Montag, 1. März 2010

Tauwetter

Der Frühling kommt und schickt seine Vorboten. Es ist endlich so warm, dass man nicht mehr den ganzen Tag heizen muss, und weil ein relativ kleines Feuer ausreicht, um alles warm zu halten. Nicht so wie noch vor 2 Wochen, wo wir das Feuer nicht groß genug halten konnten, um eine Temperatur von auch nur 20°C halten zu können. Nun ist es zum Teil wärmer, ohne unser zutuen, natürlich ist das stark abhängig von der Wetterlage und dem Wind. Wenn es bewölkt ist müssen wir deutlich mehr heizen, als wenn es die Sonne scheint. Mit den wärmeren Temperaturen wird Japan auch dreckig. Der Schnee schmilzt und spuckt den Dreck der letzten Monate aus. Zugegeben gefällt mir der Dreck besser als das ewige Weiß, endlich kann man mal was photographieren, das auf den Bildern nicht weiß ist, sondern sich Strukturen erkennen lassen und auch die Flora wird interessanter, da sie langsam zum Leben erwacht. Die ersten Knospen sind schon zu sehen und die ersten Pflanzen fangen an sich grün zu färben. Auch das Schneeschieben hat sich momentan erledigt und die Schneehaufen schrumpfen. Aber die Wege, die wir angelegt haben werden auch tückischer. Man kann ganz genau sagen, welcher Weg alt ist und immer an der gleichen Stelle war und welcher sich durch die Schneestürme nach links oder rechts bewegt hat. Oder wo irgendwann Kurven einfach begradigt worden sind. Je neuer der Weg ist, desto eher bricht er ein. Die obere feste Fläche schmilzt und bricht irgendwann, aber bei den alten Wegen ist unter der oberen harten Fläche eine weitere harte Fläche und bricht nicht. Momentan haben wir auch viel Nebel, der dicht über dem Boden über den Schnee wabert. Absolut schön, aber auch gefährlich, beim Autofahren, denn man muss ja nicht langsamer fahren, nur weil Nebel die Sicht verschlechtert. Die Regel ist ja, das man in halber Sichtweite bremsen muss, und das schaffen sie ja immer - in der Sichtweite das Bremspedal zu erreichen.

Fest

Hier gab eine Art Fest/Informationsveranstaltung, bei der natürlich wieder alle helfen mussten. Ich hatte eine der besten Aufgaben, denn Ich musste Fotos machen, das heißt, dass man alle 30 Min einmal eine Runde dreht und Fotos macht, von allem, was es in dem Augenblick zu sehen gibt. Öfter muss man das wirklich nicht machen, da sich die meisten Dinge eh nicht ändern, nur die Personen und die sind zu mindestens für die uninteressant. Aber Ich war nicht der Einzige, der Fotos gemacht hat, sondern auch viele der Besucher, die zum Teil eben so gut ausgerüstet waren, wie Ich. Ich hatte eine Menge Spaß zuzugucken, wie sie Ihre gute Ausrüstung wie Anfänger gebrauchen. Die allgemeinen Informationen, die vermittelt worden sind waren, wie nicht anders zu erwarten in einer Natureschool, das alternative Leben und Heizen der Wohnungen. Die Veranstaltung hat in Monji statt gefunden, da da der einzige Pizzaofen steht, der für so viele Menschen auf einmal Pizza machen kann. Es gab so was wie eine Kleine Tour durch Monji. Nach dem anmelden und bezahlen gab es als Andenken ein kleines Glas mit Pellets. Der Angefang war drinnen, wo man sich über Pelletöfen informieren konnte und sich einen angucken konnte, wie er funktioniert und was seine Vorteile gegenüber einem Gasofen sind. Danach ist man nach draußen gegangen und hat sich den Pizzaofen von Taicho zeigen lassen und Pelettkocher für draußen. Das ist ein Ofen, den man gut mitnehmen kann und überall was drauf kochen kann. Gebaut wie ein U in die eine Seite des U´s kommen die Peletts und das Feuer, in die Mitte kommt ein oder 2 Töpfe und die andere Seite des U´s ist der Schornstein. Darauf hat Taicho Kartoffeln im eigenen Saft gekocht. Und die die sich das angeguckt haben durften wenn es nötig war Peletts nachlegen, also oben in das Gitter reinwerfen. Auf der anderen Seite gab es einen Kanonenofen, auf dem Suppe gebrodelt hat. Danach ging es weiter zu Michi, der in einer Pfanne Tee geröstet hat, der später aufgebrüht wurde und dann an die Gäste verteilt worden ist. Danach ging es zum Holzhacken. Da konnte Jeder mal ein paar Holzstücke zerhacken, aber das war meiner Meinung nach Betrug, denn das Holz war so klein, das Ich es mit einen halbherzigen Schlag spalten konnte und es hatte keinerlei Äste, die das Hacken schwierig machen. Also nur ein schnelles Erfolgserlebnis. Und zum Schluss gab es noch einmal alle Informationen auf Pappe, zum selber nachlesen. Danach konnte man sich unter ein Zelt setzen und sich mit anderen unterhalten oder mit den Kindern das Kinderprogramm genießen. Die Kinder durften die Pizza für den Ofen selber ausrollen und belegen und sie danach zu Taicho bringen. Oder mit Masaru und Shinshan aus Stöcken Stäbchen schnitzen oder in einen Holzblock, den sie vorher Bemalen mussten eine Schraube drehen, die dann wie ein Vogel gequietscht hat. Das schlechte daran war nur, das irgendwann jedes Kind so einen Block hatte und so viel wie möglich damit gequietscht hat. Das ist echt nervig. Die, die gerne Basteln konnten, sowas herstellen, wie wir auch schon vorher mal gebastelt hatten (Siehe „Basteln“). Unsere Arbeiten standen da noch so als Inspiration herum, auch wenn das natürlich im Vergleich Meisterklasse war. Aber sie hatten auf jedenfall Spaß. Insgesamt waren auf dem Fest rund 50-60 Leute.

Kohle

in Kouei war ein Workshop, von dem Ich zum größten Teil nichts mitbekommen habe, weil Ich in Matsukura war. Aber rund die Hälfte des Workshops fand in Monji statt und da hatte Ich das zweifelhafte Vergnügen helfen zu dürfen. Insgesamt habe Ich 2 Tage geholfen. Am ersten haben wir Baumstämme zum Köhler gebracht. Das hat schon morgens mit Morgengymnastik angefangen. Rund 15 Leute haben halb am Straßenrand und halb auf der Straße gestanden und haben sich gedehnt, gestreckt und gereckt. Das wurde mit einem Laufspiel abgerundet, bei dem immer 2 aufeinander zulaufen, sich die Hand schütteln und sich mit ihrem Namen vorstellen und dann nimmt man den Platz des Anderen ein. Und das für 10 Min und alle simultan. Ein einziges Chaos. Aber auch irgendwie lustig. Mir hat es nicht geholfen, da Ich mir so viele Namen unmöglich merken kann und dazu sind sie alle noch für mich ungewöhnlich. Und alle wollten sich unbedingt mir vorstellen. Manchmal bin Ich mir richtig wie ein Popstar vorgekommen und nicht wie ein Mitarbeiter und war froh, das Ich keine Autogrammstunde geben musste. Danach haben wir uns auf den Weg in den Wald gemacht mit 3 Schlitten, die voll beladen waren mit Kettensägen, Äxten, schweren Messern, mit denen man die kleinen Äste abhacken kann, Seilen, eine Kiste mit Schutzhelmen, Benzin, Kettenöl und Erstehilfekasten. Der Weg in den Wald hat rund 10 Min gedauert. Asao, Aniki und Shinchan hatten hier schon die Bäume gefällt, die wir nun wegtragen sollten. Zu Anfang hat Shinchan genau erklärt wie man welches Werkzeug benutzt und welchem Zweck es dient und was man nicht macht. Dann durften die Wegzeuge nur von den Mitarbeitern benutzt werden, weil es aus Sicherheitsgründen nicht anders möglich ist. Aber alle mussten so schöne lustige weiße Helme aufsetzen. Nur für den Fall. Masaru und mir war nicht so völlig klar, was uns auf den Kopf fallen soll aber vielleicht ging es auch nur um das professionelle Aussehen. Aniki und Shinchan haben dann angefangen die Bäume in rund 1,5 m lange Stücke zu sägen. Masaru und Ich haben am Anfang die Bäume von den Ästen befreit, die nicht zu gebrauchen waren. Dann haben wir die fertig gesägten Holzbalken aus der „Gefahrenzone“ der Kettensägen herausgeholt, sodaß die Leute vom Workshop diese zum Auto tragen konnten. Zu Anfang haben sie alle da gestanden und nach Arbeit geschrienen, aber als es dann an die dickeren Stämme ging hörte das ganz schnell auf. Diese Stämme wurden dann an Seilen von mehreren gezogen. Als die Wagen voll beladen waren haben Masaru und Ich sie nach Monji gefahren und haben sie dann da wieder abgeladen. Neben der Wiese, auf der wir die Balken gestapelt haben, stand schon eine Riesige Dose, die unten viele kleine Luftöffnungen hat und oben eine Große. Wir haben insgesamt 6 Ladungen Holz gefahren, und am nächsten Tag noch eine. Am nächsten Tag haben wir dann noch das Innengitter gebracht, ohne dem es nicht oder nur schlecht funktioniert. Das Gitter ist ein Zylinder, den wir in die Mitte gestellt haben. Dann haben wir die Holzbalken drumherum senkrecht eingestapelt, so das zwischen den Baumstämmen so wenig Platz wie möglich ist. Also zuerst die großen und dann immer kleiner werdend. Ganz zum Schluss haben wir noch Bretter mit einem Großen Holzhammer zwischen die Stämme getrieben. Als auch das fertig war, haben wir den Deckel aufgesetzt und durch die Klappe im Deckel brennbares Material in die Mitte geworfen, die von dem Drahtzylinder freigehalten worden war und haben alles angezündet. Am Anfang hat es nur wie verrückt gequalmt aber dann ist da nach 5 Min eine 50 cm hohe Flamme rausgeschossen. Wir haben das ganze für den Rest des Tages Brennen lassen und am nächsten Tag die Klappe oben geschlossen. Nach rund einer Woche hat Taicho den Deckel wieder auf gemacht und festgestellt, das es nicht geklappt hat und nur Asche übrig geblieben ist. Das Leben kann doch so grausam sein.

