Freitag, 29. Januar 2010

Holzhacken

Da wir hier ausschließlich mit Holz heizen, müssen wir uns so oft wie möglich um das Feuerholz kümmern, damit wir nicht irgendwann im Kalten sitzen. Da die Decken hier sehr hoch sind brauchen wir auch dementsprechend viel Feuerholz. Hier im Garten lagern, unter dem Schnee begraben, große Balkenstapel, die wir momentan freilegen und dann in ca. 40 cm lange Stücke sägen. Aber man muss aufpassen, denn die Balken sind mit Nägeln vermint. Die meisten gucken ein bisschen raus, sodass sie gut zu sehen sind, aber manche sind auch kaum zu erkennen, Da das Holz durch die lange Lagerung draußen inzwischen schwarz ist und die Nägel verrostet sind und man schwarz auf schwarz nicht besonders gut sieht, muss man sehr gut aufpassen. Außerdem macht die Schnee/Eisschicht es nicht besser. Machmal muss man einfach raten und hoffen das kein Nagel im Weg ist. Manchmal sind auch mehrere Bretter auf die Balken genagelt worden und es ist unmöglich festzustellen, ob da ein Nagel ist oder nicht. Zum Teil sind die Köpfe von den Nägeln auch abgerostet oder abgebrochen dann trifft es einen überraschend, das da doch ein Nagel ist. Und als letzten Trumpf sind mache Nägel auch schief in das Holz geschlagen worden, so das selbst wenn man sie sieht, man sie trotzdem noch trifft. Zum Teil sind es auch keine Nägel, die man fühlt sonder Pilze oder Moos, das sich mit der Zeit da festgesetzt haben. Vor allem Masaru wird nicht müde mich jedes Mal daran zu erinnern nicht die Nägel zu zersägen. Die zersägten Balken werden dann mit einem Schlitten in das Haus gebracht und aufgestapelt. Und immer wenn sich die Gelegenheit bietet wird es wieder umgestapelt. Aber irgendwie gibt es hier nicht genug Lagermöglichkeiten und letzten Sommer haben sie sich nicht darum gekümmert, denn wir verbrennen das Holz meistens schon nach 7 Tagen trockenen. Im Nebenhaus, wo wir das Holz zu erst hinbringen, ist nicht geheizt, sodass der Schnee und das Eis nicht schmilzt und erst wenn es hier drinnen ist, kann das Holz anfangen zu trockenen, Also erst das Wasser aufsaugen und dann langsam trockenen. Aber spätestens eine Woche später wird es schon in den Ofen gestopft. Das ist natürlich nicht sehr effektiv. Vor allem morgens wenn wir das Feuer entzünden, müssen wir nach den trockensten Stücken gucken, damit wir überhaupt eine Chance haben ein Feuer zu starten. Und Asao beschwert sich häufig, das es so kalt ist, aber sie ist auch diejenige, die immer sagt, das wir mit dem Holz sparsam umgehen sollen. Wenn wir sagen, das jeder Holzscheit, den wir in das Feuer legen erst trocknen muss, bevor er richtig anfängt zu brennen, sagt sie, aber der Holzscheit brennt doch fast sofort. Das stimmt auch aber nur der oberste viertel cm danach nicht mehr und wenn wir Ihr sagen, das sie einfach nur leise sein muss, um zu hören, wie das Wasser aus dem Holz zischt sagt sie,dass das nicht unbedingt Wasser sein muss. Absolut sinnlos zu argumentieren.

Comedy

Comedy ist in Japan sehr beliebt und regelmäßig flimmert es über den Bildschirm in Matsukura. Ich kann keine Aussagen zu dem Inhalt des gesprochenen geben, aber von dem was Ich gesehen habe fand Ich es nicht mal Ansatzweise lustig, da es, sich gegenseitig schlagen, beinhaltet. Einer sagt etwas zu dem Anderen und wird dann dafür geschlagen und alle lachen, warum auch immer. Und auch das es da ein laut lachendes Publikum gibt, finde Ich eher störend, da es immer auf Kommando anfängt zu lachen und aufhört. Lachbox mäßig. Ich persönlich finde das grauenvoll. Arichi hat versucht mir das zu erklären, aber Ich habe einfach nicht verstanden, was daran so lustig sein soll. Ich glaube, dass das einfach nur der langweilige Massengeschmack ist. Aber vielleicht kann mir ja einer von den Japanerfahrenen mehr darüber erzählen und erklären. Vor allem da die Japaner momentan versuchen mir die Schönheit und Lustigkeit dieser Form von Comedy begreiflich zu machen.

