Kohle

in Kouei war ein Workshop, von dem Ich zum größten Teil nichts mitbekommen habe, weil Ich in Matsukura war. Aber rund die Hälfte des Workshops fand in Monji statt und da hatte Ich das zweifelhafte Vergnügen helfen zu dürfen. Insgesamt habe Ich 2 Tage geholfen. Am ersten haben wir Baumstämme zum Köhler gebracht. Das hat schon morgens mit Morgengymnastik angefangen. Rund 15 Leute haben halb am Straßenrand und halb auf der Straße gestanden und haben sich gedehnt, gestreckt und gereckt. Das wurde mit einem Laufspiel abgerundet, bei dem immer 2 aufeinander zulaufen, sich die Hand schütteln und sich mit ihrem Namen vorstellen und dann nimmt man den Platz des Anderen ein. Und das für 10 Min und alle simultan. Ein einziges Chaos. Aber auch irgendwie lustig. Mir hat es nicht geholfen, da Ich mir so viele Namen unmöglich merken kann und dazu sind sie alle noch für mich ungewöhnlich. Und alle wollten sich unbedingt mir vorstellen. Manchmal bin Ich mir richtig wie ein Popstar vorgekommen und nicht wie ein Mitarbeiter und war froh, das Ich keine Autogrammstunde geben musste. Danach haben wir uns auf den Weg in den Wald gemacht mit 3 Schlitten, die voll beladen waren mit Kettensägen, Äxten, schweren Messern, mit denen man die kleinen Äste abhacken kann, Seilen, eine Kiste mit Schutzhelmen, Benzin, Kettenöl und Erstehilfekasten. Der Weg in den Wald hat rund 10 Min gedauert. Asao, Aniki und Shinchan hatten hier schon die Bäume gefällt, die wir nun wegtragen sollten. Zu Anfang hat Shinchan genau erklärt wie man welches Werkzeug benutzt und welchem Zweck es dient und was man nicht macht. Dann durften die Wegzeuge nur von den Mitarbeitern benutzt werden, weil es aus Sicherheitsgründen nicht anders möglich ist. Aber alle mussten so schöne lustige weiße Helme aufsetzen. Nur für den Fall. Masaru und mir war nicht so völlig klar, was uns auf den Kopf fallen soll aber vielleicht ging es auch nur um das professionelle Aussehen. Aniki und Shinchan haben dann angefangen die Bäume in rund 1,5 m lange Stücke zu sägen. Masaru und Ich haben am Anfang die Bäume von den Ästen befreit, die nicht zu gebrauchen waren. Dann haben wir die fertig gesägten Holzbalken aus der „Gefahrenzone“ der Kettensägen herausgeholt, sodaß die Leute vom Workshop diese zum Auto tragen konnten. Zu Anfang haben sie alle da gestanden und nach Arbeit geschrienen, aber als es dann an die dickeren Stämme ging hörte das ganz schnell auf. Diese Stämme wurden dann an Seilen von mehreren gezogen. Als die Wagen voll beladen waren haben Masaru und Ich sie nach Monji gefahren und haben sie dann da wieder abgeladen. Neben der Wiese, auf der wir die Balken gestapelt haben, stand schon eine Riesige Dose, die unten viele kleine Luftöffnungen hat und oben eine Große. Wir haben insgesamt 6 Ladungen Holz gefahren, und am nächsten Tag noch eine. Am nächsten Tag haben wir dann noch das Innengitter gebracht, ohne dem es nicht oder nur schlecht funktioniert. Das Gitter ist ein Zylinder, den wir in die Mitte gestellt haben. Dann haben wir die Holzbalken drumherum senkrecht eingestapelt, so das zwischen den Baumstämmen so wenig Platz wie möglich ist. Also zuerst die großen und dann immer kleiner werdend. Ganz zum Schluss haben wir noch Bretter mit einem Großen Holzhammer zwischen die Stämme getrieben. Als auch das fertig war, haben wir den Deckel aufgesetzt und durch die Klappe im Deckel brennbares Material in die Mitte geworfen, die von dem Drahtzylinder freigehalten worden war und haben alles angezündet. Am Anfang hat es nur wie verrückt gequalmt aber dann ist da nach 5 Min eine 50 cm hohe Flamme rausgeschossen. Wir haben das ganze für den Rest des Tages Brennen lassen und am nächsten Tag die Klappe oben geschlossen. Nach rund einer Woche hat Taicho den Deckel wieder auf gemacht und festgestellt, das es nicht geklappt hat und nur Asche übrig geblieben ist. Das Leben kann doch so grausam sein.

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Zuletzt aktualisiert: 26. Jan, 16:49

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