Tag mit Arichi

Ein unerwarteter freier Tag kommt immer unerwartet und ist somit meistens ein guter Tag, weil man immer im Hinterkopf hat, was man ansonsten für Arbeiten machen müsste. Asao hatte gesagt, das Arichi einkaufen fährt. Ich habe die Gelegenheit genutzt und sie gefragt, ob Ich nicht mitkommen kann, und wir einen kleinen zwischen Stopp in Matsukura machen können, damit Ich eben meinen Blog updaten kann und meine Mail´s checken kann. Also sind wir los. Wir waren gerade um die erste Kurve, als Arichi das Radio angemacht hat, das hasse Ich, da die japanischen Radio´s in den Winztransportern irgendwie mit dem Motor gekoppelt sein müssen, denn die Intensität des Rauschens nimmt zu, je höher die Drehzahl wird. Das macht das Verstehen und reden schwierig und die Musik kann man nicht wirklich genießen. Aber da Ich noch was zu tuen hatte, hat mich das nicht wirklich gestört. Aber plötzlich habe Ich verstanden, was im Radio gesprochen wurde. Es lief gerade ein lern Deutsch Kurs. Es war Lektion 74 und eine Unterhaltung wurde vorgespielt und danach analysiert. Die Unterhaltung war über einen Japaner, der nach Deutschland gekommen ist um an einer Deutschen Uni Sport zu studieren und das er von einem deutschen Trainer inspiriert worden ist, der eine japanische Mannschaft trainiert hat. Alles in allem eine langweilige Unterhaltung, obwohl Ich zugeben muss, das die Aussprache perfekt war. An einer Stelle fand Ich die Wortwahl lustig. Er hat gesagt, das für Ihn deutscher Fußball so wichtig ist, das er nur für einen Uniplatz bis nach Deutschland gefahren ist. Ich bin mir nicht sich, aber das letzte mal als Ich auf eine Karte von Japan geguckt habe gab es noch keine Landverbindung zwischen Deutschland und Japan. Aber vielleicht ist das wie bei Google. Da gibt es auch einen Routenplaner. Wenn man da Deutschland - Amerika eintippt, gibt es einen Posten, der heißt Schwimmen, für ein paar tausend Kilometer. Arichi hat fasziniert zugehört, aber sie hat gesagt, das sie nicht wirklich viel verstanden hat. Der Kurs wurde auf Deutsch und Japanisch beendet und zum Schluss wurde noch auf die nächste Lektion hingewiesen, die am nächsten Tag stattfindet.
Der Stopp in Matsukura war nicht weiter erwähnenswert, bis darauf, dass Aniki einen unglaublich hässlichen Pullover hat. Danach haben wir uns auf den Weg nach Iwate gemacht. Auf dem Weg haben wir über Gott und die Welt geredet, soweit es meine Japanischkentisse zugelassen haben, wobei Ich unterstützt worden bin von meinem Wörterbuch. Iwate ist so was wie eine Stadt. Also ein paar Straßen, an denen Geschäfte sind, aber als erstes sind wir in das einzige Shoppingcenter gegangen, das es gibt und haben nach gutem Mittagessen Ausschau gehalten, und auch was Interessantes gefunden. Ich habe Reis mit Omlett und einer Tomaten Soße gegessen, dazu gab es eine kleine Schale Gemüse mit Käse überbacken. Das Ganze wurde von Pommes und fritiertem Hühnchen abgerundet, das Ich mir extra dazu bestellt hatte, da die meisten Portionen für mich etwas klein sind und Ich hatte recht. Als Getränk gab es Cola auf Eis mit Eis. Also Cola mit Eiswürfeln und oben Softeis, so wie bei heißen Kakao Sahne. Das hat alles sehr gut geschmeckt. Auch die Cola, obwohl ungewöhnlich. Danach sind wir in den Shoppingbereich gegangen. Ich habe eher halb Interessiert die Auslagen betrachtet und habe nach Dingen aus Deutschland gesucht. Und es verwundert mich nicht, das Europäisches Frühstück nicht so häufig gegessen wird, bei den Preisen. Ich wurde bei Marmelade für 3-5 € für 125g verdammt gute Marmelade erwarten. Zugegeben die Marmelade ist auch gut, aber nicht so gut das sie den Preis erklärt und es gibt auch keine billigere. Das Gleiche gilt auch für Honig, Nussnougatcreme, Süßigkeiten, Käse, Wurst usw. kurz alles was aus Europa kommt. Wurst gibt es da tiefgefroren mit