Überblick

Ich habe den Überblick über meine Arbeitstage und meine Ferientage verloren. Da wir an manchen Tagen nur halb arbeiten oder Ich das Gefühl habe nicht zu arbeiten, aber auch nicht´s machen kann, weil Ich den ganzen Tag in einem Auto gefangen bin, indem Ich von A nach B fahre und Ich mich am Ende des Tages frage, war das nun ein freier Tag oder nicht? Meistens entscheide Ich dann, das es kein freier Tag war, da Ich nicht das tuen konnte, was Ich wollte. Mein letzter offizieller „Day off“ war am 18. Aber danach waren wir Sushi essen, an dem Tag habe Ich außer morgens und abends den Hundespaziergang nichts gemacht, bis auf im Auto zu sitzen und in der Gegend herum zu fahren und an 2 Tagen hatte Ich den Nachmittag frei. Vor allem da bei uns das Wetter nicht mehr so stark tobt und wir nach einer Stunde mit dem Schnee fertig sind. Ich habe aber sowieso beschlossen, das Ich mir immer eine Auszeit nehmen kann wann Ich will, da Ich sowieso rund 5 freie Tage mittlerweile angesammelt habe.

Gespräch

Ich hatte ein Gespräch mit Arichi. Ich bin mir nicht ganz sicher warum oder zu welchem Zweck, aber es war eine nette Unterhaltung. Sie hat mich gefragt, was Ich wissen möchte, und sie hat mir geholfen eine Seite in einem Manga zu übersetzen. Ein Manga, der garantiert für Erstklässler ausgelegt ist. Obwohl die Kanjis nicht mit Hiragana umschrieben waren. (In Japan werden dem Alter entsprechend schwere Kanjis mit der Hiragana umschrieben, als groß die Kanjis und klein daneben Hiragana.) Vielleicht schaffe Ich es irgendwann zumindestens ein bisschen Hiragana zu lesen. Aber bei den meisten Worten bin Ich mir immer noch nicht sicher, wieso Ich sie im Wörterbuch unter den anderen Worten nachgucken kann, soll, muss. Aber Ich hatte viel Spaß, auch wenn Ich zum Teil das Gefühl hatte, das Arichi leicht genervt war oder keine Idee mehr hatte, wie sie ein bestimmtes Wort umschreiben soll oder kann.

Sturm

Bei uns tobt momentan ein Sturm und er ist so heftig, das wir sogar zum ersten Mal aufgehört haben zu arbeiten. Man konnte sich nur noch mit einer Schneebrille orientieren und wenn man nicht aufpasste wurde man umgepustet. Der einzige Weg, um etwas zu sehen war direkt auf den Boden zu gucken. Ich bin so froh, dass Ich Kleidung habe, die mit dem Wetter mithalten kann. Masaru hat sich über Schnee in seiner Unterwäsche beschwert, obwohl er mehrere Lagen übereinander an hat. Hier werden Ritzen und Spalten mit Zeitungspapier abgedichtet.

Überraschung

Ich habe mir meinen Reiseführer geschnappt, um mal ein bisschen über die hiesige Region zu lesen. Da mir die Japaner nicht wirklich viel erzählen und immer wenn Ich frage, ob es hier Wanderwege gibt, antworten sie mir: ja viele. Aber das heißt nicht, das sie mir auch welche zeigen, oder mir den Zugang ermöglichen. Also muss Ich das wohl selber machen. Und in meinem Reiseführer standen auch ein paar sehr interessante Sachen, bis ich an einem Bild hängen geblieben bin. Ein Bild von einer Schlucht, in dessen Mitte ein Fluss fließt. Von eben dieser Schlucht habe Ich selber Bilder gemacht, als wir auf dem Heimweg vom Sushi essen waren. Und Ich habe mir auf meine "To Do" Liste gesetzt, noch einmal da hin zu fahren und mehr Bilder zu machen. Also habe Ich mir den Artikel genauer durchgelesen und musste mal eben feststellen, das es ein Teil eines Nationalparks ist, der einer der unberührtesten in ganz Japan ist. Und Ich werde auf jeden Fall Teile des Parks erkunden. Das hat mich doch etwas unvorbereitet getroffen.

