Mittwoch, 13. Januar 2010

Iglu und Laternen

Wir haben ein Iglu gebaut. Also hier war eine Gruppe, die ein Naturmeeting abgehalten hat und Taicho und Tsukachan haben ihr Wissen weitergegeben. Ein Teil dieser Einheiten ist der Bau eines Iglus. Zuerst haben wir auf einer großen Fläche den Schnee festgetreten, bis er richtig hart war. Dann hat Taicho einen Kreis auf den Boden gezeichnet, der die Außenlinien des Iglus darstellen sollte. Dann haben die Mitglieder der Gruppe angefangen mit einer Schneesäge eine Reihe Steine aus dem Kreis heraus zu sägen und an den Außenlinien anzulegen. Zugleich hat Taicho einen Kreis in der Nähe ausgehoben und die Mitte stehenlassen, damit man sich da hinsetzen kann und einen Tisch hat. An anderer Stelle haben Masaru und Ich angefangen rechteckige Steine aus dem Boden zu sägen, damit wir was haben, um das Iglu nach oben weiterzubauen. Ein Schneestein hat ungefähr die Ausmaße von 60x40x40 cm und ist schwerer als man es von Schnee erwarten würde. Taicho hat dann zusammen mit der Gruppe das Iglu gebaut. In einer ewigen Spirale immer weiter rauf, bis es rund 2 Meter hoch war. Aber die Gruppe hat zwischendurch eine Teepause gemacht und ist danach mit den Schneeschuhen hinraus gegangen. Als sie wieder da waren, war das Iglu bereits fertig, Inklusive Eingang und Windschutzwänden; und interessanterweise waren wir ohne die Gruppe schneller, als mit. Als die wiedergekommen sind und das fertige Iglu gesehen haben, gab es viel Applaus und Staunen und alle haben sich vor das Iglu gestellt oder gesetzt und ein Foto von sich, mit dem Iglu im Hintergrund, machen lassen. Dann haben sich in den Eingang gesetzt. Danach sind sie als geschlossene Gruppe wieder reingegangen, um zu Mittag zu essen. Wir übrigens auch. Am Nachmittag hatte die Gruppe irgendwelche Vorlesungen oder so etwas über Erstehilfe, giftige Insekten und Pflanzen in der Natur und vergleichbare Themen. Wir haben in der Zeit das Iglu mit Schneelaternen verziert. Wir haben überall Schneeblöcke hingestellt und eine Vertiefung hineingegraben, um später ein Teelicht hinein zu stellen. Nun ist das ganze moderne Kunst. Zum Schluss haben wir noch Schneebälle überall hingelegt und gestapelt, damit es auch nett und interessant aussieht.

Schneeschuhe in Aktion

Endlich mal schönes Wetter und wir haben uns die Schneeschuhe geschnappt und sind losgelaufen. Eigentlich wollten wir Ski laufen, aber natürlich haben sie keine Schuhe in meiner Größe. Sie haben Schuhe in den Amerikanischen Größen von 4,5 bis 8,5 Ich liege bei 11,5-12. Mein Fuß ohne Schuh war größer, als der größte Schuh, den sie da hatten. Dann haben wir uns für die Schneeschuhe umentschieden. Wir sind einfach los, den Berg rauf gelaufen und quer Feld ein. Aber Wege sind hier sowieso nicht mehr zu erkennen. Der, der vorne läuft hat eindeutig die A-Karte, denn er muss den Weg machen und den Schnee platt drücken. Die Anderen nutzen dann diese Abdrücke aus und haben es wesentlich leichter. Deshalb haben wir uns abgewechselt mit vorne laufen. Die Natur war umwerfend, mal ein Ausblick auf die Berge, ohne das die lästigen Hochspannungsleitungen im Weg sind, oder es immer der gleiche Blickwinkel ist, oder dass eine Baumkette im Weg steht. Wir haben Tierspuren gefunden, die warscheinlich von einem Hasen stammen. Wir sind in der Gegend herum gelaufen und hatten viel Spaß.

