Neujahr

An Neujahr haben wir wie immer Schnee geschaufelt, um von dem Berg runter zu kommen. Um 5.00 Uhr hatten wir das endlich geschafft und haben uns dann auf den Weg in ein öffentliches Bad gemacht. Der Weg dahin ist ganz einfach, nur irgendwie hat Masaru und Asao ihn nicht gefunden. Zumindest nicht ohne eine ganze Reihe von hin und her fahren und umdrehen. Aber schon alleine durch die Mathematik war klar, dass wir früher oder später das Bad erreichen mussten. Als wir endlich angekommen waren, haben wir uns als erstes den Bauch am Buffet vollgeschlagen, an dem wir eine Stunde lang essen konnten. Es gab alles mögliche: Reis, Nudeln, Würstchen, Huhn, Salat und vieles mehr. Nach dem Essen sind wir in das Bad gegangen. Das ist einfach genial, wenn man bis zum Hals in 30°C warmen Wasser sitzt unter dem freien Sternenhimmel und es ist fast Vollmond. Gelegentlich fielen aus einer Wolke vereinzelte Schneeflocken. Das Leben an sich wird leichter und man kann sich komplett entspannen und über Gott und die Welt reden. Oder einfach nur meditieren oder philosophischen Gedanken nachhängen. Man vergisst einfach, das der Eintritt mehr gekostet hat als Ich das meinem Portmonee zugemutet hätte(2400 Yen). Danach sind wir nach Matsukura gefahren und haben dort die Vorbereitungen für den Jahreswechsel in Tokio im Fernseher verfolgt. Zugegeben Ich weniger, Ich habe mich mehr mit dem Internet beschäftigt. Dann um 0:00 haben wir Toshikoshisoba gegessen. Das sind Nudeln, die so lang wie Spagetti sind und symbolisch für ein langes Leben stehen. Danach sind wir mit dem Auto zu einem Schrein gefahren. Also bis zum Fuße eines Berges. Da standen 2 große Zelte und 3 große Lagerfeuer sind entfacht worden, die laut vor sich hin knisterten. Es wurde auch heiße Suppe ausgeschenkt und wieder Toshikoshisoba. Dann sind wir den Berg hinauf gelaufen. Der Weg wurde von Laternen ausgeleuchtet und das meiste des Weges waren Treppenstufen. Wir mussten bis ganz nach oben. Oben angekommen waren alle außer Atem und die alten Stufen waren sehr glatt von dem Schnee und den vielen Menschen, die vor uns die Stufen hinaufgelaufen sind. Oben war ein Schrein, an dem wir dann für eine gute Zukunft gebetet haben. Die Gebetszeremonie war: Erst eine fünf Yen Münze in den Schrein werfen, dann eine Glocke läuten, die an einem Seil befestigt war, zwei mal verbeugen, zwei mal klatschen und noch einmal verbeugen. Das Gleiche haben wir dann noch an zwei anderen Schreinen gemacht, die rund 10 m von dem ersten großen Schrein entfernt standen. Bis auf die Münze und die Glocke die gab es da nicht. Dann sind wir wieder zum Fuße des Berges zurückgegangen. Unten angekommen haben wir uns erst mal an einem der Feuer aufgewärmt. Dann ist plötzlich aus einem der Zelte ein Löwe herausgekommen, der „shishimai“, das ist ein Tanz, bei dem ein Löwe gezähmt wird und die umstehenden Menschen in den Kopf beißt. Jeder der in den Kopf gebissen wird, wird in seinem Leben viel Glück haben. Weil der Löwe mich nicht gebissen hat hat Master noch mal nachgefragt und extra für mich sind sie nochmal rausgekommen, damit der Löwe auch mich beißt. Manchmal ist es doch gut ein Ausländer zu sein. Kurz darauf haben sie mich noch in das Zelt gebeten und Ich habe sogar einen Sitzplatz bekommen. Dann habe Ich mit den Tänzern ein Höflichkeitsgespräch geführt und bald darauf sind wir wieder gegangen. Wieder zurück nach Matsukura. Dann ist noch eine kleine Gruppe mit Master und seinem Sohn zu einem Tempel gefahren. Ich bin mit gefahren, weil Ich mir gedacht habe, das kann Ich vielleicht nur einmal erleben. Der Weg von der Straße in das innere des Tempels war mit Kerzen links und rechts beleuchtet. Das hat dem Tempel einen mystischen tatsch gegeben und sah echt beeindruckend aus, aber wie meistens hatte Ich nicht genug Zeit, um Fotos zu machen, da die anderen vorwärts wollten. Die Mönche hatten schon angefangen abzubauen und die Beleuchtung einzupacken, aber wieder war mir das Ausländerglück hold. Denn sie haben für mich die Notwendigen Scheinwerfer wieder angeschlossen und das Licht wieder angemacht, damit wir beten konnten. Die Glocke wurde mit einer Art kleinem Rammbock geläutet, den man nach hinten zieht und dann einfach los lässt, aber man läutet nur einmal und auch der Rammbock berührt die Glocke nur ein mal. Danach haben wir uns noch wortreich bei den Leuten bedankt und sind dann zurück nach Matsukura gefahren, wo wir dann bis um 4.00 Uhr Karten gespielt haben. Das war sehr lustig. Das Spiel war mit Einsatz und jeder hat mit 5 Stäbchen angefangen. Master war der Erste, der alle seine Stäbchen verloren hatte. Dann hat er mit Bananen weitergespielt und als er die auch verloren hatte, hat er alles gesetzt, was er in seiner näheren Umgebung finden konnte. Um 4:30 Uhr haben wir dann Schluss gemacht und sind zu Bett gegangen, um wie immer um 6:30 Uhr wieder aufzustehen.

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Zuletzt aktualisiert: 26. Jan, 16:49

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