Dienstag, 2. Februar 2010

Sport

Wir hatten einen Sporttag. Als Ich gefragt habe, wann es los geht, hat man mir gesagt, das es um 9.00 Uhr los gehen soll. Da Ich in Matsukura übernachtet habe, habe Ich nach dem Aufstehen schnell alle meine Sachen zusammen gepackt, damit Ich noch etwas Zeit habe um im I-net zu surfen, bevor es dann los geht zum Sport. Aber 9.00 Uhr kam und ging. Und dann gab es Mittagessen und dann habe Ich weiter im I-net gesurft. Ich habe gedacht, dass Ich mich vielleicht verhört habe und sie meinten, das wir morgen erst Sport machen. Wie dem auch sei, nach dem Abendessen habe Ich dann wieder meine Position vor dem Ofen bezogen, um noch ein wenig im I-net zu surfen und ein paar Dinge zu suchen. Dann ist Masaru gekommen und hat mir gesagt, dass wir los müssen. Es war 7.00 Uhr abends. Also wird, so habe Ich gedacht, das Sportprogramm wohl ausfallen und wir werden uns wieder auf den Weg nach Kouei machen. Ich habe trotzdem gefragt, ob wir nochmal zurück nach Matsukura kommen. Die klare Antwort war nein, tuen wir nicht. Aber dann hat Asao gesagt, das wir auf dem Weg nach Kouei an einer Sporthalle anhalten und noch 2 Stunden Sport machen, bevor wir endgültig nach Kouei fahren. Also haben sich 2 Vans, mit 9 Leuten, auf den Weg zur Sporthalle gemacht. Einer mit der Mastukura Besatzung und einer mit Kouei Besatzung. Wir haben in einer Sporthalle gespielt, die zu einer Firma oder Schule gehören muss, denn es war eine Mehrzweckhalle. Einmal als Sporthalle zu benutzen und auf der anderen Seite ist eine Bühne mit Podium, sodass man gut Vorträge halten kann, während alle anderen sich auf dem Boden den Allerwertesten abfrieren. Vor dem Sport haben wir uns aufgewärmt für rund 30 Min., mit Dehnübungen aller Art und so lange, bis Ich so gelangweilt war, dass Ich ernsthaft überlegt habe, ob wir uns nur aufwärmen und überhaupt nichts anderes machen. Ich weiss, dass das wichtig ist, aber deshalb macht es mir nicht mehr Spaß. Dann haben wir schließlich doch angefangen und haben gespielt, aber nichts, wo man so richtig in Fahrt kommt, sondern immer nur 15 Min. und dann haben wir das Team gewechselt. Aber bei der Teamwahl hatte Ich das Gefühl, dass es wichtiger ist, das die Teams gleich groß sind, als das sie gleich stark sind. 30 Min. haben wir also Basketball gespielt. Das war ganz lustig, da die Körbe so tief hingen, das Ich ohne Probleme einen Dunking machen konnte, aber so hoch, das es keiner außer mir konnte. Dann haben wir ein bisschen Völkerball gespielt, aber wir waren eindeutig zu wenige, als dass es wirklich Spaß gemacht hätte. Danach Volleyball, aber nur, in dem wir im Kreis gestanden haben und uns gegenseitig den Ball zu gepritscht haben und danach haben wir eine Runde Fußball gespielt. Dann war es auch schon 9.00 Uhr und wir mussten aufhören, NATÜRLICH haben wir vorher noch einmal die Halle gewischt. Und als wir dann endlich um 10.00 Uhr in Kouei waren, haben wir dann alle noch nacheinander ein Bad genommen, natürlich mussten wir erst warten, bis das Wasser heiß ist, was rund 40 Min. gedauert hat.