Manga und Anime

Für alle, die diese Begriffe zu ersten mal hören erkläre Ich sie kurz. Manga ist ein ein Buch, das wie ein Komik geschrieben ist, also viel Bild und wenig Text. Der Unterschied zu einem Komik ist die Tiefe der Geschichte. Ein Asterix Komik ist nach einem Buch zu Ende und es ist schon fast von vorne herein klar, das die Gallier gewinnen. Ein Manga kann aus 1 Buch oder über 20 bestehen. Und die Geschichten können Kriminalfälle sein, Liebesdramen, oder von dem alten Kampf Gut gegen Böse. Sie spielen in allen Epochen, Klassen und Kontinenten. Meistens gehen die Geschichten aber über die Realität hinaus. Viele beginnen in der Realität und weichen dann in eine Fantasie ab. z.B Der Manga „Death Note“ Ein hoch intelligenter Highschool Schüler fragt sich was der Sinn des Lebens ist und warum man leben soll, wenn man hinterher sowieso stirbt. Dann findet er ein Notizbuch von einem Shinigami (Gott der Toten). Immer wenn er einen Namen in dieses Buch schreibt und sich dabei das Gesicht vorstellt wird diese Person sterben. Damit beginnt er dann die Welt von allen Verbrechern zu reinigen. Wenn dieser Manga verfilmt wird ist es ein Anime. Es ist falsch anzunehmen, dass Mangas nur was für Kinder sind. Es gibt sie mit Kindergeschichten und bis zu blutigen und brutalen Massakern, wo mehr Blut fließt, als bei einem Hollywood Streifen. Die Manga Industrie ist fest in japanischer Hand. Und hier sind sie auch beliebt wie sonst nirgends. In der U-Bahn kann man fein gestriegelte Geschäftsleute sehen, die zuerst eine Zeitung lesen und dann ein Mangaheft herausholen. Ich habe sogar schon Rentner mit Mangaheften gesehen. Ein Manga ist hier so normal wie in Deutschland ein Taschenbuch. Auch hier in der Schule haben sie eine erstaunliche Sammlung an Mangas.

Oichokabu

Ist das Kartenspiel, das wir an Neujahr gespielt haben, bei dem Master so schrecklich verloren hat. Die Regeln sind einfach. Man nimmt von einem Kartenspiel die Karten Ass bis 10. Man nimmt immer die Einerstelle als Punkte. Also ein Ass zählt 1 Punkt, eine 5 zählt 5 Punkte, eine 9 zählt neun Punkte, eine 10 zählt 0 Punkte und eine 16 zählt 6 Punkte. Das Ziel ist es 9 Punkte zu bekommen, oder so nah wie möglich an die 9 heran zu kommen.
Der Kartendealer ist der Herausforderer. Er gibt jedem eine verdeckte Karte. Dann kann jeder der Spieler entscheiden, ob er eine zweite Karte haben möchte. Bei Bedarf gibt er jedem der möchte eine weitere Karte, verdeckt versteht sich. Nun entscheidet jeder wie gut seine Karten sind und setzt dementsprechend einen Einsatz auf seine Karten; aber 1 muss jeder setzen. Nun muss der Dealer einzelne Personen herausfordern, wer die besseren Karten hat, gewinnt. Wobei der Einsatz gleich groß sein muss. Also wenn ein Spieler auf seine Karten 2 Stäbchen setzt und wird von dem Dealer herausgefordert, muss der Dealer auch 2 Stäbchen setzen. Hat der Dealer mehr Punkte, bekommt der Dealer die 2 Stäbchen. Wenn aber der Spieler mehr Punkte hat, muss der Dealer ihm 2 Stäbchen geben. Haben beide gleich viele Punkte, bekommt keiner Stäbchen. Dabei muss der Dealer eine Person herausfordern und kann danach beliebig viele weitere Personen herausfordern.
Nachdem der Dealer 2 Mal dran war wird gewechselt und der Nächste ist dran mit Dealen.

