Ausländer

Es ist manchmal sehr gut ein Ausländer zu sein. In Japan sind alle so Gastfreundlich, das Ich meistens eine Sonderbehandlung bekomme und Ich so eine Menge Einblicke bekomme oder Dinge sehe oder bekomme, die Ich sonst nicht erfahren oder gesehen hätte. Im Artikel Neujahr habe Ich das schon erwähnt, aber nach dem Sushi Essen haben wir noch Flyer verteilt; also wir sind von Geschäft zu Geschäft gegangen und haben da Flyer ausgelegt. Dabei sind wir in ein Kaffee Geschäft gegangen. Ein beeindruckender Laden. Sehr klein rund 3x3 Meter und alles was man braucht um Kaffee zu kochen. Kaffeebohnen, Kaffeemühlen, Kaffeefilter, Kaffeekannen, Kaffeemaschinen und alles andere, was man brauchen könnte um Kaffee zu kochen. Die meisten kochen Kaffee indem sie eine Kaffeekanne und eine Trichter nehmen und dann aus einem Wasserspender heißes Wasser selber in den Trichter schütten. Aus meiner Sicht sehr lästig und altmodisch, aber hier ist Kaffee auch eher ein Luxusgetränk, das man nur machmal trinkt so wie bei uns Tee. Als Ich hinein gekommen bin, haben die Besitzer zuerst die anderen Kunden im Laden bedient und dann haben sie mit Masaru über die Flyer gesprochen. Sobald das Geschäftliche abgewickelt war, haben sie sich mir zugewandt und haben mir die Hand geschüttelt, nur mir. Und dann haben wir ein wenig über die Banalitäten gesprochen, wo Ich herkomme und wie alt Ich bin. Und dann haben sie mir stolz Ihre Bratwurst, Bierwurst und Zungenwurst gezeigt und mir welche mitgegeben. Ich habe mich natürlich sehr darüber gefreut und mich hundert mal bedankt und nicht darauf hingewiesen, das die Wurst in Deutschland frisch ist und nicht Tiefgefroren ist. Aber auf der anderen Seite, wann bekommt man sonst in einem Kaffeeladen Wurst geschenkt.
Die Wurst haben wir dann ein paar Tage später zu mindestens zum Teil gegessen, als Taicho hier war, um mit Asao ihre zukünftige Arbeit zu besprechen. Taicho ist über Nacht geblieben und deshalb gab es eine kleine Party. Also alle sitzen an einem Tisch, trinken Bier und essen getrockneten Fisch, Snacks oder Süßigkeiten. Zu dieser Gelegenheit hat mich Asao gefragt, ob es in Ordnung wäre, wenn es dazu die Wurst gäbe. Eigentlich wollte Ich die Wurst ja für ein deutsches Abendessen aufbewahren, aber dann habe Ich mir gedacht was soll´s dann halt eben nicht. Und Asao schien darüber so glücklich zu sein. Da Ich ein Bad nehmen wollte, habe Ich die Zubereitung dann Asao überlassen. Ich habe angefangen meine Sachen zusammen zu packen und mir mein Handtuch zu holen, um im Bad zu verschwinden. Als Ich durch einen Zufall nochmal in das Wohnzimmer geguckt habe und da den schon fertig präparierten Wurstteller gesehen habe. Die Bier und Zungenwurstscheiben waren halbiert und die Bratwurst in Stücke geschnitten worden. !! Ungebraten !! Schnell bin Ich eingeschritten und habe sie darauf hingewiesen, dass das Bratwurst ist und das man sie vor dem Essen braten muss. Mit Vergnügen habe Ich gesehen, dass die Köchinnen hier keine Ahnung haben von deutschem Essen. Voller Erstaunen haben sie das neue Wissen aufgenommen, was sie gesagt bekommen haben. Ich glaube das sie nun auch mal einen Eindruck bekommen haben, wie das ist, wenn man absolut keine Ahnung hat, also so wie Ich mich hier die halbe Zeit fühle. Nach dem braten sah die Wurst zu mindestens wie essfertige Bratwurst aus. Die Wurst wurde dann während der Party so nebenher mit Stäbchen genommen und gegessen, wobei die Wurst etwas fade war, im Vergleich, wie Ich gute ALDI Wurst in Erinnerung habe. Und der sonst so gut schmeckbare Unterschied zwischen den Wurstsorten war hier weniger gravierend. Dennoch ist die Wurst schnell gegessen worden, bis auf die Bratwurst, die nicht so beliebt zu sein schien. Ich konnte es Ihnen nicht verübeln, denn man sollte Bratwurst nicht kalt essen, wenn man auf den optimalen Geschmack aus ist. Ich glaube, dass Asao nur die Hälfte der Würstchen genommen hat. Mal sehen, was mit der anderen Hälfte passiert.

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Zuletzt aktualisiert: 26. Jan, 16:49

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