Montag, 18. Januar 2010

17.01.2010

Heute morgen hat mich mein PC mit dem Lied „Tu Es Foutu“ von In-Grid um 6:15 Uhr geweckt. Die nächsten 15 Min. habe Ich dann damit verbracht, endgültig aufzuwachen, während mein PC ein Lied nach dem anderen gespielt hat. Außerdem lagen noch alle anderen in ihren Betten. Also bin ich erstmal in das Wohnzimmer gegangen und habe mit einem Blick auf das Thermometer festgestellt, dass es nur 14°C sind. Dann habe ich den Ofen geöffnet und eine Hand hineingesteckt, brrrr alles Kalt. Mit einem Seufzer habe Ich Papier geholt und ein neues Feuer angefacht. Das war nicht so einfach, da das Holz nicht lange genug gelagert hat und daher noch nass und schwer ist. Nach 15 Min. hatte Ich es soweit, dass es glücklich vor sich hin knisterte. In der Zwischenzeit sind auch alle anderen aufgestanden. Dann ab in meinen, dazu umfunktionierten, Schneeanzug und nach draußen, Schnee schieben. Zur Abwechselung ist mal wieder der gesamte Weg weg, den wir gestern geräumt hatten. Um 8.00 Uhr haben wir dann aufgehört, um zu frühstücken. Es gab Reis mit Suppe und als Beilage gab es gegrillten Fisch und Salat. War wirklich lecker. Und inzwischen habe Ich auch keine Probleme mehr damit einen Fisch mit Stäbchen zu zerlegen. Die Unterhaltung beim Essen war aus meiner Sicht sehr langweilig, da alle über den Tagesablauf gesprochen haben und mich dabei geflissentlich ignoriert haben. Und da Ich nicht wirklich verstanden habe, worüber sie gesprochen haben, habe Ich mein Essen genossen. Nach dem Essen sind Akiran, Sachan, Shinchan, Tsukachan, Aniki und Michi gekommen. Aber leider nicht um zu helfen, bis auf Aniki. Die Anderen sind gekommen um Ski zu laufen. Tsukachan hat es allen andern beigebracht. Auch Shibata ist mitgegangen. Als um 9.00 Uhr die ganze Gruppe angekommen ist, ist erstmal großes Chaos ausgebrochen und jeder hatte einen Rucksack dabei, Taschen und Essen wurde verteilt und Skiausrüstung. Ich habe nur In einem der Stühle gesessen und zugeguckt. Dann haben sich noch alle hingesetzt, um den Ablauf der Gruppenaktivität zu besprechen. Nachdem das geschehen war, haben sich alle auf den Weg gemacht, um Skier und Skischuhe in der richtigen Größe zu suchen und anzuziehen. Danach haben sie den Eingangsbereich mit dem widerlichen Geruch von Kunstharz gefüllt, mit dem sie ihre Skier eingewachst haben. Ich war froh, das Ich nur kurz in den Eingangsbereich musste, um meine Schneeschuhe raus zu holen. Unsere heutige Hauptarbeit war es ein Haus von Akira-san frei zu schaufeln, damit der Schnee das Dach und die Wände nicht eindrückt. Da das Haus seit Anbeginn der ersten Schneefälle nicht frei gehalten wurde und auch kein Weg dorthin, brauchten wir die Schneeschuhe, um nicht einzusinken. Wir haben Schaufeln und die Schneeräumschlitten auf den großen roten Einkaufsschlitten geladen und haben uns auf den 10 Min. langen Fußweg gemacht. Aber durch den Schnee mit den Schneeschuhen braucht man deutlich länger. Das Schneeräumen an sich war genauso wie hier auch, mit dem kleinen Unterschied, das wir ganz von vorne anfangen mussten und das es noch keine Meterhohen Schneeberge gab. Das es keine Schneeberge gab war von Vorteil, denn da hat man noch keine Platznot und man kann frei entscheiden, wo man den Schnee hinbringen kann. In Kouei braucht man machmal 10 bis 15 Min. vom Schneeräumen, nur um den Weg zum Haufen frei zu räumen, damit man mit der eigentlichen Arbeit anfangen kann. Auf der andern Seite ist man ohne Schneeschuhe tief in den Schnee eingesunken. Nach rund 1,5 Stunden Arbeit hat Asao ihre Schneeschuhe ausgezogen, weil die ihr zu schwer wurden und das drehen um die eigene Achse zu kompliziert ist. Dafür ist sie dann am langsamsten gegangen, da ihre Gummistiefel immer tief in den Schnee eingesunken sind und so große Löcher hinterlassen haben. Wenn sie mit dem Schlitten festeren Schnee aufladen will, rutscht sie gelegentlich mit ihren Schuhen weg und fällt manchmal fast hin. Das passiert mit Schneeschuhen garantiert nicht, da die einmal eine größere Auflagefläche haben und mit mehreren Reihen von Spikes bestückt sind. Mir hat es am meisten Spaß gemacht die Dachflächen zu räumen. Da Ich der größte bin, war Ich prädestiniert für diese Aufgabe. Um 1.00 Uhr gab es endlich Essen, wir waren gerade mit den ersten beiden Seiten des Hauses fertig. Zum Essen sind wir zurück gegangen. Es gab Udon, das wir alle verschlungen haben und Asao noch mehr Reis aufwärmen musste. Aniki hat für einigen Tumult am Tisch gesorgt, als er angefangen hat, eine Diskussion zu führen. Nachdem wir gerade mit dem Essen fertig waren und uns wieder auf den Weg zu Akira-san´s Haus gemacht haben, sind die Skifahrer wieder gekommen. Wir haben uns alle gegenseitig im Weg gestanden, aber irgendwann war auch dieses