Aylena und Tim

Aylena ist am 16ten gekommen, ist 20 J. und aus Herneke. Sie hat letztes Jahr das Abi gemacht und macht eine Rundreise durch Japan. Von Süden nach Norden und wieder zurück. Endlich mal jemand, mit dem man sprechen kann, aber gerade am Anfang hatte extreme Wortfindungsprobleme. Sie hatte überlegt, ob sie nicht Japan zum Zentrum ihres Studiums machen soll, hat sich aber nach dem ersten halben Jahr dazu entschlossen, doch was Anderes zu studieren. Sie guckt ziemlich viele Filme. Sie ist sehr lustig und nimmt nicht alles so ernst.
Tim ist am 22ten gekommen, 21J. und kommt aus Köln. Er hatte begonnen Sport zu studieren, hatte dann aber einen medizinnischen Vorfall, Ich weiß nicht mehr genau was, nur dass er dann nicht mehr laufen konnte. Er hat sich gesagt, das er dann eben ein Jahr nach Japan geht und hofft, das es über die Zeit besser wird. Er versucht in dem einen Jahr so viel von Japan zu sehen, wie nur möglich und bleibt deshalb nur für 8 Tage. In beiden Fällen durfte Ich das Einweisen in den Tagesablauf übernehmen und Tim durfte Ich auch in der Kunst des Ziegenversorgens und Melkens unterweisen. An sich nichts wirklich Interessantes.

Eine Woche Frei

In der letzten Woche habe Ich nicht an meinem Bolg gearbeitet; aus mehreren Gründen. In der Zeit war Ich in Matsukura. Ich habe mir in der Zeit überlegt, was Ich nach Japan machen soll, was Ich studieren soll, wie, wo, wann Ich mich wo bewerben muss und was Ich für Voraussetzungen haben muss; ob Ich ein Praktikum brauche und damit verbunden, wann Ich zurück fliege. Das hat einen großen Teil meiner freien Zeit eingenommen. Den anderen Teil habe Ich damit verbracht mit mich mit den beiden WWOOFern zu unterhalten, die seit dem 16ten und 22ten hier in Matsukura sind. Über die schreibe Ich später. Und dann fand Ich es sehr entspannend mal nicht immer nach Themen zu suchen, über die man schreiben kann oder über die Ich noch nicht geschrieben habe und interessant sind. Oder bei welchem Artikel sich was weiter entwickelt hat oder was an einem Tag passiert ist, dass man noch erwähnen kann. Ich glaube, dass ich dadurch wieder etwas Abstand zu dem Blog bekommen habe und kann nun wieder freier schreiben. Ich bin mir auch fast sicher, das Ich nicht mehr so viel schreiben werde, da Ich einfach keine Themen mehr habe, also schreibe Ich nur noch über das, was mir einfällt, Ich mache, oder passiert. Vielleicht bei Gelegenheit nochmal einen Tag so von morgens bis abends, oder so was. Wenn Ihr Ideen und/oder Anregungen habt lasst sie mich doch bitte wissen.

Süßigkeiten

Süßigkeiten sind hier sehr aufwendig, freundlich, sehr hygienisch und weniger gut für die Umwelt portioniert. Meistens sind sie alle einzeln verpackt oder in einer Schachtel so angeordnet, das sie sich nicht berühren können. Also so wie auf Kindergeburtstagen die Mini Haribo Tüten. Und das machen die mit allem, was man Fremden anbietet oder so als Knabbereien auf den Tisch stellt. Schokolade, Nüsse, Kekse, Bonbons und Pflaumen. Das ist toll, wenn man sich noch schnell was in die Tasche stecken will, wenn man geht, aber echt störend, wenn man abends mit 4 anderen an einem Tisch sitzt und sich vor jedem die Plastiktüten häufen

Blog

Ich fühle mich ein bisschen wie Reinhard Mey, der ein Lied namens „Noch´n Lied“. In dem Lied geht es darum, dass er eben noch ein Lied schreiben soll, obwohl er keine Idee hat worüber. So geht es mir momentan auch in Hinblick auf die Artikel in diesem Blog. Ich habe schon über so viel geschrieben, dass Ich keine Ahnung mehr habe, worüber Ich noch schreiben könnte.

Valentiens Day

Am Vallentienstag geht es nur um eins um Schokolade. Frauen und Mädchen schenken Ihren Männlichen Geliebten und Freunden selbst gemachte Schokolade. Natürlich macht dieser brauch auch vor der Schule nicht halt. Arichi hat Schokolade für alle gemacht, die Richtig gut war. In der Schokolade war was Kornflakes artiges. Die Schokolade war so gut, das Ich mich spontan gefragt habe, ob sie die Schokolade komplett selbst gemacht hat oder gekauft und eingeschmolzen hat. Wenn Ich mich richtig erinnere ist es nicht einfach Schokolade zu machen. Aber eigendlich ist es auch egal.

Wetter

Das Wetter hier scheint sich zu verbessern. In den letzten Tagen hatten wir Sonnenschein, und es hat kaum geschneit, sodass wir vor dem Frühstück mit dem Schneeräumen fertig waren und den Rest des Tages mit anderen Dingen füllen konnten. Es war die meiste Zeit windstill und oder nur eine leichte Brise, aber das ist im Verhältnis zu vorher, zu vernachlässigen.

Hundekampf

Loki ist in einen Kampf mit einem anderen Hund geraten, der blutig ausgegangen ist. Also beide haben ihren Teil an Kratzern abbekommen und Loki muss nun Medizin nehmen, damit sich die Wunde nicht entzündet und darf nicht mehr auf lange Spaziergänge gehen. Asao und Masaru sind am nächsten Tag zu den Nachbarn gegangen und haben sich vielmals entschuldigt.

Nerven

Japan geht mir momentan auf die Nerven. Vor allem wenn sie mit mir reden, als ob Ich ein totaler Idiot wäre. Das was mich besonders stört ist, wenn sie mir alles doppelt erklären, so als ob Ich es vergessen hätte oder zu schüchtern wäre nach zu fragen, wenn Ich etwas nicht verstehe. Aber das was mich am meisten aufregt ist, dass sie über mich reden, als ob Ich kein Wort Japanisch kann. So reden sie zum Beispiel darüber, wer am nächsten Tag wann welche Arbeit macht, und alle können mit planen, nur Ich muss daneben sitzen und darauf warten, was die anderen für mich planen. Mein Japanisch ist einfach noch nicht gut genug, aber Ich kann auch so nicht besser werden. Und nach dem Essen wird mir deren Beschluss mitgeteilt. Ich weiß, dass es nicht ganz einfach ist mit mir zu reden, und das es oft länger dauert, aber es ist ja nicht so, dass wir es eilig haben oder so. Das Verhalten lässt mir immer sehr viel Zeit zur Selbstreflextion und zum Nachdenken über Gott und die Welt.

Donnerstag, 11. Februar 2010

Lunchbox

Eine Lunchbox ist so wie in Deutschland auch, genau auf das Essen zugeschnitten. Es gibt welche, die eckig sind und innen mehrere Fächer haben, um da Reis und Beilage getrennt unterzubringen. Meistens sind diese Boxen isoliert und der Deckel hat eine Gummidichtung, damit das Essen möglichst lange warm bleibt. Eine weiter Art ist ähnlich einer Termosflasche, in die man 2-3 Container stellen kann.

