Donnerstag, 11. Februar 2010

Lunchbox

Eine Lunchbox ist so wie in Deutschland auch, genau auf das Essen zugeschnitten. Es gibt welche, die eckig sind und innen mehrere Fächer haben, um da Reis und Beilage getrennt unterzubringen. Meistens sind diese Boxen isoliert und der Deckel hat eine Gummidichtung, damit das Essen möglichst lange warm bleibt. Eine weiter Art ist ähnlich einer Termosflasche, in die man 2-3 Container stellen kann.

Kochen

Asao und Ich waren alleine in Kouei, da alle anderen einen Workshop in Sendai geleitet oder daran teilgenommen haben. Und ganz fix ist Asao auf die Idee gekommen, dass Ich ja was deutsches kochen könnte. Nun Ich habe nicht sehr viel Erfahrung im Kochen und die Anzahl an deutschen Lebensmitteln ist hier sehr gering, da die hier nicht so ganz billig sind und auch Ersatzzutaten zu nehmen ist schwer, da Ich zum einen nicht weiß wie das schmeckt und zum andern die Zutaten zu verschieden sind. Also habe Ich mal eben improvisiert, was Ich sowieso am liebsten tue. Das Essen war nicht typisch aber sah typisch aus und schmeckte auch deutsch. Ich habe Kartoffelpüree gemacht mit Tomatensoße und Rührei. Für alles andere haben die Zutaten gefehlt oder mein Wissen war zu gering. Aber Asao hat das total gefreut und hat mir mehrfach gesagt wie gut das schmeckt. Und Ich muss sagen, das es auch mir gar nicht so schlecht geschmeckt hat. Natürlich ist meine Mutter wesentlich besser und Oma lehrt 6 Sterne Köche das fürchten aber Ich war zufrieden. Asao hat noch eine japanische Suppe zugesteuert und das Essen war fertig. Ich weiß nicht was Asao noch machen wollte, aber sie wollte, als das Essen fertig war, nicht mit dem Essen anfangen, sondern noch Brötchen machen. Als Ich sie gefragt habe, ob sie das Essen gerne kalt isst hat sie dann aufgehört und wir haben inzwischen halb kaltes Essen gegessen aber es war lecker.

Wieder Sturm

Über uns ist ein Sturm gezogen, der nicht schlecht war. Endlich mal einen Tag fast keine Arbeit draußen. Man kann einfach nichts sehen und dazu ist es noch schweinekalt. Draußen herrschen 2 stellige Minusgrade und im Haus ist es – 3 °C bis auf im Wohnzimmer mit dem Holzofen. Aber auch der hatte alle Hände voll zu tun. Wir wissen, wie man ein heißes Feuer macht aber der Wind hat alles so weit abgekühlt das trotz sehr heißem Feuer es nicht wärmer als 20 °C geworden ist. Der Wind war so stark, das alle Türen im Haus gewackelt haben, egal wo sie waren. Alle Fenster waren weiß von dem Schnee. Auf den Wegen haben sich zum Teil 2,5 m hohe Schneeverwehungen breit gemacht, die aber zum Glück größten Teil's wieder vom Wind abgetragen worden sind. Die wenige Zeit, die Ich draußen war, um den Hundespaziergang zu machen, obwohl wir nur auf der windgeschützten Terrasse auf und ab gehen konnten hat sich der Schnee einen halben cm dick von beiden Seiten auf meine Brille gesetzt. Sehr lästig. Und Ich war froh, als Ich wieder im Haus war.