Dickkopf

Der Eine oder Andere würde mich als solchen bezeichnen, da Ich meistens nur Dinge tue, die Ich auch nachvollziehen kann. In Japan ist das eindeutig der einfachste Weg etwas zu bekommen. Ich wollte schon lange mit nach Sendai, um mal in ein gescheites Kaufhaus zu gehen, um meinen Ipod mal durch checken zu lassen und mal nach ein bis zwei neuen Hosen zu gucken. Aber in nun 3 Monaten haben mir alle nur gesagt, das es mir freistünde an einem freien Tag den Bus zu nehmen. Toll das dauert einmal wesentlich länger und zum anderen kostet mich das ca. 40 € nur um von A nach B und wieder zurück zu kommen. Und obwohl, seit dem Ich hier bin, schon viele nach Sendai gefahren sind, um irgendwas zu machen, hat man mich davon nie in Kenntnis gesetzt, obwohl ich darum gebeten hatte, bis es vorbei war. Aber da mein Japanisch langsam besser wird habe Ich verstanden, das es bald wieder eine Fahrt nach Sendai geben wird. Die Gelegenheit habe Ich natürlich sofort genutzt und habe gefragt, ob sie mich nicht mitnehmen könnten. Sofort hat Asao mit Masaru in einer Geschwindigkeit geredet, das Ich absolut nichts mitbekommen habe, aber Antwort war klar, bevor einer ein Wort zu mir gesagt hatte. Nein! Aber das kann man ja so hart nicht sagen, also haben sie gesagt, das es nicht so günstig wäre. Und dann habe Ich meine Lieblings Vokabel angewandt. Doshite (Warum). Wieder schnelles Japanisch und dann kam die Antwort, das Asao Angst alleine hat, wenn alle anderen für so lange weg sind.
OOHHHH ja das war das Argument, das mich überzeugen wird. In dem sichersten Land der Welt und dann noch auf dem Land, im Winter, wenn der Schnee Meter hoch liegt und in einem Bereich, der von der Regierung kontrolliert wird, und man nicht rein kommt, wenn man nicht in einem zugelassen Fahrzeug sitzt und eine Zulassung für die Personen im Fahrzeug hat, ist es sehr wahrscheinlich überfallen zu werden. Sie hat dann gesagt, das sie Hilfe braucht. Klar! Das Einzige was wirklich getan werden muss, ist mit den beiden Hunden raus zu gehen. Und selbst wenn sie die Hunde nacheinander auf einen Spaziergang nimmt ist das nicht mehr als 2 Stunden Arbeit am ganzen Tag. Dann Schnee schieben, wenn es denn schneit. Und sich selber mit Lebensmitteln versorgen. Was für eine Herausforderung. Hier muss Ich sagen, dass sie es nicht geschafft haben mich zu überzeugen. Aber Masaru hat dann gesagt, das er mit mir an einem anderen Tag nach Sendai fährt, da er selber noch was erledigen muss. Ob das wirklich passieren wird, werde Ich sehen, aber momentan glaube Ich, das die Chancen bei rund 50% stehen. Masaru und Asao wissen noch nicht wann wir fahren können, wann es am besten in den Arbeitsplan passt. Aber Ich habe eine Vorsichtsmaßnahme getroffen. Ich habe gefragt, wann Ich mit einem Datum rechnen kann. Natürlich weiß Ich, das Ich Asao und Masaru in eine Ecke gedrängt habe, aber wenn das nötig ist um an mein Ziel zu gelangen, dann muss das eben sein.