Neujahr

An Neujahr haben wir wie immer Schnee geschaufelt, um von dem Berg runter zu kommen. Um 5.00 Uhr hatten wir das endlich geschafft und haben uns dann auf den Weg in ein öffentliches Bad gemacht. Der Weg dahin ist ganz einfach, nur irgendwie hat Masaru und Asao ihn nicht gefunden. Zumindest nicht ohne eine ganze Reihe von hin und her fahren und umdrehen. Aber schon alleine durch die Mathematik war klar, dass wir früher oder später das Bad erreichen mussten. Als wir endlich angekommen waren, haben wir uns als erstes den Bauch am Buffet vollgeschlagen, an dem wir eine Stunde lang essen konnten. Es gab alles mögliche: Reis, Nudeln, Würstchen, Huhn, Salat und vieles mehr. Nach dem Essen sind wir in das Bad gegangen. Das ist einfach genial, wenn man bis zum Hals in 30°C warmen Wasser sitzt unter dem freien Sternenhimmel und es ist fast Vollmond. Gelegentlich fielen aus einer Wolke vereinzelte Schneeflocken. Das Leben an sich wird leichter und man kann sich komplett entspannen und über Gott und die Welt reden. Oder einfach nur meditieren oder philosophischen Gedanken nachhängen. Man vergisst einfach, das der Eintritt mehr gekostet hat als Ich das meinem Portmonee zugemutet hätte(2400 Yen). Danach sind wir nach Matsukura gefahren und haben dort die Vorbereitungen für den Jahreswechsel in Tokio im Fernseher verfolgt. Zugegeben Ich weniger, Ich habe mich mehr mit dem Internet beschäftigt. Dann um 0:00 haben wir Toshikoshisoba gegessen. Das sind Nudeln, die so lang wie Spagetti sind und symbolisch für ein langes Leben stehen. Danach sind wir mit dem Auto zu einem Schrein gefahren. Also bis zum Fuße eines Berges. Da standen 2 große Zelte und 3 große Lagerfeuer sind entfacht worden, die laut vor sich hin knisterten. Es wurde auch heiße Suppe ausgeschenkt und wieder Toshikoshisoba. Dann sind wir den Berg hinauf gelaufen. Der Weg wurde von Laternen ausgeleuchtet und das meiste des Weges waren Treppenstufen. Wir mussten bis ganz nach oben. Oben angekommen waren alle außer Atem und die alten Stufen waren sehr glatt von dem Schnee und den vielen Menschen, die vor uns die Stufen hinaufgelaufen sind. Oben war ein Schrein, an dem wir dann für eine gute Zukunft gebetet haben. Die Gebetszeremonie war: Erst eine fünf Yen Münze in den Schrein werfen, dann eine Glocke läuten, die an einem Seil befestigt war, zwei mal verbeugen, zwei mal klatschen und noch einmal verbeugen. Das Gleiche haben wir dann noch an zwei anderen Schreinen gemacht, die rund 10 m von dem ersten großen Schrein entfernt standen. Bis auf die Münze und die Glocke die gab es da nicht. Dann sind wir wieder zum Fuße des Berges zurückgegangen. Unten angekommen haben wir uns erst mal an einem der Feuer aufgewärmt. Dann ist plötzlich aus einem der Zelte ein Löwe herausgekommen, der „shishimai“, das ist ein Tanz, bei dem ein Löwe gezähmt wird und die umstehenden Menschen in den Kopf beißt. Jeder der in den Kopf gebissen wird, wird in seinem Leben viel Glück haben. Weil der Löwe mich nicht gebissen hat hat Master noch mal nachgefragt und extra für mich sind sie nochmal rausgekommen, damit der Löwe auch mich beißt. Manchmal ist es doch gut ein Ausländer zu sein. Kurz darauf haben sie mich noch in das Zelt gebeten und Ich habe sogar einen Sitzplatz bekommen. Dann habe Ich mit den Tänzern ein Höflichkeitsgespräch geführt und bald darauf sind wir wieder gegangen. Wieder zurück nach Matsukura. Dann ist noch eine kleine Gruppe mit Master und seinem Sohn zu einem Tempel gefahren. Ich bin mit gefahren, weil Ich mir gedacht habe, das kann Ich vielleicht nur einmal erleben. Der Weg von der Straße in das innere des Tempels war mit Kerzen links und rechts beleuchtet. Das hat dem Tempel einen mystischen tatsch gegeben und sah echt beeindruckend aus, aber wie meistens hatte Ich nicht genug Zeit, um Fotos zu machen, da die anderen vorwärts wollten. Die Mönche hatten schon angefangen abzubauen und die Beleuchtung einzupacken, aber wieder war mir das Ausländerglück hold. Denn sie haben für mich die Notwendigen Scheinwerfer wieder angeschlossen und das Licht wieder angemacht, damit wir beten konnten. Die Glocke wurde mit einer Art kleinem Rammbock geläutet, den man nach hinten zieht und dann einfach los lässt, aber man läutet nur einmal und auch der Rammbock berührt die Glocke nur ein mal. Danach haben wir uns noch wortreich bei den Leuten bedankt und sind dann zurück nach Matsukura gefahren, wo wir dann bis um 4.00 Uhr Karten gespielt haben. Das war sehr lustig. Das Spiel war mit Einsatz und jeder hat mit 5 Stäbchen angefangen. Master war der Erste, der alle seine Stäbchen verloren hatte. Dann hat er mit Bananen weitergespielt und als er die auch verloren hatte, hat er alles gesetzt, was er in seiner näheren Umgebung finden konnte. Um 4:30 Uhr haben wir dann Schluss gemacht und sind zu Bett gegangen, um wie immer um 6:30 Uhr wieder aufzustehen.