Durcheinander gelöst. Danach ging es wieder darum Schnee vom Dach holen und vom Boden an die Seite zu schaufeln. In der Nähe des Hauses stand ein Van, der nur noch zu sehen war, weil der Wind um das Auto gezogen ist und somit eine Höhlung geschaffen hat. Ansonsten wären wir vielleicht über das Auto drüber gelaufen, ohne es zu merken. Irgendwann so gegen 3:30 Uhr ist auch Shibata aufgetaucht, aber er hat nur einen Hundespaziergang gemacht. Er ist nicht gekommen um zu helfen. Vielleicht wollte er auch nur was fragen?!! Ich und Aniki haben uns damit abgewechselt den Schnee vom Dach zu holen, denn irgendwann wird der Arm lahm. Asao ist dann so gegen 4.00 Uhr gegangen, um das Abendessen vorzubereiten. Und Masaru, Aniki und Ich haben dann noch eine Stunde lang die letzten Schneereste weggeräumt und alles zusammen gepackt und haben uns auch auf den Rückweg gemacht, allerdings haben wir einen kleinen Umweg gewählt. Wir sind einen Berg rauf gelaufen, von dem wir wussten, das er auf der Straßenseite gegenüber von Kouei endet. Masaru und Ich haben uns zu den Schaufeln und anderen Gegenständen auf den Einkaufsschlitten gesetzt und Aniki habe Ich meine Kamera in die Hand gedrückt und dann ging es ab, den Berg runter, Masaru und Ich hatten uns je eine Schaufel geschnappt, um sie wie Paddel zu benutzen. Das hat sogar funktioniert, aber der Schnee war leider zu weich, sodass der frische Pulverschnee einen Berg vor dem Schlitten gebildet hat, was dann den Schlitten bis zum Stillstand abgebremst hat. Wir haben dann eine Weile versucht den Schlitten wieder in Fahrt zu bringen, aber das hat nicht funktioniert. Also bin Ich ausgestiegen und habe Masaru geschoben, bis der Berg vor dem Schlitten so groß war, das es so nicht weiter ging. Dann haben wir den Schlitten über den Schneehaufen vor dem Schlitten geschoben. Masaru und Ich haben uns abgewechselt. So haben wir den Weg bis fast zur Straße gemeistert. Masaru wollte mich einen kleinen, aber steilen Berg hinunter schieben, aber der Wind hatte aus dem Berg eine Klippe gemacht, die Ich dann unweigerlich runter gefallen bin. Zwei Meter tief in frischen Pulverschnee. Ich hatte das Gefühl wie Achterbahn mit Looping. Masaru stand oben und ist fast die Klippe runtergefallen vor Lachen, bis er runter gesprungen ist. Ich habe rund 3 Min. gebraucht, um mich von meinem Lachkrampf zu erholen und mich aus dem Wust der Gegenstände und meinen Körperteilen zu befreien. Dann haben wir alle unsere Sachen wieder auf den Schlitten geladen und haben ihn zurück nach Kouei gezogen. Als wir uns schon auf das warme Innere des Hauses gefreut haben, haben wir gesehen, das Shibata seine Aufgabe nur halb beendet hatte. Er sollte ein kleines Haus in Kouei vom Schnee befreien. Eigentlich war da nicht viel zu tun, da wir da schon einmal alles frei geräumt hatten. Aber für uns hieß das: wieder alles auspacken und die von Shibata nicht beendete Arbeit beenden. Nach etwa 10 Min. Arbeit, als auch das erledigt war, haben wir uns in dem warmen Wohnzimmer in Kouei niedergelassen um dann sehnsüchtig auf das Abendessen zu warten. Ich habe mich in der Zeit hingesetzt und angefangen diesen Artikel zu schreiben, solange die Erinnerung noch frisch ist. Die Skigruppe war schon weg und wieder in Matsukura. Aniki hat in Kouei übernachtet, um im Falle von starkem Schneefall beim räumen der Straßen zu helfen. Für den morgigen Tag ist ein großes Mitarbeiter meeting in Matsukura geplant. Um 6:45 Uhr gab es dann endlich Abendessen, Reis mit Rippchen, Kartoffelpüree/Nudel/Weißkohl. Hört sich nach einer eigentümlichen Mischung an, ist es auch. Aber schmeckt gut. Nach dem Essen habe Ich mich wieder hingesetzt, um weiter zu schreiben, als Asao mich daran erinnert hat, das wir heute noch in eine heiße Quelle fahren wollten. Das hatte Ich über dem ganzen Trubel mit dem Schlitten ganz vergessen. Also habe Ich schnell meine Sachen gepackt und ab in den Wagen und die 10 Min. zu dem Öffentlichen Bad gefahren. Das war sehr entspannend. Auf dem Weg zur Quelle hat mich Masaru gefragt, was Heilsam auf Japanisch ist. Wie soll Ich das übersetzen? Ich habe es dann mit heilend übersetzt, das war das Beste, was Ich in meinem Wörterbuch gefunden habe. Das Bad war sehr entspannend und Ich habe es sehr genossen. Da waren wir für vielleicht 40 Min.. Danach haben wir noch eine Eis gegessen aus der dortigen Tiefkühltruhe und dann ging es auch schon wieder zurück. Um 9.00 Uhr sind wir alle warm und entspannt wieder in Kouei angekommen und haben den Weg zurück zum Haus durch die Dunkelheit gesucht und mit gelegentlichem Stolpern in die Schneewand links und rechts auch gefunden. Dann habe Ich noch 'ne halbe Stunde an diesem Artikel geschrieben, und bin dann so gegen 10.00 Uhr ins Bett gegangen. Soweit mein heutiger Tag.