Dickes Japan

Anders als in Amerika gibt es hier in Japan kaum dicke Menschen. Man sieht sie zwar, aber nur sehr vereinzelt und Ich zähle mit meinen 90 kg zu den Schwergewichten in der Natureschool. Es gibt nur einen, der mir das Wasser reichen kann und das ist Master oder vielleicht noch Taicho. Alle Anderen sind mindestens 20 kg leichter als Ich. Das liegt mit Sicherheit zum einen daran, dass Ich größer bin als alle Andern. Aber das erklärt nicht, warum hier die meisten Menschen kein Übergewicht haben. Ich vermute, dass das Bewusstsein für den eigenen Körper höher ist als in Deutschland. In Japan wird mehr Wert auf den Körper gelegt und das es ihm gut geht. Die heißen Quellen hier sind ganz auf das körperliche Wohlbefinden ausgelegt. Neben dem heißen Wasser gibt es auch Massagesessel und in großen Quellen auch Masseusen, alles ist wohl beheizt, so dass man nicht friert. Das Wasser selber ist natürlich nur darauf ausgelegt entspannend zu sein. In den Umkleidekabinen gibt es eine Waage, an der jeder sein momentanes Gewicht kostenlos kontrollieren kann und sich mal eben auf die Waage stellen macht keine Umstände und befriedigt die Neugier. Als letztes ist das japanische Essen sehr gesund, da hier mit viel Gemüse gekocht wird und wenig Fett. Gerade habe Ich ernsthaft darüber nachgedacht, das Japaner generell dünner sind. Ob ihnen das Essen, so wie mir, nicht so gut schmeckt und sie versuchen mit so wenig Essen wie möglich auszukommen?

Basteln

Bei uns gab es einen Bastelnachmittag. Da es über Nacht windstill war und es kaum geschneit hatte, waren wir am Vormittag mit allen Aufgaben schnell fertig. Am Nachmittag konnten wir so eine nette Bastelstunde einlegen. Wir haben mit allem gebastelt, was man in der Natur finden kann, mit großen und kleinen Tannenzapfen, Zweigen, Eicheln, und Pflanzenteilen. Das alles haben wir dann mit einer Heißklebepistole zusammengeklebt. Jeder von uns hat eine Holzplatte bekommen und konnte dann lustig los kleben. Shibata hat angefangen einen Hund zu kleben und Arichi eine Landschaft mit einem kleinen Fluss, Bäumen und einer handvoll Tieren. Masaru hat einen großen Vogel geklebt, aber Ich hatte keine Ideen. Alles was Ich gut fand war zu schwer oder zu langwierig und Dinge worauf Ich keine Lust habe mache Ich nicht. Und schließlich haben mir die anderen die zündende Idee geliefert. Da alle mehr oder weniger mit Klebefäden von den Heißklebepistolen zu kämpfen hatten und sich zum Teil auch darüber aufgeregt haben, habe Ich daraus mein Kunstwerk gemacht. Ich habe zwei Stöcke so auf das Brett geklebt, das es ein Dreieck geformt hat, und habe dann mit den Klebefäden ein Spinnennetz dazwischen gespannt. Zwar nicht so schön, wie das einer echten Spinne, aber immerhin. Dann habe Ich an einen kleinen Tannenzapfen acht Stöcke dran geklebt und und die Spinne in die Mitte des Netzes gesetzt. Und es hat sogar gehalten. Ich war mir nicht sicher, wie belastbar die Fäden sind, aber kein Problem. Damit war Ich der Letzte, der angefangen hatte und der Erste, der fertig war.