Friseure

Ich dachte, dass Ich das mal machen sollte. Also habe Ich die Gelegenheit genutzt, als wir das letzte mal in Matsukura waren und eine Besprechung hatten. Ich habe mir ein Fahrrad geschnappt und bin in 20 Min. in die nächste Stadt gefahren. Zum Glück habe Ich es geschafft ein gescheites Fahrrad zu bekommen. Schwarz lackiert, nicht so wie das andere in Türkis und ohne Metallkorb am Lenker. Ich weiß das es hier egal ist, wie das Fahrrad aussieht, aber trotzendem war mir das so lieber. Woran erkennt man nun einen Friseursalon in Japan? Ganz einfach irgendwo vor dem Salon ist eine, oder mehr Säulen, auf den Säulen sind drei Spiralen angebracht, die sich drehen; Eine Weiße, eine Blaue und eine Rote. Diese Säulen drehen sich natürlich um die eigene Achse. Also bin Ich durch die Straßen gefahren, bis Ich die Säulen gesehen habe. Ich habe das Fahrrad davor abgestellt und abgeschlossen. Dann habe Ich mein Wörterbuch raus geholt, um noch ein Paar nützliche Vokabeln nach zu gucken und um dann festzustellen, das in dem Buch keine nützlichen drinnen stehen. Ich bin dann in den Laden reingegangen. Drinnen sah es anders aus, als Ich es erwartet hätte. Alte Ledersessel, die beide belegt waren, einer mit der Frau des Friseurs und der andere mit einer Katze, ein laufender Fernseher, keine Waschbecken, um die Haare zu waschen und außer mir keine Kunden. Alles sah so aus, als ob der Laden bald eine Grundüberholung bekommt oder, und das ist wahrscheinlicher, bankrott geht. Der Besitzer war bestimmt schon Rentner und nicht gerade professionell angezogen, zu mindestens war die Kleidung der Friseure in Osaka keine Jogginhose und Jacke. Die Verständigung war nicht ganz so einfach, aber Ich habe das Missverständnis erst später verstanden. Ich habe gesagt, das Ich meine Haare kurz haben möchte und habe dann gezeigt, wie viel Ich noch übrig haben möchte. Er hat rund sieben mal nachgefragt und schließlich haben wir uns darauf geeinigt, das er die hälfte abschneiden soll, eigentlich wollte Ich mehr, habe mir dann aber gedacht, das es beim nächsten Mal besser läuft. Das Problem bei der Verständigung war, dass Ich gezeigt habe, wie viel noch übrig sein soll und er gedacht hat, das er soviel abschneiden soll. Aber davon abgesehen war es kein Problem. Es war sogar sehr günstig, mal gerade 1000 Yen. Als Ich dann wieder zurück in Matsukura war haben mich alle gefragt, ob Ich beim Friseure war. Ich konnte es nicht helfen und habe das Offensichtliche verneint und gesagt, das Ich meine Haare selber vor dem Spiegel geschnitten habe. Die verdutzten Gesichter waren unbezahlbar.

Schlitten

Die Schlitten, die wir hier haben, um den Schnee weg zu räumen sind aus Plastik. Sie haben vorne eine Eisenkante und Eisenstangen zum schieben. Leider ist das Plastik nicht sonderlich stabil und auch die Eisenkante nicht. Sie ist zwar aus Metall und ummantelt das Plastik, biegt sich aber irgendwann in der Mitte nach oben, sodass man nur noch hügelige Wege machen kann. Also links und recht tief, da dort die Metallstangen befestigt sind und dazwischen ein Hügel, da die Kante sich verbogen hat. Wenn man nun einen Schneeblock versucht aus dem Rest zu hebeln, muss man meistens mit viel Schwung und Kraft den Schlitten in den Schnee rammen. Das belastet die Stangen und manchmal verbiegen sie sich dabei. Wenn man dann den Schlitten unter den Schnee geschoben hat, muss man ihn nur noch raus hebeln, das belastet wieder die Stangen, aber auch das Plastik und viele Schlitten haben entweder verbogene Stangen oder das Plastik ist gesplittert. Wir haben 7 Schlitten und die Frage ist immer welche sind am wenigsten kaputt. Ich habe dann mal gefragt, warum sie nicht aus 2 Schlitten einen machen? So das man 3 Heile, 3 Totalkaputte und einen Halbkaputten hat. Die Antwort war: „Das ist wirklich eine gute Idee“. Ich hatte diese Idee nicht sofort kund getan, da Ich davon ausgegangen bin, das es dafür einen guten Grund gibt, den Ich nur nicht kenne. Aber als sich dann Masaru einmal über die Schlitten beschwert hat, habe Ich ihn gefragt, warum er nicht aus 2 eins macht. Daran hatte er noch nicht gedacht. Parallel hatte Asao 2 Metallschlitten besorgt, die nur aus Metall bestehen und auch mehrere Verstrebungen haben, sodass sie so aussehen, als ob sie wesentlich mehr aushalten. Seit dem hat Masaru ein neues Hobby. Immer wenn wir fertig sind und auf dem Rückweg zum Haus sind, dreht er den Schlitten rum und stellt sich auf den Schlitten und rutscht darauf zurück zum Haus. Das hat er auch auf den Plastikschlitten schon ausprobiert, die aber eine andere Form haben und deshalb nicht dafür geeignet sind.

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Zuletzt aktualisiert: 26. Jan, 16:49

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