Kochen

Asao und Ich waren alleine in Kouei, da alle anderen einen Workshop in Sendai geleitet oder daran teilgenommen haben. Und ganz fix ist Asao auf die Idee gekommen, dass Ich ja was deutsches kochen könnte. Nun Ich habe nicht sehr viel Erfahrung im Kochen und die Anzahl an deutschen Lebensmitteln ist hier sehr gering, da die hier nicht so ganz billig sind und auch Ersatzzutaten zu nehmen ist schwer, da Ich zum einen nicht weiß wie das schmeckt und zum andern die Zutaten zu verschieden sind. Also habe Ich mal eben improvisiert, was Ich sowieso am liebsten tue. Das Essen war nicht typisch aber sah typisch aus und schmeckte auch deutsch. Ich habe Kartoffelpüree gemacht mit Tomatensoße und Rührei. Für alles andere haben die Zutaten gefehlt oder mein Wissen war zu gering. Aber Asao hat das total gefreut und hat mir mehrfach gesagt wie gut das schmeckt. Und Ich muss sagen, das es auch mir gar nicht so schlecht geschmeckt hat. Natürlich ist meine Mutter wesentlich besser und Oma lehrt 6 Sterne Köche das fürchten aber Ich war zufrieden. Asao hat noch eine japanische Suppe zugesteuert und das Essen war fertig. Ich weiß nicht was Asao noch machen wollte, aber sie wollte, als das Essen fertig war, nicht mit dem Essen anfangen, sondern noch Brötchen machen. Als Ich sie gefragt habe, ob sie das Essen gerne kalt isst hat sie dann aufgehört und wir haben inzwischen halb kaltes Essen gegessen aber es war lecker.

Wieder Sturm

Über uns ist ein Sturm gezogen, der nicht schlecht war. Endlich mal einen Tag fast keine Arbeit draußen. Man kann einfach nichts sehen und dazu ist es noch schweinekalt. Draußen herrschen 2 stellige Minusgrade und im Haus ist es – 3 °C bis auf im Wohnzimmer mit dem Holzofen. Aber auch der hatte alle Hände voll zu tun. Wir wissen, wie man ein heißes Feuer macht aber der Wind hat alles so weit abgekühlt das trotz sehr heißem Feuer es nicht wärmer als 20 °C geworden ist. Der Wind war so stark, das alle Türen im Haus gewackelt haben, egal wo sie waren. Alle Fenster waren weiß von dem Schnee. Auf den Wegen haben sich zum Teil 2,5 m hohe Schneeverwehungen breit gemacht, die aber zum Glück größten Teil's wieder vom Wind abgetragen worden sind. Die wenige Zeit, die Ich draußen war, um den Hundespaziergang zu machen, obwohl wir nur auf der windgeschützten Terrasse auf und ab gehen konnten hat sich der Schnee einen halben cm dick von beiden Seiten auf meine Brille gesetzt. Sehr lästig. Und Ich war froh, als Ich wieder im Haus war.

Tag mit Arichi

Ein unerwarteter freier Tag kommt immer unerwartet und ist somit meistens ein guter Tag, weil man immer im Hinterkopf hat, was man ansonsten für Arbeiten machen müsste. Asao hatte gesagt, das Arichi einkaufen fährt. Ich habe die Gelegenheit genutzt und sie gefragt, ob Ich nicht mitkommen kann, und wir einen kleinen zwischen Stopp in Matsukura machen können, damit Ich eben meinen Blog updaten kann und meine Mail´s checken kann. Also sind wir los. Wir waren gerade um die erste Kurve, als Arichi das Radio angemacht hat, das hasse Ich, da die japanischen Radio´s in den Winztransportern irgendwie mit dem Motor gekoppelt sein müssen, denn die Intensität des Rauschens nimmt zu, je höher die Drehzahl wird. Das macht das Verstehen und reden schwierig und die Musik kann man nicht wirklich genießen. Aber da Ich noch was zu tuen hatte, hat mich das nicht wirklich gestört. Aber plötzlich habe Ich verstanden, was im Radio gesprochen wurde. Es lief gerade ein lern Deutsch Kurs. Es war Lektion 74 und eine Unterhaltung wurde vorgespielt und danach analysiert. Die Unterhaltung war über einen Japaner, der nach Deutschland gekommen ist um an einer Deutschen Uni Sport zu studieren und das er von einem deutschen Trainer inspiriert worden ist, der eine japanische Mannschaft trainiert hat. Alles in allem eine langweilige Unterhaltung, obwohl Ich zugeben muss, das die Aussprache perfekt war. An einer Stelle fand Ich die Wortwahl lustig. Er hat gesagt, das für Ihn deutscher Fußball so wichtig ist, das er nur für einen Uniplatz bis nach Deutschland gefahren ist. Ich bin mir nicht sich, aber das letzte mal als Ich auf eine Karte von Japan geguckt habe gab es noch keine Landverbindung zwischen Deutschland und Japan. Aber vielleicht ist das wie bei Google. Da gibt es auch einen Routenplaner. Wenn man da Deutschland - Amerika eintippt, gibt es einen Posten, der heißt Schwimmen, für ein paar tausend Kilometer. Arichi hat fasziniert zugehört, aber sie hat gesagt, das sie nicht wirklich viel verstanden hat. Der Kurs wurde auf Deutsch und Japanisch beendet und zum Schluss wurde noch auf die nächste Lektion hingewiesen, die am nächsten Tag stattfindet.
Der Stopp in Matsukura war nicht weiter erwähnenswert, bis darauf, dass Aniki einen unglaublich hässlichen Pullover hat. Danach haben wir uns auf den Weg nach Iwate gemacht. Auf dem Weg haben wir über Gott und die Welt geredet, soweit es meine Japanischkentisse zugelassen haben, wobei Ich unterstützt worden bin von meinem Wörterbuch. Iwate ist so was wie eine Stadt. Also ein paar Straßen, an denen Geschäfte sind, aber als erstes sind wir in das einzige Shoppingcenter gegangen, das es gibt und haben nach gutem Mittagessen Ausschau gehalten, und auch was Interessantes gefunden. Ich habe Reis mit Omlett und einer Tomaten Soße gegessen, dazu gab es eine kleine Schale Gemüse mit Käse überbacken. Das Ganze wurde von Pommes und fritiertem Hühnchen abgerundet, das Ich mir extra dazu bestellt hatte, da die meisten Portionen für mich etwas klein sind und Ich hatte recht. Als Getränk gab es Cola auf Eis mit Eis. Also Cola mit Eiswürfeln und oben Softeis, so wie bei heißen Kakao Sahne. Das hat alles sehr gut geschmeckt. Auch die Cola, obwohl ungewöhnlich. Danach sind wir in den Shoppingbereich gegangen. Ich habe eher halb Interessiert die Auslagen betrachtet und habe nach Dingen aus Deutschland gesucht. Und es verwundert mich nicht, das Europäisches Frühstück nicht so häufig gegessen wird, bei den Preisen. Ich wurde bei Marmelade für 3-5 € für 125g verdammt gute Marmelade erwarten. Zugegeben die Marmelade ist auch gut, aber nicht so gut das sie den Preis erklärt und es gibt auch keine billigere. Das Gleiche gilt auch für Honig, Nussnougatcreme, Süßigkeiten, Käse, Wurst usw. kurz alles was aus Europa kommt. Wurst gibt es da tiefgefroren mit Zangen, um sich selber einen entsprechenden Beutel abzupacken. Und eingelegte Steaks kann man sich auch selber nehmen. Ansonsten bin Ich viel neben Arichi hergegangen und habe sie gefragt was bestimmte Dinge sind und wie sie heißen. Nachdem wir in dem Shoppingcenter fertig waren haben wir ein paar der anderen Läden abgeklappert. Einer war ein An und Verkauf von allem möglichen und unmöglichem Dingen. Gameboy und Nintendospiele für alle Konsolen, die je entwickelt worden sind. Manga´s, DVD´s, Instrumente, Autoreifen, Kühlschränke, Kameras, Angeln, Laptops und Kinderspielzeug. Alles stand durcheinander, gleichartige Objekte stehen durchaus bei einander, aber nicht nach übergeordnete Kategorien geordnet. Der Laden ist was für Sammler und für alle, die auch alte Technik schätzen und nicht mehr vom Hersteller produziert werden. Danach sind wir in eine Bücherei gegangen. Die Manga Abteilung ist eindeutig größer als in der Thalia Buchhandlung. Rund 50 % der Bücher waren Manga´s. Daneben waren die restlichen Abteilungen winzig. Das Einzige, was mit der Auswahl an Manga´s konkurrieren konnte war die DVD Abteilung. Reihenweise DVD´s alle zum ausleihen und auch hier waren rund 50% Anime´s, für so eine kleine Stadt echt viel, damit hätte Ich nicht gerechnet. Es gab auch eine Abteilung, in der man DVD´s kaufen kann, aber die war nicht nur schlecht sondern sehr schlecht sortiert. Eigentlich hatte Ich mir überlegt, ob Ich mir nicht eine DVD kaufen soll, aber bei der Auswahl konnte Ich nur nein danke sagen. Danach waren wir in einem Laden, der importierte Lebensmittel verkauft, wie deutsches Bier, Paulaner und Klaustaler oder Haribo Süßigkeiten und Wein. Neben den Preisen waren kleine Flaggen von den Ländern, in denen es produziert worden ist. Aber die Preise sind astronomisch im Vergleich zu Deutschland. Ich glaube nicht, dass in Deutschland jemand Haribo Süßigkeiten kaufen würde, wenn die 100g Packung 250 Yen kostet. Das hat mir richtig gezeigt, was Ich alles momentan nicht haben kann. Zum Abschluss waren wir dann nochmal essen, dieses mal in einem sehr beeindruckenden Restaurant. Von außen sah es wie ein Trümmerhaufen aus, der auf ein Haus geschüttet worden ist, und dann befestigt wurde. Das sah echt stark aus, es gab so viel zu sehen, das meine Augen gar nicht wussten, worauf sie sich als erstes konzentrieren sollen. Am besten hat mir das amerikanische Schild gefallen, das auf den Parkplatz gezeigt hat, mit den Worten „DO NOT PARK HERE“. Auch das Restaurant war sehr gut gestaltet über all an der Decke waren Kinderspielsachen befestigt, die aber eindeutig alt waren, ein Holzdreirad zum Beispiel, Puzzle, Stühle etc. und viele Gäste haben sich mehr für die Verzierungen interessiert, als für Ihr Gegenüber oder das Essen. Die Speisekarte hatte Fensterläden, die man aufgeklappt hat, und innen gab es dann die eigentliche Speisekarte. Das Essen war sehr lecker, auch wenn Ich die Portionen etwas enttäuschend fand. Wenn auf der Speisekarte 4 Pommes abgebildet sind, die auch nur 4 Pommes meinen. Auf der Rückfahrt haben wir dann noch an einem 100 Yen Shop gehalten. Obwohl der Name eigentlich eine Lüge ist. Alles kostet nämlich 105 Yen, da auf die 100 Yen noch 5% Steuern kommen. Hier kann man alles kaufen, was man so zum Leben braucht, Spiele, Putzmittel, Geschirr, Kleidung und sogar Lebensmittel, aber nur wenig. Danach sind wir dann endgültig zurück auf unseren Berg gefahren und weil Arichi gefahren ist, hat sie mir Ihr Handy in die Hand gedrückt und mir gesagt, dass Ich in Kouei anrufen soll und Bescheid sagen soll, dass wir auf dem Rückweg sind. Ich glaube das Gespräch war ganz gut, dafür das es mein erstes Telefonat auf japanisch war.

