00 Uhr die ganze Gruppe angekommen ist, ist erstmal großes Chaos ausgebrochen und jeder hatte einen Rucksack dabei, Taschen und Essen wurde verteilt und Skiausrüstung. Ich habe nur In einem der Stühle gesessen und zugeguckt. Dann haben sich noch alle hingesetzt, um den Ablauf der Gruppenaktivität zu besprechen. Nachdem das geschehen war, haben sich alle auf den Weg gemacht, um Skier und Skischuhe in der richtigen Größe zu suchen und anzuziehen. Danach haben sie den Eingangsbereich mit dem widerlichen Geruch von Kunstharz gefüllt, mit dem sie ihre Skier eingewachst haben. Ich war froh, das Ich nur kurz in den Eingangsbereich musste, um meine Schneeschuhe raus zu holen. Unsere heutige Hauptarbeit war es ein Haus von Akira-san frei zu schaufeln, damit der Schnee das Dach und die Wände nicht eindrückt. Da das Haus seit Anbeginn der ersten Schneefälle nicht frei gehalten wurde und auch kein Weg dorthin, brauchten wir die Schneeschuhe, um nicht einzusinken. Wir haben Schaufeln und die Schneeräumschlitten auf den großen roten Einkaufsschlitten geladen und haben uns auf den 10 Min. langen Fußweg gemacht. Aber durch den Schnee mit den Schneeschuhen braucht man deutlich länger. Das Schneeräumen an sich war genauso wie hier auch, mit dem kleinen Unterschied, das wir ganz von vorne anfangen mussten und das es noch keine Meterhohen Schneeberge gab. Das es keine Schneeberge gab war von Vorteil, denn da hat man noch keine Platznot und man kann frei entscheiden, wo man den Schnee hinbringen kann. In Kouei braucht man machmal 10 bis 15 Min. vom Schneeräumen, nur um den Weg zum Haufen frei zu räumen, damit man mit der eigentlichen Arbeit anfangen kann. Auf der andern Seite ist man ohne Schneeschuhe tief in den Schnee eingesunken. Nach rund 1,5 Stunden Arbeit hat Asao ihre Schneeschuhe ausgezogen, weil die ihr zu schwer wurden und das drehen um die eigene Achse zu kompliziert ist. Dafür ist sie dann am langsamsten gegangen, da ihre Gummistiefel immer tief in den Schnee eingesunken sind und so große Löcher hinterlassen haben. Wenn sie mit dem Schlitten festeren Schnee aufladen will, rutscht sie gelegentlich mit ihren Schuhen weg und fällt manchmal fast hin. Das passiert mit Schneeschuhen garantiert nicht, da die einmal eine größere Auflagefläche haben und mit mehreren Reihen von Spikes bestückt sind. Mir hat es am meisten Spaß gemacht die Dachflächen zu räumen. Da Ich der größte bin, war Ich prädestiniert für diese Aufgabe. Um 1.00 Uhr gab es endlich Essen, wir waren gerade mit den ersten beiden Seiten des Hauses fertig. Zum Essen sind wir zurück gegangen. Es gab Udon, das wir alle verschlungen haben und Asao noch mehr Reis aufwärmen musste. Aniki hat für einigen Tumult am Tisch gesorgt, als er angefangen hat, eine Diskussion zu führen. Nachdem wir gerade mit dem Essen fertig waren und uns wieder auf den Weg zu Akira-san´s Haus gemacht haben, sind die Skifahrer wieder gekommen. Wir haben uns alle gegenseitig im Weg gestanden, aber irgendwann war auch dieses Durcheinander gelöst. Danach ging es wieder darum Schnee vom Dach holen und vom Boden an die Seite zu schaufeln. In der Nähe des Hauses stand ein Van, der nur noch zu sehen war, weil der Wind um das Auto gezogen ist und somit eine Höhlung geschaffen hat. Ansonsten wären wir vielleicht über das Auto drüber gelaufen, ohne es zu merken. Irgendwann so gegen 3:30 Uhr ist auch Shibata aufgetaucht, aber er hat nur einen Hundespaziergang gemacht. Er ist nicht gekommen um zu helfen. Vielleicht wollte er auch nur was fragen?!! Ich und Aniki haben uns damit abgewechselt den Schnee vom Dach zu holen, denn irgendwann wird der Arm lahm. Asao ist dann so gegen 4.00 Uhr gegangen, um das Abendessen vorzubereiten. Und Masaru, Aniki und Ich haben dann noch eine Stunde lang die letzten Schneereste weggeräumt und alles zusammen gepackt und haben uns auch auf den Rückweg gemacht, allerdings haben wir einen kleinen Umweg gewählt. Wir sind einen Berg rauf gelaufen, von dem wir wussten, das er auf der Straßenseite gegenüber von Kouei endet. Masaru und Ich haben uns zu den Schaufeln und anderen Gegenständen auf den Einkaufsschlitten gesetzt und Aniki habe Ich meine Kamera in die Hand gedrückt und dann ging es ab, den Berg runter, Masaru und Ich hatten uns je eine Schaufel geschnappt, um sie wie Paddel zu benutzen. Das hat sogar funktioniert, aber der Schnee war leider zu weich, sodass der frische Pulverschnee einen Berg vor dem Schlitten gebildet hat, was dann den Schlitten bis zum Stillstand abgebremst hat. Wir haben dann eine Weile versucht den Schlitten wieder in Fahrt zu bringen, aber das hat nicht funktioniert. Also bin Ich ausgestiegen und habe Masaru geschoben, bis der Berg vor dem Schlitten so groß war, das es so nicht weiter ging. Dann haben wir den Schlitten über den Schneehaufen vor dem Schlitten geschoben. Masaru und Ich haben uns abgewechselt. So haben wir den Weg bis fast zur Straße gemeistert. Masaru wollte mich einen kleinen, aber steilen Berg hinunter schieben, aber der Wind hatte aus dem Berg eine Klippe gemacht, die Ich dann unweigerlich runter gefallen bin. Zwei Meter tief in frischen Pulverschnee. Ich hatte das Gefühl wie Achterbahn mit Looping. Masaru stand oben und ist fast die Klippe runtergefallen vor Lachen, bis er runter gesprungen ist. Ich habe rund 3 Min. gebraucht, um mich von meinem Lachkrampf zu erholen und mich aus dem Wust der Gegenstände und meinen Körperteilen zu befreien. Dann haben wir alle unsere Sachen wieder auf den Schlitten geladen und haben ihn zurück nach Kouei gezogen. Als wir uns schon auf das warme Innere des Hauses gefreut haben, haben wir gesehen, das Shibata seine Aufgabe nur halb beendet hatte. Er sollte ein kleines Haus in Kouei vom Schnee befreien. Eigentlich war da nicht viel zu tun, da wir da schon einmal alles frei geräumt hatten. Aber für uns hieß das: wieder alles auspacken und die von Shibata nicht beendete Arbeit beenden. Nach etwa 10 Min. Arbeit, als auch das erledigt war, haben wir uns in dem warmen Wohnzimmer in Kouei niedergelassen um dann sehnsüchtig auf das Abendessen zu warten. Ich habe mich in der Zeit hingesetzt und angefangen diesen Artikel zu schreiben, solange die Erinnerung noch frisch ist. Die Skigruppe war schon weg und wieder in Matsukura. Aniki hat in Kouei übernachtet, um im Falle von starkem Schneefall beim räumen der Straßen zu helfen. Für den morgigen Tag ist ein großes Mitarbeiter meeting in Matsukura geplant. Um 6:45 Uhr gab es dann endlich Abendessen, Reis mit Rippchen, Kartoffelpüree/Nudel/Weißkohl. Hört sich nach einer eigentümlichen Mischung an, ist es auch. Aber schmeckt gut. Nach dem Essen habe Ich mich wieder hingesetzt, um weiter zu schreiben, als Asao mich daran erinnert hat, das wir heute noch in eine heiße Quelle fahren wollten. Das hatte Ich über dem ganzen Trubel mit dem Schlitten ganz vergessen. Also habe Ich schnell meine Sachen gepackt und ab in den Wagen und die 10 Min. zu dem Öffentlichen Bad gefahren. Das war sehr entspannend. Auf dem Weg zur Quelle hat mich Masaru gefragt, was Heilsam auf Japanisch ist. Wie soll Ich das übersetzen? Ich habe es dann mit heilend übersetzt, das war das Beste, was Ich in meinem Wörterbuch gefunden habe. Das Bad war sehr entspannend und Ich habe es sehr genossen. Da waren wir für vielleicht 40 Min.. Danach haben wir noch eine Eis gegessen aus der dortigen Tiefkühltruhe und dann ging es auch schon wieder zurück. Um 9.00 Uhr sind wir alle warm und entspannt wieder in Kouei angekommen und haben den Weg zurück zum Haus durch die Dunkelheit gesucht und mit gelegentlichem Stolpern in die Schneewand links und rechts auch gefunden. Dann habe Ich noch 'ne halbe Stunde an diesem Artikel geschrieben, und bin dann so gegen 10.00 Uhr ins Bett gegangen. Soweit mein heutiger Tag.
abcDaniela - 19. Jan, 13:48