Zangen, um sich selber einen entsprechenden Beutel abzupacken. Und eingelegte Steaks kann man sich auch selber nehmen. Ansonsten bin Ich viel neben Arichi hergegangen und habe sie gefragt was bestimmte Dinge sind und wie sie heißen. Nachdem wir in dem Shoppingcenter fertig waren haben wir ein paar der anderen Läden abgeklappert. Einer war ein An und Verkauf von allem möglichen und unmöglichem Dingen. Gameboy und Nintendospiele für alle Konsolen, die je entwickelt worden sind. Manga´s, DVD´s, Instrumente, Autoreifen, Kühlschränke, Kameras, Angeln, Laptops und Kinderspielzeug. Alles stand durcheinander, gleichartige Objekte stehen durchaus bei einander, aber nicht nach übergeordnete Kategorien geordnet. Der Laden ist was für Sammler und für alle, die auch alte Technik schätzen und nicht mehr vom Hersteller produziert werden. Danach sind wir in eine Bücherei gegangen. Die Manga Abteilung ist eindeutig größer als in der Thalia Buchhandlung. Rund 50 % der Bücher waren Manga´s. Daneben waren die restlichen Abteilungen winzig. Das Einzige, was mit der Auswahl an Manga´s konkurrieren konnte war die DVD Abteilung. Reihenweise DVD´s alle zum ausleihen und auch hier waren rund 50% Anime´s, für so eine kleine Stadt echt viel, damit hätte Ich nicht gerechnet. Es gab auch eine Abteilung, in der man DVD´s kaufen kann, aber die war nicht nur schlecht sondern sehr schlecht sortiert. Eigentlich hatte Ich mir überlegt, ob Ich mir nicht eine DVD kaufen soll, aber bei der Auswahl konnte Ich nur nein danke sagen. Danach waren wir in einem Laden, der importierte Lebensmittel verkauft, wie deutsches Bier, Paulaner und Klaustaler oder Haribo Süßigkeiten und Wein. Neben den Preisen waren kleine Flaggen von den Ländern, in denen es produziert worden ist. Aber die Preise sind astronomisch im Vergleich zu Deutschland. Ich glaube nicht, dass in Deutschland jemand Haribo Süßigkeiten kaufen würde, wenn die 100g Packung 250 Yen kostet. Das hat mir richtig gezeigt, was Ich alles momentan nicht haben kann. Zum Abschluss waren wir dann nochmal essen, dieses mal in einem sehr beeindruckenden Restaurant. Von außen sah es wie ein Trümmerhaufen aus, der auf ein Haus geschüttet worden ist, und dann befestigt wurde. Das sah echt stark aus, es gab so viel zu sehen, das meine Augen gar nicht wussten, worauf sie sich als erstes konzentrieren sollen. Am besten hat mir das amerikanische Schild gefallen, das auf den Parkplatz gezeigt hat, mit den Worten „DO NOT PARK HERE“. Auch das Restaurant war sehr gut gestaltet über all an der Decke waren Kinderspielsachen befestigt, die aber eindeutig alt waren, ein Holzdreirad zum Beispiel, Puzzle, Stühle etc. und viele Gäste haben sich mehr für die Verzierungen interessiert, als für Ihr Gegenüber oder das Essen. Die Speisekarte hatte Fensterläden, die man aufgeklappt hat, und innen gab es dann die eigentliche Speisekarte. Das Essen war sehr lecker, auch wenn Ich die Portionen etwas enttäuschend fand. Wenn auf der Speisekarte 4 Pommes abgebildet sind, die auch nur 4 Pommes meinen. Auf der Rückfahrt haben wir dann noch an einem 100 Yen Shop gehalten. Obwohl der Name eigentlich eine Lüge ist. Alles kostet nämlich 105 Yen, da auf die 100 Yen noch 5% Steuern kommen. Hier kann man alles kaufen, was man so zum Leben braucht, Spiele, Putzmittel, Geschirr, Kleidung und sogar Lebensmittel, aber nur wenig. Danach sind wir dann endgültig zurück auf unseren Berg gefahren und weil Arichi gefahren ist, hat sie mir Ihr Handy in die Hand gedrückt und mir gesagt, dass Ich in Kouei anrufen soll und Bescheid sagen soll, dass wir auf dem Rückweg sind. Ich glaube das Gespräch war ganz gut, dafür das es mein erstes Telefonat auf japanisch war.

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Zuletzt aktualisiert: 26. Jan, 16:49

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