Erdnussschlacht

Hier ist der Frühlingsanfang dieses Jahr am 3 Feb. und an dem Tag werden böse Geister vertrieben, damit der Frühling gut anfangen kann und nichts Schlimmes passiert.
Mein Tag hatte relativ normal angefangen mit früh aufstehen und arbeiten. Nach dem Frühstück haben wir alles geputzt und gefegt und als Ich wieder in das Wohnzimmer gekommen bin waren da Papierkörbe aus Zeitungspapier, die mit Erdnüssen gefüllt waren für jeden ein Korb. Und dann ging es los wie bei einer Schneeballschlacht. Jeder hat versucht jeden abzuwerfen, wobei Asao und Arichi sich verbündet haben, aber da ihre Zielgenauigkeit nicht sonderlich gut ist, hat das keinen großen Unterschied gemacht. Nach 15 Min hatte keiner mehr Erdnüsse und das Wohnzimmer und der Flur sahen wie ein Schlachtfeld aus. Überall lagen Erdnüsse in jeder Ecke und Ritze und in dem ganzen Tumult sind einige zertreten worden und haben sich gleichmäßig über den ganzen Raum verteilt. Nach dem Aufräumen und einsammeln aller Nüsse, die wir finden konnten haben wir dann angefangen die Erdnüsse zu essen. Am Nachmittag sind wir nach Matsukura gefahren, um da richtig zu feiern. Zuerst haben wir alle nur zusammen gesessen und geredet oder in meinem Fall das I-net konsultiert. Dann gab es Abendessen. Es wird traditionell eine Ehoumaki Rolle gegessen. Das ist eine ca. 20 cm Lange Sushi Rolle, in meinem Fall mit Ei, Tunfisch und Gemüse gefüllt. Nach dem Essen, was meiner Meinung nach viel zu wenig war, hat mich Masaru in einen anderen Raum gezogen, wo Shibata und Shinchan bereits angefangen hatten Masken zu Basteln, Monstermasken. Da Ich aber noch nicht fertig war mit Abspülen hatte Ich immer noch Stäbchen in meiner Hand, die Ich mir dann als Hörner hinter die Ohren gesteckt habe. Nachdem wir die Masken angezogen haben, sind wir dann zurück in das Esszimmer gegangen, und Ich habe mich gefragt, ob die Masken dazu da waren, um die anderen zu erschrecken oder uns vor den Erdnüssen zu beschützen. Denn vor allem die Kinder haben die Nüsse mit aller Kraft geworfen, was ganz schön weh getan hat, wenn sie nackte Haut getroffen haben. Und es war schwer was durch die Masken zu sehen. Nach der Erdnussattacke haben sich alle Monster zurückgezogen um kurz drauf wieder zu kommen und sich zu entschuldigen und Frieden zu schließen. Danach habe wir dann noch etwas zusammen gesessen und Schibata musste über seine Betreuung mit allen in Mastukura sprechen, in einem großen Meeting.

Bretter

Wir haben Untersetzer aus Holz gemacht. Eine einfache und schnelle Methode um schöne und gut aussehende Untersetzer zu machen. Man macht ein großes Feuer also ein Grill oder vergleichbares. In das Feuer legt man ein Bett, dass die Größe des Untersetzers hat. Dann wartet man bis es richtig angebrannt ist und die oberste Schicht zu Kohle geworden ist. Man dreht das Brett damit es überall möglichst gleichmäßig anbrennt. Danach nimmt man das Brett wieder heraus und steckt es in einen Wassereimer, läßt es da für ein bis zwei Min und bürstet dann die Kohle mit einer Wurzelbürste ab. Danach macht man die Feinarbeit mit einem trockenen Lappen. Anschließend hat man ein interessant aussehendes Brett, das sich ideal als Untersetzer eignet. Wenn man will kann man dann noch mit Werkzeugen etwas in das Brett hinein ritzen.

Dienstag, 2. Februar 2010

Sport

Wir hatten einen Sporttag. Als Ich gefragt habe, wann es los geht, hat man mir gesagt, das es um 9.00 Uhr los gehen soll. Da Ich in Matsukura übernachtet habe, habe Ich nach dem Aufstehen schnell alle meine Sachen zusammen gepackt, damit Ich noch etwas Zeit habe um im I-net zu surfen, bevor es dann los geht zum Sport. Aber 9.00 Uhr kam und ging. Und dann gab es Mittagessen und dann habe Ich weiter im I-net gesurft. Ich habe gedacht, dass Ich mich vielleicht verhört habe und sie meinten, das wir morgen erst Sport machen. Wie dem auch sei, nach dem Abendessen habe Ich dann wieder meine Position vor dem Ofen bezogen, um noch ein wenig im I-net zu surfen und ein paar Dinge zu suchen. Dann ist Masaru gekommen und hat mir gesagt, dass wir los müssen. Es war 7.00 Uhr abends. Also wird, so habe Ich gedacht, das Sportprogramm wohl ausfallen und wir werden uns wieder auf den Weg nach Kouei machen. Ich habe trotzdem gefragt, ob wir nochmal zurück nach Matsukura kommen. Die klare Antwort war nein, tuen wir nicht. Aber dann hat Asao gesagt, das wir auf dem Weg nach Kouei an einer Sporthalle anhalten und noch 2 Stunden Sport machen, bevor wir endgültig nach Kouei fahren. Also haben sich 2 Vans, mit 9 Leuten, auf den Weg zur Sporthalle gemacht. Einer mit der Mastukura Besatzung und einer mit Kouei Besatzung. Wir haben in einer Sporthalle gespielt, die zu einer Firma oder Schule gehören muss, denn es war eine Mehrzweckhalle. Einmal als Sporthalle zu benutzen und auf der anderen Seite ist eine Bühne mit Podium, sodass man gut Vorträge halten kann, während alle anderen sich auf dem Boden den Allerwertesten abfrieren. Vor dem Sport haben wir uns aufgewärmt für rund 30 Min., mit Dehnübungen aller Art und so lange, bis Ich so gelangweilt war, dass Ich ernsthaft überlegt habe, ob wir uns nur aufwärmen und überhaupt nichts anderes machen. Ich weiss, dass das wichtig ist, aber deshalb macht es mir nicht mehr Spaß. Dann haben wir schließlich doch angefangen und haben gespielt, aber nichts, wo man so richtig in Fahrt kommt, sondern immer nur 15 Min. und dann haben wir das Team gewechselt. Aber bei der Teamwahl hatte Ich das Gefühl, dass es wichtiger ist, das die Teams gleich groß sind, als das sie gleich stark sind. 30 Min. haben wir also Basketball gespielt. Das war ganz lustig, da die Körbe so tief hingen, das Ich ohne Probleme einen Dunking machen konnte, aber so hoch, das es keiner außer mir konnte. Dann haben wir ein bisschen Völkerball gespielt, aber wir waren eindeutig zu wenige, als dass es wirklich Spaß gemacht hätte. Danach Volleyball, aber nur, in dem wir im Kreis gestanden haben und uns gegenseitig den Ball zu gepritscht haben und danach haben wir eine Runde Fußball gespielt. Dann war es auch schon 9.00 Uhr und wir mussten aufhören, NATÜRLICH haben wir vorher noch einmal die Halle gewischt. Und als wir dann endlich um 10.00 Uhr in Kouei waren, haben wir dann alle noch nacheinander ein Bad genommen, natürlich mussten wir erst warten, bis das Wasser heiß ist, was rund 40 Min. gedauert hat.