Tag mit Arichi

Ein unerwarteter freier Tag kommt immer unerwartet und ist somit meistens ein guter Tag, weil man immer im Hinterkopf hat, was man ansonsten für Arbeiten machen müsste. Asao hatte gesagt, das Arichi einkaufen fährt. Ich habe die Gelegenheit genutzt und sie gefragt, ob Ich nicht mitkommen kann, und wir einen kleinen zwischen Stopp in Matsukura machen können, damit Ich eben meinen Blog updaten kann und meine Mail´s checken kann. Also sind wir los. Wir waren gerade um die erste Kurve, als Arichi das Radio angemacht hat, das hasse Ich, da die japanischen Radio´s in den Winztransportern irgendwie mit dem Motor gekoppelt sein müssen, denn die Intensität des Rauschens nimmt zu, je höher die Drehzahl wird. Das macht das Verstehen und reden schwierig und die Musik kann man nicht wirklich genießen. Aber da Ich noch was zu tuen hatte, hat mich das nicht wirklich gestört. Aber plötzlich habe Ich verstanden, was im Radio gesprochen wurde. Es lief gerade ein lern Deutsch Kurs. Es war Lektion 74 und eine Unterhaltung wurde vorgespielt und danach analysiert. Die Unterhaltung war über einen Japaner, der nach Deutschland gekommen ist um an einer Deutschen Uni Sport zu studieren und das er von einem deutschen Trainer inspiriert worden ist, der eine japanische Mannschaft trainiert hat. Alles in allem eine langweilige Unterhaltung, obwohl Ich zugeben muss, das die Aussprache perfekt war. An einer Stelle fand Ich die Wortwahl lustig. Er hat gesagt, das für Ihn deutscher Fußball so wichtig ist, das er nur für einen Uniplatz bis nach Deutschland gefahren ist. Ich bin mir nicht sich, aber das letzte mal als Ich auf eine Karte von Japan geguckt habe gab es noch keine Landverbindung zwischen Deutschland und Japan. Aber vielleicht ist das wie bei Google. Da gibt es auch einen Routenplaner. Wenn man da Deutschland - Amerika eintippt, gibt es einen Posten, der heißt Schwimmen, für ein paar tausend Kilometer. Arichi hat fasziniert zugehört, aber sie hat gesagt, das sie nicht wirklich viel verstanden hat. Der Kurs wurde auf Deutsch und Japanisch beendet und zum Schluss wurde noch auf die nächste Lektion hingewiesen, die am nächsten Tag stattfindet.
Der Stopp in Matsukura war nicht weiter erwähnenswert, bis darauf, dass Aniki einen unglaublich hässlichen Pullover hat. Danach haben wir uns auf den Weg nach Iwate gemacht. Auf dem Weg haben wir über Gott und die Welt geredet, soweit es meine Japanischkentisse zugelassen haben, wobei Ich unterstützt worden bin von meinem Wörterbuch. Iwate ist so was wie eine Stadt. Also ein paar Straßen, an denen Geschäfte sind, aber als erstes sind wir in das einzige Shoppingcenter gegangen, das es gibt und haben nach gutem Mittagessen Ausschau gehalten, und auch was Interessantes gefunden. Ich habe Reis mit Omlett und einer Tomaten Soße gegessen, dazu gab es eine kleine Schale Gemüse mit Käse überbacken. Das Ganze wurde von Pommes und fritiertem Hühnchen abgerundet, das Ich mir extra dazu bestellt hatte, da die meisten Portionen für mich etwas klein sind und Ich hatte recht. Als Getränk gab es Cola auf Eis mit Eis. Also Cola mit Eiswürfeln und oben Softeis, so wie bei heißen Kakao Sahne. Das hat alles sehr gut geschmeckt. Auch die Cola, obwohl ungewöhnlich. Danach sind wir in den Shoppingbereich gegangen. Ich habe eher halb Interessiert die Auslagen betrachtet und habe nach Dingen aus Deutschland gesucht. Und es verwundert mich nicht, das Europäisches Frühstück nicht so häufig gegessen wird, bei den Preisen. Ich wurde bei Marmelade für 3-5 € für 125g verdammt gute Marmelade erwarten. Zugegeben die Marmelade ist auch gut, aber nicht so gut das sie den Preis erklärt und es gibt auch keine billigere. Das Gleiche gilt auch für Honig, Nussnougatcreme, Süßigkeiten, Käse, Wurst