Informationsverbreitung

Ich habe einfach beschlossen, das Ich kein Englisch mehr verstehe, um damit die Andern zu zwingen mehr Japanisch mit mir zu sprechen. Die verwirrten Gesichter haben mir besonders gut gefallen, als sie mit mir Englisch gesprochen haben und Ich ihnen auf Japanisch geantwortet habe, das Ich sie nicht verstehe. Aber die Nachricht hat sich wie bei "Stille Post" schnell verbreitet. Masaru und Shibata waren die Ersten, die meinen neuen Entschluss zu spüren bekommen haben. Aber danach ist nur noch Aniki in die Falle getappt und hat mit mir Englisch gesprochen. Eigentlich schade. Als Ich mit Shibata und Masaru zurück gekommen bin, hat es Masaru in der Küche Asao erzählt und auf ähnlichem Wege hat es garantiert auch Arichi erfahren. Als Ich in Matsukura war, um ins I-Net zu gehen hat Masaru es allen erzählt, die da gerade am Tisch saßen. Ich vermute, das sie das machen, um andere davor zu bewahren, in den Fettnapf zu tappen.

Arichi

Sie ist der ruhige Pol in diesem Haus. Sie ist immer ruhig und man hat manchmal das Gefühl, dass sie sehr langsam im Verstehen ist. Wenn man ihr was sagt und sie darüber nachdenkt sieht man ihr das absolut nicht an und Ich bekomme dann immer das Gefühl, das sie mich nicht verstanden hat. Aber sie ist eine gute Seele. Sie glättet die Wogen, wenn sich Masaru und Asao in den Haaren liegen. Sie ist die, die Ich am besten verstehen kann, denn sie spricht nicht so schnell, wie die anderen, und nimmt sich mehr Zeit, wenn Ich nach Worten in meinem Gehirn oder Wörterbuch suche, und nimmt sich die Zeit auch kompliziertere Tatsachen zu erklären, auch wenn das rund 100x so lange dauert, wie es in fließendem Japanisch dauern würde. Sie ist noch in der Ausbildung und wird nach Vollendung dieser, die Natureschool verlassen, um wieder Nachhause zu gehen.