Trinken

Ich habe viel über das Essen geschrieben, also dachte Ich mir, dass Ich vielleicht auch mal was über das Trinken schreiben sollte. Das Trinken ist in Japan absolut unwichtig. Trinken ist hier eine Genusssache und keine Notwendigkeit, ausschließlich ein Genuss. Hier wird jedes Essen zusammen mit einer Suppe gegessen. Von der man sich nachnehmen kann. Das sind dann schon 1,5 Liter bei 3 Mahlzeiten - mindestens. Ich nehme mir meistens nach, also dann dementsprechend mehr. Dazu kommt noch das hier das Essen meisten auch noch in Wasser schwimmt. Also - genug Flüssigkeit.

Schneeschuhe

Wir haben eine Geländeerkundungstour gemacht. Also, wir haben uns den Wald und Kouei einmal von allen Richtungen aus angeguckt. Natürlich mit Schneeschuhen. Das ist etwas für Leute, die zu viel Kraft haben, wobei hier mehr Kraft nicht von Vorteil sein muss. Mehr Kraft heißt mehr Muskeln, das heißt mehr Gewicht und mehr Gewicht heiß, das man tiefer in den Schnee einsinkt. Trotz der Schneeschuhe sinkt man noch bis zu den Knien in den Schnee ein, manchmal auch noch tiefer. Aber es ist trotzdem echt lustig, wenn man durch den Schnee läuft und man dann mit einem Schritt auf dieTerrasse steigen kann, von der man weiß, das sie im 2ten Stock liegt. Oder man über einen kleinen Baum läuft. Man sieht alles einfach aus einem andern Blickwinkel. Beim Laufen kommt man sich wie Bigfoot vor, der mit riesigen Fußabdrücken durch den Schnee rennt. Obwohl man rennt nur einmal, danach ist man so außer Puste, das man von alleine aufhört. Das Anziehen der Schneeschuhe ist aber eine Herausforderung. Es ist einfach sehr ungewohnt auf einmal so große Schuhe zu haben. Wie wenn man Kinder beobachtet, die sich die Schuhe von Erwachsenen anziehen und dann damit in der Gegend herum stolpern. So ist das am Anfang auch mit den Schneeschuhen und sie werden an die Gummistiefel geschnallt. Manche Gummistiefel haben hinten eine Kante, damit die Lasche der Schneeschuhe nicht nach unten rutschen kann. Meine natürlich nicht. Aber es ging trotzdem mit der Hilfe von einem Band.