usw. kurz alles was aus Europa kommt. Wurst gibt es da tiefgefroren mit Zangen, um sich selber einen entsprechenden Beutel abzupacken. Und eingelegte Steaks kann man sich auch selber nehmen. Ansonsten bin Ich viel neben Arichi hergegangen und habe sie gefragt was bestimmte Dinge sind und wie sie heißen. Nachdem wir in dem Shoppingcenter fertig waren haben wir ein paar der anderen Läden abgeklappert. Einer war ein An und Verkauf von allem möglichen und unmöglichem Dingen. Gameboy und Nintendospiele für alle Konsolen, die je entwickelt worden sind. Manga´s, DVD´s, Instrumente, Autoreifen, Kühlschränke, Kameras, Angeln, Laptops und Kinderspielzeug. Alles stand durcheinander, gleichartige Objekte stehen durchaus bei einander, aber nicht nach übergeordnete Kategorien geordnet. Der Laden ist was für Sammler und für alle, die auch alte Technik schätzen und nicht mehr vom Hersteller produziert werden. Danach sind wir in eine Bücherei gegangen. Die Manga Abteilung ist eindeutig größer als in der Thalia Buchhandlung. Rund 50 % der Bücher waren Manga´s. Daneben waren die restlichen Abteilungen winzig. Das Einzige, was mit der Auswahl an Manga´s konkurrieren konnte war die DVD Abteilung. Reihenweise DVD´s alle zum ausleihen und auch hier waren rund 50% Anime´s, für so eine kleine Stadt echt viel, damit hätte Ich nicht gerechnet. Es gab auch eine Abteilung, in der man DVD´s kaufen kann, aber die war nicht nur schlecht sondern sehr schlecht sortiert. Eigentlich hatte Ich mir überlegt, ob Ich mir nicht eine DVD kaufen soll, aber bei der Auswahl konnte Ich nur nein danke sagen. Danach waren wir in einem Laden, der importierte Lebensmittel verkauft, wie deutsches Bier, Paulaner und Klaustaler oder Haribo Süßigkeiten und Wein. Neben den Preisen waren kleine Flaggen von den Ländern, in denen es produziert worden ist. Aber die Preise sind astronomisch im Vergleich zu Deutschland. Ich glaube nicht, dass in Deutschland jemand Haribo Süßigkeiten kaufen würde, wenn die 100g Packung 250 Yen kostet. Das hat mir richtig gezeigt, was Ich alles momentan nicht haben kann. Zum Abschluss waren wir dann nochmal essen, dieses mal in einem sehr beeindruckenden Restaurant. Von außen sah es wie ein Trümmerhaufen aus, der auf ein Haus geschüttet worden ist, und dann befestigt wurde. Das sah echt stark aus, es gab so viel zu sehen, das meine Augen gar nicht wussten, worauf sie sich als erstes konzentrieren sollen. Am besten hat mir das amerikanische Schild gefallen, das auf den Parkplatz gezeigt hat, mit den Worten „DO NOT PARK HERE“. Auch das Restaurant war sehr gut gestaltet über all an der Decke waren Kinderspielsachen befestigt, die aber eindeutig alt waren, ein Holzdreirad zum Beispiel, Puzzle, Stühle etc. und viele Gäste haben sich mehr für die Verzierungen interessiert, als für Ihr Gegenüber oder das Essen. Die Speisekarte hatte Fensterläden, die man aufgeklappt hat, und innen gab es dann die eigentliche Speisekarte. Das Essen war sehr lecker, auch wenn Ich die Portionen etwas enttäuschend fand. Wenn auf der Speisekarte 4 Pommes abgebildet sind, die auch nur 4 Pommes meinen. Auf der Rückfahrt haben wir dann noch an einem 100 Yen Shop gehalten. Obwohl der Name eigentlich eine Lüge ist. Alles kostet nämlich 105 Yen, da auf die 100 Yen noch 5% Steuern kommen. Hier kann man alles kaufen, was man so zum Leben braucht, Spiele, Putzmittel, Geschirr, Kleidung und sogar Lebensmittel, aber nur wenig. Danach sind wir dann endgültig zurück auf unseren Berg gefahren und weil Arichi gefahren ist, hat sie mir Ihr Handy in die Hand gedrückt und mir gesagt, dass Ich in Kouei anrufen soll und Bescheid sagen soll, dass wir auf dem Rückweg sind. Ich glaube das Gespräch war ganz gut, dafür das es mein erstes Telefonat auf japanisch war.