Dickkopf

Der Eine oder Andere würde mich als solchen bezeichnen, da Ich meistens nur Dinge tue, die Ich auch nachvollziehen kann. In Japan ist das eindeutig der einfachste Weg etwas zu bekommen. Ich wollte schon lange mit nach Sendai, um mal in ein gescheites Kaufhaus zu gehen, um meinen Ipod mal durch checken zu lassen und mal nach ein bis zwei neuen Hosen zu gucken. Aber in nun 3 Monaten haben mir alle nur gesagt, das es mir freistünde an einem freien Tag den Bus zu nehmen. Toll das dauert einmal wesentlich länger und zum anderen kostet mich das ca. 40 € nur um von A nach B und wieder zurück zu kommen. Und obwohl, seit dem Ich hier bin, schon viele nach Sendai gefahren sind, um irgendwas zu machen, hat man mich davon nie in Kenntnis gesetzt, obwohl ich darum gebeten hatte, bis es vorbei war. Aber da mein Japanisch langsam besser wird habe Ich verstanden, das es bald wieder eine Fahrt nach Sendai geben wird. Die Gelegenheit habe Ich natürlich sofort genutzt und habe gefragt, ob sie mich nicht mitnehmen könnten. Sofort hat Asao mit Masaru in einer Geschwindigkeit geredet, das Ich absolut nichts mitbekommen habe, aber Antwort war klar, bevor einer ein Wort zu mir gesagt hatte. Nein! Aber das kann man ja so hart nicht sagen, also haben sie gesagt, das es nicht so günstig wäre. Und dann habe Ich meine Lieblings Vokabel angewandt. Doshite (Warum). Wieder schnelles Japanisch und dann kam die Antwort, das Asao Angst alleine hat, wenn alle anderen für so lange weg sind.
OOHHHH ja das war das Argument, das mich überzeugen wird. In dem sichersten Land der Welt und dann noch auf dem Land, im Winter, wenn der Schnee Meter hoch liegt und in einem Bereich, der von der Regierung kontrolliert wird, und man nicht rein kommt, wenn man nicht in einem zugelassen Fahrzeug sitzt und eine Zulassung für die Personen im Fahrzeug hat, ist es sehr wahrscheinlich überfallen zu werden. Sie hat dann gesagt, das sie Hilfe braucht. Klar! Das Einzige was wirklich getan werden muss, ist mit den beiden Hunden raus zu gehen. Und selbst wenn sie die Hunde nacheinander auf einen Spaziergang nimmt ist das nicht mehr als 2 Stunden Arbeit am ganzen Tag. Dann Schnee schieben, wenn es denn schneit. Und sich selber mit Lebensmitteln versorgen. Was für eine Herausforderung. Hier muss Ich sagen, dass sie es nicht geschafft haben mich zu überzeugen. Aber Masaru hat dann gesagt, das er mit mir an einem anderen Tag nach Sendai fährt, da er selber noch was erledigen muss. Ob das wirklich passieren wird, werde Ich sehen, aber momentan glaube Ich, das die Chancen bei rund 50% stehen. Masaru und Asao wissen noch nicht wann wir fahren können, wann es am besten in den Arbeitsplan passt. Aber Ich habe eine Vorsichtsmaßnahme getroffen. Ich habe gefragt, wann Ich mit einem Datum rechnen kann. Natürlich weiß Ich, das Ich Asao und Masaru in eine Ecke gedrängt habe, aber wenn das nötig ist um an mein Ziel zu gelangen, dann muss das eben sein.

Friseure

Ich dachte, dass Ich das mal machen sollte. Also habe Ich die Gelegenheit genutzt, als wir das letzte mal in Matsukura waren und eine Besprechung hatten. Ich habe mir ein Fahrrad geschnappt und bin in 20 Min. in die nächste Stadt gefahren. Zum Glück habe Ich es geschafft ein gescheites Fahrrad zu bekommen. Schwarz lackiert, nicht so wie das andere in Türkis und ohne Metallkorb am Lenker. Ich weiß das es hier egal ist, wie das Fahrrad aussieht, aber trotzendem war mir das so lieber. Woran erkennt man nun einen Friseursalon in Japan? Ganz einfach irgendwo vor dem Salon ist eine, oder mehr Säulen, auf den Säulen sind drei Spiralen angebracht, die sich drehen; Eine Weiße, eine Blaue und eine Rote. Diese Säulen drehen sich natürlich um die eigene Achse. Also bin Ich durch die Straßen gefahren, bis Ich die Säulen gesehen habe. Ich habe das Fahrrad davor abgestellt und abgeschlossen. Dann habe Ich mein Wörterbuch raus geholt, um noch ein Paar nützliche Vokabeln nach zu gucken und um dann festzustellen, das in dem Buch keine nützlichen drinnen stehen. Ich bin dann in den Laden reingegangen. Drinnen sah es anders aus, als Ich es erwartet hätte. Alte Ledersessel, die beide belegt waren, einer mit der Frau des Friseurs und der andere mit einer Katze, ein laufender Fernseher, keine Waschbecken, um die Haare zu waschen und außer mir keine Kunden. Alles sah so aus, als ob der Laden bald eine Grundüberholung bekommt oder, und das ist wahrscheinlicher, bankrott geht. Der Besitzer war bestimmt schon Rentner und nicht gerade professionell angezogen, zu mindestens war die Kleidung der Friseure in Osaka keine Jogginhose und Jacke. Die Verständigung war nicht ganz so einfach, aber Ich habe das Missverständnis erst später verstanden. Ich habe gesagt, das Ich meine Haare kurz haben möchte und habe dann gezeigt, wie viel Ich noch übrig haben möchte. Er hat rund sieben mal nachgefragt und schließlich haben wir uns darauf geeinigt, das er die hälfte abschneiden soll, eigentlich wollte Ich mehr, habe mir dann aber gedacht, das es beim nächsten Mal besser läuft. Das Problem bei der Verständigung war, dass Ich gezeigt habe, wie viel noch übrig sein soll und er gedacht hat, das er soviel abschneiden soll. Aber davon abgesehen war es kein Problem. Es war sogar sehr günstig, mal gerade 1000 Yen. Als Ich dann wieder zurück in Matsukura war haben mich alle gefragt, ob Ich beim Friseure war. Ich konnte es nicht helfen und habe das Offensichtliche verneint und gesagt, das Ich meine Haare selber vor dem Spiegel geschnitten habe. Die verdutzten Gesichter waren unbezahlbar.

Schlitten

Die Schlitten, die wir hier haben, um den Schnee weg zu räumen sind aus Plastik. Sie haben vorne eine Eisenkante und Eisenstangen zum schieben. Leider ist das Plastik nicht sonderlich stabil und auch die Eisenkante nicht. Sie ist zwar aus Metall und ummantelt das Plastik, biegt sich aber irgendwann in der Mitte nach oben, sodass man nur noch hügelige Wege machen kann. Also links und recht tief, da dort die Metallstangen befestigt sind und dazwischen ein Hügel, da die Kante sich verbogen hat. Wenn man nun einen Schneeblock versucht aus dem Rest zu hebeln, muss man meistens mit viel Schwung und Kraft den Schlitten in den Schnee rammen. Das belastet die Stangen und manchmal verbiegen sie sich dabei. Wenn man dann den Schlitten unter den Schnee geschoben hat, muss man ihn nur noch raus hebeln, das belastet wieder die Stangen, aber auch das Plastik und viele Schlitten haben entweder verbogene Stangen oder das Plastik ist gesplittert. Wir haben 7 Schlitten und die Frage ist immer welche sind am wenigsten kaputt. Ich habe dann mal gefragt, warum sie nicht aus 2 Schlitten einen machen? So das man 3 Heile, 3 Totalkaputte und einen Halbkaputten hat. Die Antwort war: „Das ist wirklich eine gute Idee“. Ich hatte diese Idee nicht sofort kund getan, da Ich davon ausgegangen bin, das es dafür einen guten Grund gibt, den Ich nur nicht kenne. Aber als sich dann Masaru einmal über die Schlitten beschwert hat, habe Ich ihn gefragt, warum er nicht aus 2 eins macht. Daran hatte er noch nicht gedacht. Parallel hatte Asao 2 Metallschlitten besorgt, die nur aus Metall bestehen und auch mehrere Verstrebungen haben, sodass sie so aussehen, als ob sie wesentlich mehr aushalten. Seit dem hat Masaru ein neues Hobby. Immer wenn wir fertig sind und auf dem Rückweg zum Haus sind, dreht er den Schlitten rum und stellt sich auf den Schlitten und rutscht darauf zurück zum Haus. Das hat er auch auf den Plastikschlitten schon ausprobiert, die aber eine andere Form haben und deshalb nicht dafür geeignet sind.