Wäscheständer

Ein japanischer Wäscheständer sieht anders aus, als ein Deutscher. Hier sind das kleine Plastikkonstruktionen, manchmal auch Metall. Sie sind rund 20x40 cm und von den Ecken geht je eine Kette oder Seil zu einem Hacken in der Mitte, an dem man die Konstruktion an einem Türrahmen oder sonst was aufhängen kann. Unten sind Wäscheklammern in regelmäßigen Abständen befestigt, die Meisten an Bändern oder Plastikketten. In der Mitte haben sie ein Scharnier, damit man sie zusammen klappen kann. Oft sieht man, wie diese Wäscheständer vor Häusern hängen. Viele Häuser haben sogar vor dem Haus Stangen, die nur dafür da sind, um diese Wäscheständer dran zu hängen. Am Anfang fand Ich sie sehr unpraktisch, aber Ich muss zugeben, dass sie auch Ihre Vorteile haben. Zum Beispiel ist es sehr einfach und schnell Socken daran aufzuhängen. Für Hosen und Pullover sind sie allerdings ungeeignet. Die muss Ich über einen Kleiderbügel zum trocknen hängen.

Japaner gehen nicht Schlafen, der Schlaf kommt zu ihnen.

Ich brauche 6-8 Stunden Schlaf, damit Ich ausgeschlafen bin und nicht den ganzen Tag müde von A nach B renne und nur die hälfte mitbekomme, Trotzdem bin Ich immer der Erste, der zu Bett geht. Am Anfang habe Ich mich sehr gewundert, wie die Japaner das machen nicht schlafen und den ganzen Tag arbeiten. Aber Ich bin hinter Ihr Geheimnis gekommen. Japaner schlafen zu Zeiten, wo Ich mich frage: wie schaffen die es nur die Augen zu schließen? Im Auto, nach dem Essen, irgendwie in jeglicher Art von Pause, wo Ihre Aufmerksamkeit nicht benötigt wird. Und Sie schlafen in abstrakten Haltungen auf einem Stuhl auf dem Fußboden und wenn es nur 10 Min. sind. Manchmal schlafen sie sogar beim Essen am Tisch ein, wenn die Anderen noch nicht fertig sind. Ich möchte erst gar nicht wissen, wie das in der Schule ist.

Udon

Meine beste Beschreibung wäre eine Spagettinudelsuppe. Aber keine Suppe, wie man sie von der deutschen Küche kennt. Udonnudeln sind dicker als Spagetti und nicht rund sondern eher platt. Immerhin muss man sie mit Stäbchen essen. Die Suppe ist mit allem Möglichen: Fisch, Salat, Tofu, Ei und das Ganze in einer braunen Brühe, manchmal auch mit Curry.