Und hier regen sich die Leute über 10 cm Schnee auf.

Gruß
Daniela

blauerzipfel - 25. Jan, 11:20

Hast du 'ne Ahnung wie lange bei euch noch Winter ist? Bis wann normalerweise noch Schneefälle zu erwarten sind?

kprause - 29. Jan, 03:26

Keine Ahnung, wann der Winter zu Ende ist, aber momentan wird es wärmer und wir haben sogar Regen gehabt. Gegen Abend wird es wieder kälter, aber wenn es so weiter geht habe haben wir in 3 Wochen keinen Schnee mehr. Der Wetterdienst hat jedoch prophezeit, dass es wieder kälter werden soll. Mal sehen, wie es wird.
Iv - 27. Jan, 21:10

Über so viel Schnee hätte ich mich gefreut!
Allerdings im Urlaub, aber bei uns musste es ja erst hinter her Schneien, dass Wetter mag mich eindeutig nicht!
Aber wenn ich überlege!?! Geht dir der Schnee nicht irgendwann auf die Nerven? Ich mein mir geht das bisschen Schnee hier in Deutschland ja mitlerweile auf die Nerven! *grins*

kprause - 29. Jan, 03:29

Nö der Schnee geht mir nicht auf die Nerven. Ich finde Ihn sogar angenehmer als Regen. Man gewöhnt sich dran Und da wir nicht mehr versuchen die ganze Straße frei zu räumen ist der Schnee meistens in ein bis zwei Stunden Arbeit weg geräumt und dann machen wir meistens andere Sachen.

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Zuletzt aktualisiert: 26. Jan, 16:49

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