Klar Text

Ich möchte/würde gerne.... Das ist sicherlich ein höflicher Satz, der, wenn man Ihn in Japan sagt, eine Verschwendung von O2 ist. Ich will/muss hat da schon bessere Aussichten auf Erfolg, aber auch nicht zwangsläufig. Wenn möglich wird man dann Ignoriert. Das was eine erstaunliche Wirkung hat, sind vorgeschobene Gründe. Ich muss ins I-net, um eine Uni zu finden und um mich bei derselbigen zu bewerben. Und zwar jetzt, denn es gibt einen Zeitrahmen, in dem alle Formalitäten abgewickelt sein müssen. Das habe Ich den Japanern in aller Klarheit, Unmissverständlichkeit und Einzelheit erklärt. Ich wollte nicht viel, nur immer wenn jemand einkaufen fährt ein bis 2 Stunden in Matsukura ins I-net, um da mit der Außenwelt und vor allem mit Deutschland zu kommunizieren. Und siehe da schon funktioniert alles, wie Ich es will. Geht doch.

Schneezange

Ich weiß nicht, ob es auch in Deutschland so heißt, oder ob es das überhaupt gibt. Ich habe das Gerät einfach einmal so getauft - Schneezange -. Eine sehr verrückte Apparatur. Eine große Zange, die 2 Halbkugeln am Ende hat, die ausgehöhlt sind. Mit den beiden Halbkugeln taucht man in den Schnee ein und schließt die Zange wieder. Dann nimmt man die Zange aus dem Schnee heraus und öffnet sie. Heraus fällt ein perfekt geformter, runder Schneeball. Diese Zange hat nur 2 Nachteile.
1) Sie ist aus Plastik und bietet nicht genug Widerstand gegen den Schnee. Oft biegt sich das Plastik und man muss Angst haben, das es eventuell bricht,
2) Es Dauert zu lange einen Schneeball zu machen und es ist zu umständlich, um in einer Schneeballschlacht effektiv eingesetzt zu werden.
Aber davon abgesehen macht sie die schönsten Schneebälle, die Ich je gesehen habe.