Freitag, 29. Januar 2010

Holzhacken

Da wir hier ausschließlich mit Holz heizen, müssen wir uns so oft wie möglich um das Feuerholz kümmern, damit wir nicht irgendwann im Kalten sitzen. Da die Decken hier sehr hoch sind brauchen wir auch dementsprechend viel Feuerholz. Hier im Garten lagern, unter dem Schnee begraben, große Balkenstapel, die wir momentan freilegen und dann in ca. 40 cm lange Stücke sägen. Aber man muss aufpassen, denn die Balken sind mit Nägeln vermint. Die meisten gucken ein bisschen raus, sodass sie gut zu sehen sind, aber manche sind auch kaum zu erkennen, Da das Holz durch die lange Lagerung draußen inzwischen schwarz ist und die Nägel verrostet sind und man schwarz auf schwarz nicht besonders gut sieht, muss man sehr gut aufpassen. Außerdem macht die Schnee/Eisschicht es nicht besser. Machmal muss man einfach raten und hoffen das kein Nagel im Weg ist. Manchmal sind auch mehrere Bretter auf die Balken genagelt worden und es ist unmöglich festzustellen, ob da ein Nagel ist oder nicht. Zum Teil sind die Köpfe von den Nägeln auch abgerostet oder abgebrochen dann trifft es einen überraschend, das da doch ein Nagel ist. Und als letzten Trumpf sind mache Nägel auch schief in das Holz geschlagen worden, so das selbst wenn man sie sieht, man sie trotzdem noch trifft. Zum Teil sind es auch keine Nägel, die man fühlt sonder Pilze oder Moos, das sich mit der Zeit da festgesetzt haben. Vor allem Masaru wird nicht müde mich jedes Mal daran zu erinnern nicht die Nägel zu zersägen. Die zersägten Balken werden dann mit einem Schlitten in das Haus gebracht und aufgestapelt. Und immer wenn sich die Gelegenheit bietet wird es wieder umgestapelt. Aber irgendwie gibt es hier nicht genug Lagermöglichkeiten und letzten Sommer haben sie sich nicht darum gekümmert, denn wir verbrennen das Holz meistens schon nach 7 Tagen trockenen. Im Nebenhaus, wo wir das Holz zu erst hinbringen, ist nicht geheizt, sodass der Schnee und das Eis nicht schmilzt und erst wenn es hier drinnen ist, kann das Holz anfangen zu trockenen, Also erst das Wasser aufsaugen und dann langsam trockenen. Aber spätestens eine Woche später wird es schon in den Ofen gestopft. Das ist natürlich nicht sehr effektiv. Vor allem morgens wenn wir das Feuer entzünden, müssen wir nach den trockensten Stücken gucken, damit wir überhaupt eine Chance haben ein Feuer zu starten. Und Asao beschwert sich häufig, das es so kalt ist, aber sie ist auch diejenige, die immer sagt, das wir mit dem Holz sparsam umgehen sollen. Wenn wir sagen, das jeder Holzscheit, den wir in das Feuer legen erst trocknen muss, bevor er richtig anfängt zu brennen, sagt sie, aber der Holzscheit brennt doch fast sofort. Das stimmt auch aber nur der oberste viertel cm danach nicht mehr und wenn wir Ihr sagen, das sie einfach nur leise sein muss, um zu hören, wie das Wasser aus dem Holz zischt sagt sie,dass das nicht unbedingt Wasser sein muss. Absolut sinnlos zu argumentieren.

Comedy

Comedy ist in Japan sehr beliebt und regelmäßig flimmert es über den Bildschirm in Matsukura. Ich kann keine Aussagen zu dem Inhalt des gesprochenen geben, aber von dem was Ich gesehen habe fand Ich es nicht mal Ansatzweise lustig, da es, sich gegenseitig schlagen, beinhaltet. Einer sagt etwas zu dem Anderen und wird dann dafür geschlagen und alle lachen, warum auch immer. Und auch das es da ein laut lachendes Publikum gibt, finde Ich eher störend, da es immer auf Kommando anfängt zu lachen und aufhört. Lachbox mäßig. Ich persönlich finde das grauenvoll. Arichi hat versucht mir das zu erklären, aber Ich habe einfach nicht verstanden, was daran so lustig sein soll. Ich glaube, dass das einfach nur der langweilige Massengeschmack ist. Aber vielleicht kann mir ja einer von den Japanerfahrenen mehr darüber erzählen und erklären. Vor allem da die Japaner momentan versuchen mir die Schönheit und Lustigkeit dieser Form von Comedy begreiflich zu machen.

Überblick

Ich habe den Überblick über meine Arbeitstage und meine Ferientage verloren. Da wir an manchen Tagen nur halb arbeiten oder Ich das Gefühl habe nicht zu arbeiten, aber auch nicht´s machen kann, weil Ich den ganzen Tag in einem Auto gefangen bin, indem Ich von A nach B fahre und Ich mich am Ende des Tages frage, war das nun ein freier Tag oder nicht? Meistens entscheide Ich dann, das es kein freier Tag war, da Ich nicht das tuen konnte, was Ich wollte. Mein letzter offizieller „Day off“ war am 18. Aber danach waren wir Sushi essen, an dem Tag habe Ich außer morgens und abends den Hundespaziergang nichts gemacht, bis auf im Auto zu sitzen und in der Gegend herum zu fahren und an 2 Tagen hatte Ich den Nachmittag frei. Vor allem da bei uns das Wetter nicht mehr so stark tobt und wir nach einer Stunde mit dem Schnee fertig sind. Ich habe aber sowieso beschlossen, das Ich mir immer eine Auszeit nehmen kann wann Ich will, da Ich sowieso rund 5 freie Tage mittlerweile angesammelt habe.

Sturm

Bei uns tobt momentan ein Sturm und er ist so heftig, das wir sogar zum ersten Mal aufgehört haben zu arbeiten. Man konnte sich nur noch mit einer Schneebrille orientieren und wenn man nicht aufpasste wurde man umgepustet. Der einzige Weg, um etwas zu sehen war direkt auf den Boden zu gucken. Ich bin so froh, dass Ich Kleidung habe, die mit dem Wetter mithalten kann. Masaru hat sich über Schnee in seiner Unterwäsche beschwert, obwohl er mehrere Lagen übereinander an hat. Hier werden Ritzen und Spalten mit Zeitungspapier abgedichtet.

Gespräch

Ich hatte ein Gespräch mit Arichi. Ich bin mir nicht ganz sicher warum oder zu welchem Zweck, aber es war eine nette Unterhaltung. Sie hat mich gefragt, was Ich wissen möchte, und sie hat mir geholfen eine Seite in einem Manga zu übersetzen. Ein Manga, der garantiert für Erstklässler ausgelegt ist. Obwohl die Kanjis nicht mit Hiragana umschrieben waren. (In Japan werden dem Alter entsprechend schwere Kanjis mit der Hiragana umschrieben, als groß die Kanjis und klein daneben Hiragana.) Vielleicht schaffe Ich es irgendwann zumindestens ein bisschen Hiragana zu lesen. Aber bei den meisten Worten bin Ich mir immer noch nicht sicher, wieso Ich sie im Wörterbuch unter den anderen Worten nachgucken kann, soll, muss. Aber Ich hatte viel Spaß, auch wenn Ich zum Teil das Gefühl hatte, das Arichi leicht genervt war oder keine Idee mehr hatte, wie sie ein bestimmtes Wort umschreiben soll oder kann.

Überraschung

Ich habe mir meinen Reiseführer geschnappt, um mal ein bisschen über die hiesige Region zu lesen. Da mir die Japaner nicht wirklich viel erzählen und immer wenn Ich frage, ob es hier Wanderwege gibt, antworten sie mir: ja viele. Aber das heißt nicht, das sie mir auch welche zeigen, oder mir den Zugang ermöglichen. Also muss Ich das wohl selber machen. Und in meinem Reiseführer standen auch ein paar sehr interessante Sachen, bis ich an einem Bild hängen geblieben bin. Ein Bild von einer Schlucht, in dessen Mitte ein Fluss fließt. Von eben dieser Schlucht habe Ich selber Bilder gemacht, als wir auf dem Heimweg vom Sushi essen waren. Und Ich habe mir auf meine "To Do" Liste gesetzt, noch einmal da hin zu fahren und mehr Bilder zu machen. Also habe Ich mir den Artikel genauer durchgelesen und musste mal eben feststellen, das es ein Teil eines Nationalparks ist, der einer der unberührtesten in ganz Japan ist. Und Ich werde auf jeden Fall Teile des Parks erkunden. Das hat mich doch etwas unvorbereitet getroffen.