Erdnussschlacht

Hier ist der Frühlingsanfang dieses Jahr am 3 Feb. und an dem Tag werden böse Geister vertrieben, damit der Frühling gut anfangen kann und nichts Schlimmes passiert.
Mein Tag hatte relativ normal angefangen mit früh aufstehen und arbeiten. Nach dem Frühstück haben wir alles geputzt und gefegt und als Ich wieder in das Wohnzimmer gekommen bin waren da Papierkörbe aus Zeitungspapier, die mit Erdnüssen gefüllt waren für jeden ein Korb. Und dann ging es los wie bei einer Schneeballschlacht. Jeder hat versucht jeden abzuwerfen, wobei Asao und Arichi sich verbündet haben, aber da ihre Zielgenauigkeit nicht sonderlich gut ist, hat das keinen großen Unterschied gemacht. Nach 15 Min hatte keiner mehr Erdnüsse und das Wohnzimmer und der Flur sahen wie ein Schlachtfeld aus. Überall lagen Erdnüsse in jeder Ecke und Ritze und in dem ganzen Tumult sind einige zertreten worden und haben sich gleichmäßig über den ganzen Raum verteilt. Nach dem Aufräumen und einsammeln aller Nüsse, die wir finden konnten haben wir dann angefangen die Erdnüsse zu essen. Am Nachmittag sind wir nach Matsukura gefahren, um da richtig zu feiern. Zuerst haben wir alle nur zusammen gesessen und geredet oder in meinem Fall das I-net konsultiert. Dann gab es Abendessen. Es wird traditionell eine Ehoumaki Rolle gegessen. Das ist eine ca. 20 cm Lange Sushi Rolle, in meinem Fall mit Ei, Tunfisch und Gemüse gefüllt. Nach dem Essen, was meiner Meinung nach viel zu wenig war, hat mich Masaru in einen anderen Raum gezogen, wo Shibata und Shinchan bereits angefangen hatten Masken zu Basteln, Monstermasken. Da Ich aber noch nicht fertig war mit Abspülen hatte Ich immer noch Stäbchen in meiner Hand, die Ich mir dann als Hörner hinter die Ohren gesteckt habe. Nachdem wir die Masken angezogen haben, sind wir dann zurück in das Esszimmer gegangen, und Ich habe mich gefragt, ob die Masken dazu da waren, um die anderen zu erschrecken oder uns vor den Erdnüssen zu beschützen. Denn vor allem die Kinder haben die Nüsse mit aller Kraft geworfen, was ganz schön weh getan hat, wenn sie nackte Haut getroffen haben. Und es war schwer was durch die Masken zu sehen. Nach der Erdnussattacke haben sich alle Monster zurückgezogen um kurz drauf wieder zu kommen und sich zu entschuldigen und Frieden zu schließen. Danach habe wir dann noch etwas zusammen gesessen und Schibata musste über seine Betreuung mit allen in Mastukura sprechen, in einem großen Meeting.

Bretter

Wir haben Untersetzer aus Holz gemacht. Eine einfache und schnelle Methode um schöne und gut aussehende Untersetzer zu machen. Man macht ein großes Feuer also ein Grill oder vergleichbares. In das Feuer legt man ein Bett, dass die Größe des Untersetzers hat. Dann wartet man bis es richtig angebrannt ist und die oberste Schicht zu Kohle geworden ist. Man dreht das Brett damit es überall möglichst gleichmäßig anbrennt. Danach nimmt man das Brett wieder heraus und steckt es in einen Wassereimer, läßt es da für ein bis zwei Min und bürstet dann die Kohle mit einer Wurzelbürste ab. Danach macht man die Feinarbeit mit einem trockenen Lappen. Anschließend hat man ein interessant aussehendes Brett, das sich ideal als Untersetzer eignet. Wenn man will kann man dann noch mit Werkzeugen etwas in das Brett hinein ritzen.

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Links

Status

Online seit 5339 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 26. Jan, 16:49

Suche

 

Profil
Abmelden
Weblog abonnieren