Ausländer

Es ist manchmal sehr gut ein Ausländer zu sein. In Japan sind alle so Gastfreundlich, das Ich meistens eine Sonderbehandlung bekomme und Ich so eine Menge Einblicke bekomme oder Dinge sehe oder bekomme, die Ich sonst nicht erfahren oder gesehen hätte. Im Artikel Neujahr habe Ich das schon erwähnt, aber nach dem Sushi Essen haben wir noch Flyer verteilt; also wir sind von Geschäft zu Geschäft gegangen und haben da Flyer ausgelegt. Dabei sind wir in ein Kaffee Geschäft gegangen. Ein beeindruckender Laden. Sehr klein rund 3x3 Meter und alles was man braucht um Kaffee zu kochen. Kaffeebohnen, Kaffeemühlen, Kaffeefilter, Kaffeekannen, Kaffeemaschinen und alles andere, was man brauchen könnte um Kaffee zu kochen. Die meisten kochen Kaffee indem sie eine Kaffeekanne und eine Trichter nehmen und dann aus einem Wasserspender heißes Wasser selber in den Trichter schütten. Aus meiner Sicht sehr lästig und altmodisch, aber hier ist Kaffee auch eher ein Luxusgetränk, das man nur machmal trinkt so wie bei uns Tee. Als Ich hinein gekommen bin, haben die Besitzer zuerst die anderen Kunden im Laden bedient und dann haben sie mit Masaru über die Flyer gesprochen. Sobald das Geschäftliche abgewickelt war, haben sie sich mir zugewandt und haben mir die Hand geschüttelt, nur mir. Und dann haben wir ein wenig über die Banalitäten gesprochen, wo Ich herkomme und wie alt Ich bin. Und dann haben sie mir stolz Ihre Bratwurst, Bierwurst und Zungenwurst gezeigt und mir welche mitgegeben. Ich habe mich natürlich sehr darüber gefreut und mich hundert mal bedankt und nicht darauf hingewiesen, das die Wurst in Deutschland frisch ist und nicht Tiefgefroren ist. Aber auf der anderen Seite, wann bekommt man sonst in einem Kaffeeladen Wurst geschenkt.
Die Wurst haben wir dann ein paar Tage später zu mindestens zum Teil gegessen, als Taicho hier war, um mit Asao ihre zukünftige Arbeit zu besprechen. Taicho ist über Nacht geblieben und deshalb gab es eine kleine Party. Also alle sitzen an einem Tisch, trinken Bier und essen getrockneten Fisch, Snacks oder Süßigkeiten. Zu dieser Gelegenheit hat mich Asao gefragt, ob es in Ordnung wäre, wenn es dazu die Wurst gäbe. Eigentlich wollte Ich die Wurst ja für ein deutsches Abendessen aufbewahren, aber dann habe Ich mir gedacht was soll´s dann halt eben nicht. Und Asao schien darüber so glücklich zu sein. Da Ich ein Bad nehmen wollte, habe Ich die Zubereitung dann Asao überlassen. Ich habe angefangen meine Sachen zusammen zu packen und mir mein Handtuch zu holen, um im Bad zu verschwinden. Als Ich durch einen Zufall nochmal in das Wohnzimmer geguckt habe und da den schon fertig präparierten Wurstteller gesehen habe. Die Bier und Zungenwurstscheiben waren halbiert und die Bratwurst in Stücke geschnitten worden. !! Ungebraten !! Schnell bin Ich eingeschritten und habe sie darauf hingewiesen, dass das Bratwurst ist und das man sie vor dem Essen braten muss. Mit Vergnügen habe Ich gesehen, dass die Köchinnen hier keine Ahnung haben von deutschem Essen. Voller Erstaunen haben sie das neue Wissen aufgenommen, was sie gesagt bekommen haben. Ich glaube das sie nun auch mal einen Eindruck bekommen haben, wie das ist, wenn man absolut keine Ahnung hat, also so wie Ich mich hier die halbe Zeit fühle. Nach dem braten sah die Wurst zu mindestens wie essfertige Bratwurst aus. Die Wurst wurde dann während der Party so nebenher mit Stäbchen genommen und gegessen, wobei die Wurst etwas fade war, im Vergleich, wie Ich gute ALDI Wurst in Erinnerung habe. Und der sonst so gut schmeckbare Unterschied zwischen den Wurstsorten war hier weniger gravierend. Dennoch ist die Wurst schnell gegessen worden, bis auf die Bratwurst, die nicht so beliebt zu sein schien. Ich konnte es Ihnen nicht verübeln, denn man sollte Bratwurst nicht kalt essen, wenn man auf den optimalen Geschmack aus ist. Ich glaube, dass Asao nur die Hälfte der Würstchen genommen hat. Mal sehen, was mit der anderen Hälfte passiert.