Basteln

Bei uns gab es einen Bastelnachmittag. Da es über Nacht windstill war und es kaum geschneit hatte, waren wir am Vormittag mit allen Aufgaben schnell fertig. Am Nachmittag konnten wir so eine nette Bastelstunde einlegen. Wir haben mit allem gebastelt, was man in der Natur finden kann, mit großen und kleinen Tannenzapfen, Zweigen, Eicheln, und Pflanzenteilen. Das alles haben wir dann mit einer Heißklebepistole zusammengeklebt. Jeder von uns hat eine Holzplatte bekommen und konnte dann lustig los kleben. Shibata hat angefangen einen Hund zu kleben und Arichi eine Landschaft mit einem kleinen Fluss, Bäumen und einer handvoll Tieren. Masaru hat einen großen Vogel geklebt, aber Ich hatte keine Ideen. Alles was Ich gut fand war zu schwer oder zu langwierig und Dinge worauf Ich keine Lust habe mache Ich nicht. Und schließlich haben mir die anderen die zündende Idee geliefert. Da alle mehr oder weniger mit Klebefäden von den Heißklebepistolen zu kämpfen hatten und sich zum Teil auch darüber aufgeregt haben, habe Ich daraus mein Kunstwerk gemacht. Ich habe zwei Stöcke so auf das Brett geklebt, das es ein Dreieck geformt hat, und habe dann mit den Klebefäden ein Spinnennetz dazwischen gespannt. Zwar nicht so schön, wie das einer echten Spinne, aber immerhin. Dann habe Ich an einen kleinen Tannenzapfen acht Stöcke dran geklebt und und die Spinne in die Mitte des Netzes gesetzt. Und es hat sogar gehalten. Ich war mir nicht sicher, wie belastbar die Fäden sind, aber kein Problem. Damit war Ich der Letzte, der angefangen hatte und der Erste, der fertig war.

Dickes Japan

Anders als in Amerika gibt es hier in Japan kaum dicke Menschen. Man sieht sie zwar, aber nur sehr vereinzelt und Ich zähle mit meinen 90 kg zu den Schwergewichten in der Natureschool. Es gibt nur einen, der mir das Wasser reichen kann und das ist Master oder vielleicht noch Taicho. Alle Anderen sind mindestens 20 kg leichter als Ich. Das liegt mit Sicherheit zum einen daran, dass Ich größer bin als alle Andern. Aber das erklärt nicht, warum hier die meisten Menschen kein Übergewicht haben. Ich vermute, dass das Bewusstsein für den eigenen Körper höher ist als in Deutschland. In Japan wird mehr Wert auf den Körper gelegt und das es ihm gut geht. Die heißen Quellen hier sind ganz auf das körperliche Wohlbefinden ausgelegt. Neben dem heißen Wasser gibt es auch Massagesessel und in großen Quellen auch Masseusen, alles ist wohl beheizt, so dass man nicht friert. Das Wasser selber ist natürlich nur darauf ausgelegt entspannend zu sein. In den Umkleidekabinen gibt es eine Waage, an der jeder sein momentanes Gewicht kostenlos kontrollieren kann und sich mal eben auf die Waage stellen macht keine Umstände und befriedigt die Neugier. Als letztes ist das japanische Essen sehr gesund, da hier mit viel Gemüse gekocht wird und wenig Fett. Gerade habe Ich ernsthaft darüber nachgedacht, das Japaner generell dünner sind. Ob ihnen das Essen, so wie mir, nicht so gut schmeckt und sie versuchen mit so wenig Essen wie möglich auszukommen?

Japaner gehen nicht Schlafen, der Schlaf kommt zu ihnen.

Ich brauche 6-8 Stunden Schlaf, damit Ich ausgeschlafen bin und nicht den ganzen Tag müde von A nach B renne und nur die hälfte mitbekomme, Trotzdem bin Ich immer der Erste, der zu Bett geht. Am Anfang habe Ich mich sehr gewundert, wie die Japaner das machen nicht schlafen und den ganzen Tag arbeiten. Aber Ich bin hinter Ihr Geheimnis gekommen. Japaner schlafen zu Zeiten, wo Ich mich frage: wie schaffen die es nur die Augen zu schließen? Im Auto, nach dem Essen, irgendwie in jeglicher Art von Pause, wo Ihre Aufmerksamkeit nicht benötigt wird. Und Sie schlafen in abstrakten Haltungen auf einem Stuhl auf dem Fußboden und wenn es nur 10 Min. sind. Manchmal schlafen sie sogar beim Essen am Tisch ein, wenn die Anderen noch nicht fertig sind. Ich möchte erst gar nicht wissen, wie das in der Schule ist.

Wäscheständer

Ein japanischer Wäscheständer sieht anders aus, als ein Deutscher. Hier sind das kleine Plastikkonstruktionen, manchmal auch Metall. Sie sind rund 20x40 cm und von den Ecken geht je eine Kette oder Seil zu einem Hacken in der Mitte, an dem man die Konstruktion an einem Türrahmen oder sonst was aufhängen kann. Unten sind Wäscheklammern in regelmäßigen Abständen befestigt, die Meisten an Bändern oder Plastikketten. In der Mitte haben sie ein Scharnier, damit man sie zusammen klappen kann. Oft sieht man, wie diese Wäscheständer vor Häusern hängen. Viele Häuser haben sogar vor dem Haus Stangen, die nur dafür da sind, um diese Wäscheständer dran zu hängen. Am Anfang fand Ich sie sehr unpraktisch, aber Ich muss zugeben, dass sie auch Ihre Vorteile haben. Zum Beispiel ist es sehr einfach und schnell Socken daran aufzuhängen. Für Hosen und Pullover sind sie allerdings ungeeignet. Die muss Ich über einen Kleiderbügel zum trocknen hängen.

Udon

Meine beste Beschreibung wäre eine Spagettinudelsuppe. Aber keine Suppe, wie man sie von der deutschen Küche kennt. Udonnudeln sind dicker als Spagetti und nicht rund sondern eher platt. Immerhin muss man sie mit Stäbchen essen. Die Suppe ist mit allem Möglichen: Fisch, Salat, Tofu, Ei und das Ganze in einer braunen Brühe, manchmal auch mit Curry.

Ausländer

Es ist manchmal sehr gut ein Ausländer zu sein. In Japan sind alle so Gastfreundlich, das Ich meistens eine Sonderbehandlung bekomme und Ich so eine Menge Einblicke bekomme oder Dinge sehe oder bekomme, die Ich sonst nicht erfahren oder gesehen hätte. Im Artikel Neujahr habe Ich das schon erwähnt, aber nach dem Sushi Essen haben wir noch Flyer verteilt; also wir sind von Geschäft zu Geschäft gegangen und haben da Flyer ausgelegt. Dabei sind wir in ein Kaffee Geschäft gegangen. Ein beeindruckender Laden. Sehr klein rund 3x3 Meter und alles was man braucht um Kaffee zu kochen. Kaffeebohnen, Kaffeemühlen, Kaffeefilter, Kaffeekannen, Kaffeemaschinen und alles andere, was man brauchen könnte um Kaffee zu kochen. Die meisten kochen Kaffee indem sie eine Kaffeekanne und eine Trichter nehmen und dann aus einem Wasserspender heißes Wasser selber in den Trichter schütten. Aus meiner Sicht sehr lästig und altmodisch, aber hier ist Kaffee auch eher ein Luxusgetränk, das man nur machmal trinkt so wie bei uns Tee. Als Ich hinein gekommen bin, haben die Besitzer zuerst die anderen Kunden im Laden bedient und dann haben sie mit Masaru über die Flyer gesprochen. Sobald das Geschäftliche abgewickelt war, haben sie sich mir zugewandt und haben mir die Hand geschüttelt, nur mir. Und dann haben wir ein wenig über die Banalitäten gesprochen, wo Ich herkomme und wie alt Ich bin. Und dann haben sie mir stolz Ihre Bratwurst, Bierwurst und Zungenwurst gezeigt und mir welche mitgegeben. Ich habe mich natürlich sehr darüber gefreut und mich hundert mal bedankt und nicht darauf hingewiesen, das die Wurst in Deutschland frisch ist und nicht Tiefgefroren ist. Aber auf der anderen Seite, wann bekommt man sonst in einem Kaffeeladen Wurst geschenkt.
Die Wurst haben wir dann ein paar Tage später zu mindestens zum Teil gegessen, als Taicho hier war, um mit Asao ihre zukünftige Arbeit zu besprechen. Taicho ist über Nacht geblieben und deshalb gab es eine kleine Party. Also alle sitzen an einem Tisch, trinken Bier und essen getrockneten Fisch, Snacks oder Süßigkeiten. Zu dieser Gelegenheit hat mich Asao gefragt, ob es in Ordnung wäre, wenn es dazu die Wurst gäbe. Eigentlich wollte Ich die Wurst ja für ein deutsches Abendessen aufbewahren, aber dann habe Ich mir gedacht was soll´s dann halt eben nicht. Und Asao schien darüber so glücklich zu sein. Da Ich ein Bad nehmen wollte, habe Ich die Zubereitung dann Asao überlassen. Ich habe angefangen meine Sachen zusammen zu packen und mir mein Handtuch zu holen, um im Bad zu verschwinden. Als Ich durch einen Zufall nochmal in das Wohnzimmer geguckt habe und da den schon fertig präparierten Wurstteller gesehen habe. Die Bier und Zungenwurstscheiben waren halbiert und die Bratwurst in Stücke geschnitten worden. !! Ungebraten !! Schnell bin Ich eingeschritten und habe sie darauf hingewiesen, dass das Bratwurst ist und das man sie vor dem Essen braten muss. Mit Vergnügen habe Ich gesehen, dass die Köchinnen hier keine Ahnung haben von deutschem Essen. Voller Erstaunen haben sie das neue Wissen aufgenommen, was sie gesagt bekommen haben. Ich glaube das sie nun auch mal einen Eindruck bekommen haben, wie das ist, wenn man absolut keine Ahnung hat, also so wie Ich mich hier die halbe Zeit fühle. Nach dem braten sah die Wurst zu mindestens wie essfertige Bratwurst aus. Die Wurst wurde dann während der Party so nebenher mit Stäbchen genommen und gegessen, wobei die Wurst etwas fade war, im Vergleich, wie Ich gute ALDI Wurst in Erinnerung habe. Und der sonst so gut schmeckbare Unterschied zwischen den Wurstsorten war hier weniger gravierend. Dennoch ist die Wurst schnell gegessen worden, bis auf die Bratwurst, die nicht so beliebt zu sein schien. Ich konnte es Ihnen nicht verübeln, denn man sollte Bratwurst nicht kalt essen, wenn man auf den optimalen Geschmack aus ist. Ich glaube, dass Asao nur die Hälfte der Würstchen genommen hat. Mal sehen, was mit der anderen Hälfte passiert.