Alltag in Kouei

Ein normaler Tag hier hat eindeutig mehr Stunden als in Matsukura. Obwohl Ich auch gerne zugebe, das es hier auch einige Vorteile gibt. Hier geht es ebenfalls um 6:30 Uhr raus, aber die Arbeit fängt erst um 7:00 Uhr an. Das Gute hier ist, dass das Bett weicher ist und Ich nicht so verspannt aufwache. Dann wird zuerst draußen Schnee geschaufelt. Wenn es nicht geschneit hat gehen nur 2 Leute mit den Hunden raus und einer füllt das Feuerholz auf und Frühstück wird gemacht. Danach wird gearbeitet. Schnee geschaufelt oder Feuerholz mit der Kettensäge gesägt und gelagert. Von dem Erdbeben ist viel Holz übrig, das davor ein Haus war oder was ähnliches. Aber wir nehmen nur die Balken. Oder wir fahren an andere Orte, um da zu arbeiten und an den meisten Sonntagen ist Waldkindergarten, wo wir als Aufpasser tätig sind. Das was mich hier aber am meisten stört, ist das hier sehr viel gearbeitet wird, vor allem sehr lange. An manchen Tagen habe Ich zum Mittagessen um Eins bereits fünf Stunden gearbeitet und eigentlich muss Ich nicht mehr als sechs arbeiten. Auch wenn es eine kleine Klausel gibt, die besagt, das "manchmal" länger gearbeitet wird, wenn es viel Arbeit gibt. Das Problem ist nur, dass es hier immer viel Arbeit gibt. Wenn Kinder was machen sollen und es nicht wollen machen sie die Augen zu und sagen, dass sie die Arbeit nicht sehen. So ähnlich ist es hier auch. Nachts wenn man die Arbeit nicht sehen kann, muss man auch nicht arbeiten und sobald die Sonne aufgeht muss man ran und arbeiten, bis man die Arbeit wieder nicht mehr sehen kann. Ich weiß nicht, ob Ich mich auf den Sommer freuen soll.
Sehr angenehm ist es hier nach der Arbeit, da Ich hier tatsächlich Ruhe habe und mich darauf konzentrieren kann was zu schreiben. Sitzen kann ich in dem Raum mit dem Holzofen, dort ist genug Platz und es ist warm. Es ist nicht so eng und hecktisch wie in Matsukura.

Schornstein

Das Haus hier hat 3 Schornsteine. Zwei, die für die beiden Holzöfen sind, mit denen hier geheizt wird. Der Dritte ist für den Wasserbeuler, der hier wahlweise mit Öl oder Holz betrieben werden kann. Der Beuler wird hauptsächlich für das abendliche Bad gebraucht. Nun ist der Beulerraum nachträglich an das Haus angebaut worden. Der Schornstein ist daher nicht im Haus, sondern außerhalb des Hauses an einer, im Boden verankerten und von Stahlseilen abgespannten, massiven Fahnenstange, befestigt. Der Schnee auf dem Dach ist runtergerutscht und ist von der Stange aufgehalten worden. Mehr und mehr Schnee hat sich angesammelt, bis die die Stahlseile angefangen haben zu reißen. Und nach und nach hat der Schnee die Stange nieder gedrückt. Wir haben es aber rechtzeitig bemerkt und den Schnee vom Dach runter geholt. Aber der Schornstein ist irreperabel verbogen und die Rohrkontakte haben sich gelöst. Die Stelle, an der das Rohr das Haus verlässt, ist total herausgerissen. Wir haben den Schnee, der auf dem Dach lag mit Harken runtergezogen. Also genau genommen haben wir eine Lawine ausgelöst. Schon alleine die Kraft, die hinter dem Schnee steckt, der von einem Dach rutscht, ist gewaltig. Dabei lag der Schnee mal gerade einen Meter hoch auf dem Dach und das auch nur am unteren Ende. Als sich dann die Lawine gelöst hat und vor uns runter ging und uns einen Schneesturm um die Ohren blies, war das doch sehr beeindruckend.
Am nächsten Tag haben wir dann die Stange komplett aus dem Schnee ausgegraben und wieder gerade gebogen. Das sah dann so aus: 4 Leute haben gedrückt und geschoben und langsam hat sich die Stange zentimeterweise wieder aufgerichtet. Dann haben wir sie mit mehreren dicken Drähten fixiert um am nächsten Tag alles professionell reparieren lassen.