Sushi

Das erste mal Sushi essen. Abgesehen davon, das es nicht billig war, was aber auf fast alles essbare in Japan zutrifft. Kaitensushi. Also man sitzt in einem großen Kreis, In dessen Mitte Köche sind und Sushi auf Bestellung zubereiten. Und wenn es gerade keine Bestellungen gibt, die Sushisorten herstellen, die fehlen. Die fertigen Sushi Rollen werden auf einen Teller gelegt und dann auf ein Förderband, wo es dann jeder runter nehmen kann, der will. Das Restaurant war dabei aber sehr interessant. Die hatten da eine Heißwasserzapfanlage an jedem Platz. Man hat sich einfach hingesetzt und dann einen Teebeutel in eine Tasse getan und sich gleich am Platz heißes Wasser gezapft. Das erste was mir durch den Kopf geschossen ist war Obelix mit dem Satz „die spinnen die Römer“. Die Teller auf denen die Sushirollen kommen haben verschiedene Muster und Farben, die nicht zufällig sind. Jede Farbe oder jedes Muster zeigt an wie viel die Sushirollen darauf kosten. Es fing bei 100 Yen an,dann 120, 150, 200, 300 und 500 Yen. Die benutzten Teller stapelt man dann neben sich auf und das bildet somit die Rechnung. EinTeller ist immer mit 2-4 Rollen Sushi gefüllt. Neben Sushi gab es auch Sashimi. Der Unterschied zwischen Sushi und Sashimi ist gering. Sushi ist eine Rolle, bestehend aus rohem Fisch in der Mitte, dann mit Reis außen drumherum und von Nori zusammengehalten. Sashimi ist ein rechteckiger Reisblock, auf den der rohe Fisch drauf gelegt wird. Machmal findet man zwischen Reis und Fisch noch Shiso eine grüne Paste, die aber scharf ist. Es gab die verschiedensten Sorten wie Lachs, Tunfisch und welche, die Ich nicht kenne oder identifizieren konnte, aber auch merkwürdige wie Meeresfrüchtesalat, mit Käse überbacken und oberflächlich geröstet. Und dank des Fließbandes laufen einem die Leckereien immer unter der Nase durch, so dass man ein oder zwei Teller mehr nimmt, als man eigentlich vorgehabt hat. Aber mir war das egal, da Ich mich durch all die verschiedenen Sushi´s einmal durchgefuttert habe und alle probiert habe, die interessant ausgesehen haben, unabhängig vom Preis. Das Resultat war eine Rechnung von 2.700 Yen (€ 20,70) aber das war es mir wert. Und Ich habe dann Sushi Lutscher gekauft, einfach nur weil sie so verrückt sind.

JAPANISCHE SICHT

Ich habe mir gedacht, das es auch mal interessant wäre, mal die andere Seite zu schreiben. Was denken die Japaner von den Deutschen, Europäern und mir. Deshalb hier einmal die andere Sicht. Aber leider weichen die Japaner der Frage aus oder erzählen nur Belanglosigkeiten, was Ich besonderes langweilig finde. Also sind hier die Antworten, von denen, von denen Ich eine halbwegs brauchbare Antwort bekommen habe.

Akiran

Schuhe! Wieso gehen die Europäer mit Straßenschuhen in ein Haus? Das macht nur das Haus dreckig und man muss öfter das Haus reinigen und wahrscheinlich sind sie im Haus auch unbequem, da sie ja klobiger sind als Hausschuhe. Vielleicht ist das ja weil man in Europa nicht auf dem Boden sitzt, sondern immer auf einem Stuhl oder Sessel.
Darauf hin habe Ich Ihn gefragt warum Japaner 3 unterschiedliche Arten von Schuhen haben. Einmal für außerhalb des Hauses, zweitens für im Haus und drittens für in der Toilette. Gut den Unterschied kann Ich für drinnen und draußen nachvollziehen, aber warum nochmal extra Schuhe für das Klo? Ja darauf wusste er dann auch keine Antwort. Wahrscheinlich ist es in der japanischen Geschichte begründet, was aber heute keine Relevanz mehr hat. Aber die Schuhe sind geblieben.

Sachan

Sie war mal Bergsteigen und dabei hat sie einen Franzosen getroffen. Ein alter aber noch fitter Mann, der Bergsteigen als ein Hobby in der ganzen Welt geht. Auf jeden Fall sind die beiden in ein Gespräch gekommen und sind eine Zeit zusammen gewandert. An einem Kaffee haben sie eine Pause gemacht und der Franzose hat für beide einen Kaffee gekauft. Das fand Sachan sehr befremdlich, da in Japan die jüngere Generation für die ältere sorgt und nicht umgekehrt. Es wäre Sachans Aufgabe gewesen für die Mann einen Kaffee zu kaufen. Schon allein um dem Alter Respekt zu zollen.

Master

Master sind zu diesem Thema vor allem die Tischgeräusche eingefallen. Er findet es komisch, dass man in Europa die Schalen und Teller auf dem Tisch stehen lässt und nicht in die Hand nimmt, obwohl das wesentlich einfacher und praktischer ist. Außerdem verringert es die Gefahr, das was auf den Boden tropft oder fällt. Und das man versucht so leise zu Essen, wie es nur geht. Kein schmatzen und kein schlürfen.

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Zuletzt aktualisiert: 26. Jan, 16:49

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