Einkaufen einmal anders

Ich wollte in Mastukura das I-net nutzen. Es hat sich gerade angeboten, da Masaru sowieso einkaufen musste. Wir hatten am Morgen, wie immer, die Wege freigeräumt und waren damit bis zum Mittagessen fertig. Danach wollten Masaru und Ich uns auf den Weg nach Matsukura machen. Das Mittagessen hat rund eine Stunde gedauert und in der Zeit ist ein Sturm aufgekommen, der das Haus geschüttelt hat. Aber mir war das egal, da Ich nicht da sein werde und erst zurück sein werde, wenn es dunkel ist. Nach dem Essen sind Masaru und Ich also los. Als wir aus dem Haus hinaus gegangen sind und um die Hausecke bogen, ist uns eine Windboe entgegengekommen, das wir im ersten Moment um unser Gleichgewicht kämpfen mussten. Als wir es wieder gefunden hatten, haben wir uns angeguckt und haben gewusst, dass das ein langer Weg werden wird. Masaru ist noch einmal zurück gegangen, um seine Turnschuhe gegen Gummistiefel einzutauschen. Und los. Die Schneeverwehungen waren in der einen Stunde schon so groß, das der Schnee von oben in meine Gummistiefel gefallen ist. Und nur vom gehen und gegen den Wind ankämpfen ist man aus der Puste gekommen. Der Schnee hat jede Lücke und Ritze genutzt, um durch die Kleidung zu kommen. Das heißt, das er alles durchdrungen hat, bis auf die Haut und er hat auch vor der Unterwäsche nicht halt gemacht. Aber das lag auch daran, dass Ich nicht meinen Schneeanzug getragen habe. Ich wollte ja nicht draußen arbeiten, sondern drinnen vor einem warmen Ofen im I-Net surfen. Meine Jacke war völlig Schneeverkrustet. Der Wind hatte die Schneeflocken in die Fasern gepresst, wo man den auch nicht wieder raus bekommen hat. Als wir am Auto angekommen waren mussten wir das erstmal freikratzen. Und das war gar nicht lustig, da der Wind einem die Eisstücke, die man gerade von der Scheibe abgekratzt hatte, sofort und postwendend ins Gesicht gepfeffert hat. Die Dinger tuen ganz schön weh. Aber schließlich saßen wir im Auto und haben erstmal die Gummistiefel ausgezogen und den Schnee da heraus gesammelt und dann nach draußen befördert. Die Temperaturanzeige hat eine Außentemperatur von -5°C angezeigt und eine Innentemperatur von -26°C. Masaru und Ich waren einer Meinung, dass eine der beiden Zahlen nicht stimmt. Dann sind wir endlich losgefahren. Die Straße war größten Teils sehr verengt durch Schneeverwehungen und der aufgewirbelte Schnee hat einem zum Teil soweit die Sicht genommen, das wir anhalten mussten und warten, bis man wieder was sehen konnte. Irgend wie haben wir es bis nach Matsukura geschafft. Und da habe Ich jede Menge unwichtige Sachen gemacht, wie den Blog up to date bringen. Die Rückfahrt wahr ereignislos. Der Sturm hatte sich gelegt und das Tauwasser vom vormittag war endgültig auf der Straße zu einer perfekten durchsichtigen Eisschicht gefroren. Auf dem Kouei Parkplatz angekommen haben wir angefangen die Einkäufe zu entladen. Die Fußwege existierten nur noch in der Vergangenheit und in unserer Erinnerung. Eine einzige Schicht aus Pulverschnee, in die man mindestens bis zur Hüfte einsinkt, aber Asao war so umsichtig gewesen und hatte uns einen großen roten Schlitten bereitgestellt und Schneeschuhe. Die anzuziehen ist eigentlich für diese paar hundert Meter unsinnig, aber in Anbetracht der Situation notwendig. Also Schneeschuhe an, die Einkäufe in den Schlitten und los. Trotz der Schneeschuhe sind wir tief in den Schnee eingesunken und das Ziehen des Schlittens war durch den Pulverschnee eine richtige Kraftarbeit. Einen Schlitten mit Schneeschuhen zu ziehen ist auch nicht einfach. Manchmal haben wir Löcher gefunden, in denen wir dann doch wieder Hüfttief im Schnee standen. Soviel zum Einkaufen hier in Kouei.

Kouei Schrein

Ich wusste es erst gar nicht, aber Kouei hat einen eigenen kleinen Schrein. Er besteht nur aus 2 Fundamenten. Auf den Fundamenten ist je ein Naturstein, der auf der einen Seite erst gerade abgesägt worden ist und dann der Ooyamagamisama (Gott des Berges) und Onnayamagamisama darauf verewigt wurde. Der Schrein ist ein bisschen abseits im Wald, vielleicht 20 m, aber es geht Berg auf und der Schrein ist von der Hauszufahrt nicht zu erkennen. Bei dem momentanen Schnee ist der Schrein unter einer geraden Schneedecke versteckt. Es ließ sich in keinster Weise erahnen, dass da ein Schrein ist, wenn man es nicht weiss. Am 1.1. ist Akira-san gekommen und hat Opfergaben zu dem Schrein gebracht. Das hieß für uns eine kleine extra Schicht einzulegen und den Schrein frei zu schaufeln. Ich fand es Respektlos einen Schrein mit Eisenschaufeln frei zu machen und dabei auch noch über die Steine und das Fundament zu kratzen.
Akira- san ist der Besitzer einer Fischfarm. Im Winter muss er sie im wahrsten Sinne des Wortes auf Eis legen. In dieser Zeit arbeitet er als Fahrer eines Schneeräumfahrzeuges. Er hat links und rechts neben den Stein mit dem Namen Strohbänder gelegt. Die Bänder waren rund 30 cm lang und das Reisstroh ist oben zusammengedreht worden. Zwischen die Bänder und vor den Stein hat er eine Mandarine gelegt, etwas Mochi (ein Reisart) und je einen Reis und einen Salzhaufen. Über die Steine hat er Sake Gegossen.
Salz = Reinigung und Schutz vor dem Bösen
Sake = Als Zeichen der Feierlichkeit.
Strohbänder = Deko und Zeichen für die Ernte.
Wofür die anderen Dinge stehen weiß Ich nicht. Aber vielleicht weiß das ja jemand und oder hat Lust das zu googeln.

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Zuletzt aktualisiert: 26. Jan, 16:49

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