Pizza

Wir hatten in Kouei eine Pizzaparty, aber nur die, die auch hier leben. Kouei hat keinen Steinofen und auch keinen Backofen, Also wie macht man dann Pizza? Ganz einfach. Die Pizza kommt auf eine Alufolie und dann in einen Grill. Aber dieser Grill ist nur zum rösten, also gibt es oben eine Flamme. Zuerst wird die Pizza in diesen Grill geschoben und dann wird sie in eine Bratpfanne gelegt und Deckel drauf. Da bleibt sie für eine Weile, bevor sie mit Käse bestreut wird und dann wieder in den Grill kommt. Ich finde, dass das sehr viel Aufwand für eine Pizza ist, aber Ich habe mich auch nicht beschwert. Davon abgesehen waren die Pizzas sehr lecker und der Hauptgang; also dieses mal kein Reis zur Pizza aber wie immer eine Suppe.

Sprichwörter

Wenn du in Eile bist gehe einen Umweg.
Auch Affen fallen vom Baum.
Wenn du versuchst 2 Hasen auf einmal zu fangen, wirst du keinen erwischen.
Denke nicht über den Preis eines Tigerfell's nach, bevor du den Tiger gefangen hast.
1 Gucken ist besser als 100x hören.
Zeit ist Geld.
Das ist wie einem Säugling Süßigkeiten weg zu nehmen.
Drei Jahre auf einen Stein Scheißen.
Menschen haben vor 4 Dingen Angst: Erdbeben, Donner, Feuer, alter Mann.
Nur ein Tropfen im Topf.

Staunen

Japaner lieben es zu Staunen. Das machen sie mit Worten wie: unglaublich, ach so oder wirklich und einer Palette von zustimmenden Lauten, wie: ehh oder ohh. Es gibt noch eine Reihe anderer Wörter und Laute, für die Ich aber keine Deutsche Entsprechung weiss. Diese Aussagen hört man andauernd. Wenn Ich etwas von Deutschland erzähle, das anders ist als in Japan zum Beispiel, das es in Deutschland so ziemlich in jedem Haushalt einen Backofen gibt und der ein Fassungsvermögen von ungefähr 0,125 m^3 hat, sagen sie alle: „ehh... wirklich“ darauf antworte „ich ja wirklich.“ „unglaublich“. Dafür gibt es noch viele andere Beispiele. Bei den banalsten Dingen wird gestaunt. Das Gleiche gilt auch für das zustimmen. Sobald wie sie nicht gegen das sind was man sagt, stimmen sie zu. Ich finde das Immer sehr unterhaltsam, wenn sie den banalsten Aussagen zustimmen. Und irgendwie ist es auch störend, andauernd bricht ein Stimmengewirr aus und es wird schwer etwas zu verstehen oder sich darauf zu konzentrieren das Stimmengewirr zu ignorieren und einfach weiter zu sprechen.

Wegschrein

Hier gibt es sehr viele Schreine. Sehr gut an den Toren zu erkennen, die dorthin führen. In den meisten Fällen gibt es in der unmittelbaren Umgebung zu jedem Haus einen Schrein, das heißt nicht mehr als 20 Min. Fußweg entfernt. Aber damit nicht genug, es gibt hier auch mini Schreine am Straßenrand, so ähnlich wie die Kreuze in Süddeutschland, da gibt es auch an jeder 2. Kreuzung einen gekreuzigten Jesus. Hier sind es eine Art Häuser, die auf einem Fundament stehen, immer 2 Steine übereinander. Der untere ist rechteckig und der der dadrauf liegt, hat die Form eines Daches und ist etwas größer. Das Haus insgesamt ist vielleicht 30 cm hoch. Eine andere Art ist, das eine Reihe von Steinen am Straßenrand stehen, ebenfalls auf einem Fundament und eine Seite des Steines wurde abgeschliffen und der Name eines Gottes eingeritzt.

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Zuletzt aktualisiert: 26. Jan, 16:49

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