Sushi

Das erste mal Sushi essen. Abgesehen davon, das es nicht billig war, was aber auf fast alles essbare in Japan zutrifft. Kaitensushi. Also man sitzt in einem großen Kreis, In dessen Mitte Köche sind und Sushi auf Bestellung zubereiten. Und wenn es gerade keine Bestellungen gibt, die Sushisorten herstellen, die fehlen. Die fertigen Sushi Rollen werden auf einen Teller gelegt und dann auf ein Förderband, wo es dann jeder runter nehmen kann, der will. Das Restaurant war dabei aber sehr interessant. Die hatten da eine Heißwasserzapfanlage an jedem Platz. Man hat sich einfach hingesetzt und dann einen Teebeutel in eine Tasse getan und sich gleich am Platz heißes Wasser gezapft. Das erste was mir durch den Kopf geschossen ist war Obelix mit dem Satz „die spinnen die Römer“. Die Teller auf denen die Sushirollen kommen haben verschiedene Muster und Farben, die nicht zufällig sind. Jede Farbe oder jedes Muster zeigt an wie viel die Sushirollen darauf kosten. Es fing bei 100 Yen an,dann 120, 150, 200, 300 und 500 Yen. Die benutzten Teller stapelt man dann neben sich auf und das bildet somit die Rechnung. EinTeller ist immer mit 2-4 Rollen Sushi gefüllt. Neben Sushi gab es auch Sashimi. Der Unterschied zwischen Sushi und Sashimi ist gering. Sushi ist eine Rolle, bestehend aus rohem Fisch in der Mitte, dann mit Reis außen drumherum und von Nori zusammengehalten. Sashimi ist ein rechteckiger Reisblock, auf den der rohe Fisch drauf gelegt wird. Machmal findet man zwischen Reis und Fisch noch Shiso eine grüne Paste, die aber scharf ist. Es gab die verschiedensten Sorten wie Lachs, Tunfisch und welche, die Ich nicht kenne oder identifizieren konnte, aber auch merkwürdige wie Meeresfrüchtesalat, mit Käse überbacken und oberflächlich geröstet. Und dank des Fließbandes laufen einem die Leckereien immer unter der Nase durch, so dass man ein oder zwei Teller mehr nimmt, als man eigentlich vorgehabt hat. Aber mir war das egal, da Ich mich durch all die verschiedenen Sushi´s einmal durchgefuttert habe und alle probiert habe, die interessant ausgesehen haben, unabhängig vom Preis. Das Resultat war eine Rechnung von 2.700 Yen (€ 20,70) aber das war es mir wert. Und Ich habe dann Sushi Lutscher gekauft, einfach nur weil sie so verrückt sind.

JAPANISCHE SICHT

Ich habe mir gedacht, das es auch mal interessant wäre, mal die andere Seite zu schreiben. Was denken die Japaner von den Deutschen, Europäern und mir. Deshalb hier einmal die andere Sicht. Aber leider weichen die Japaner der Frage aus oder erzählen nur Belanglosigkeiten, was Ich besonderes langweilig finde. Also sind hier die Antworten, von denen, von denen Ich eine halbwegs brauchbare Antwort bekommen habe.

Akiran

Schuhe! Wieso gehen die Europäer mit Straßenschuhen in ein Haus? Das macht nur das Haus dreckig und man muss öfter das Haus reinigen und wahrscheinlich sind sie im Haus auch unbequem, da sie ja klobiger sind als Hausschuhe. Vielleicht ist das ja weil man in Europa nicht auf dem Boden sitzt, sondern immer auf einem Stuhl oder Sessel.
Darauf hin habe Ich Ihn gefragt warum Japaner 3 unterschiedliche Arten von Schuhen haben. Einmal für außerhalb des Hauses, zweitens für im Haus und drittens für in der Toilette. Gut den Unterschied kann Ich für drinnen und draußen nachvollziehen, aber warum nochmal extra Schuhe für das Klo? Ja darauf wusste er dann auch keine Antwort. Wahrscheinlich ist es in der japanischen Geschichte begründet, was aber heute keine Relevanz mehr hat. Aber die Schuhe sind geblieben.

Sachan

Sie war mal Bergsteigen und dabei hat sie einen Franzosen getroffen. Ein alter aber noch fitter Mann, der Bergsteigen als ein Hobby in der ganzen Welt geht. Auf jeden Fall sind die beiden in ein Gespräch gekommen und sind eine Zeit zusammen gewandert. An einem Kaffee haben sie eine Pause gemacht und der Franzose hat für beide einen Kaffee gekauft. Das fand Sachan sehr befremdlich, da in Japan die jüngere Generation für die ältere sorgt und nicht umgekehrt. Es wäre Sachans Aufgabe gewesen für die Mann einen Kaffee zu kaufen. Schon allein um dem Alter Respekt zu zollen.

Master

Master sind zu diesem Thema vor allem die Tischgeräusche eingefallen. Er findet es komisch, dass man in Europa die Schalen und Teller auf dem Tisch stehen lässt und nicht in die Hand nimmt, obwohl das wesentlich einfacher und praktischer ist. Außerdem verringert es die Gefahr, das was auf den Boden tropft oder fällt. Und das man versucht so leise zu Essen, wie es nur geht. Kein schmatzen und kein schlürfen.

Freitag, 22. Januar 2010

Onigiri

Das japanische Pausenbrot. Da Brot in Japan mit den Europäern Einzug gehalten hat, gab es früher nur Reis. Und wenn man auf eine Reise oder Ausflug ging, musste man den zwangsläufig mitnehmen. Aber Reis schmeckt alleine etwas fade und langweilig. Also hat man den Reisball erfunden. Der Reis wird mit den Händen zu einem, rund Faust großen, Ball gedrückt. Der Kern besteht aus etwas, das dem ganzen Geschmack gibt, aber ein Reisball ist immer salzig. Es gibt auch noch eine andere Möglichkeit, der Reis wird mit etwas gemischt, wie Sesamkörnern und dann zu einem Ball gerollt. Dann kommt in den meisten Fällen noch Nori außen um den Ball drum herum, damit der Ball nicht so schnell auseinander fällt und der Reis nicht an den Fingern klebt.

Shinchan

Ein weiteres Mitglied des Natureschool Teams. Er wohnt in Matsukura und ist Lehrer an einer öffentlichen Schule. Er geht gerne Wandern und ist ansonsten meistens sehr beschäftigt. Es sieht immer sehr lustig aus, wenn er in einem "pikfeinen" Anzug die mit Schlamm verschmutzte Einfahrt entlang geht. Das ist so ein richtig unpassendes Bild. Ansonsten weiß Ich nicht viel über Ihn.

Nori

besteht aus Algen und ist meistens grün. Es ist so ähnlich wie Esspapier, obwohl es etwas fischich schmeckt. Man findet es überall, aber meistens als Ummantelung um Reis bei Sushi, Sashimi oder Onigiri. Es wird benutzt, um zu verhindern, das das Essen wieder auseinander fällt, beziehungsweise das es nicht an den Stäbchen oder Finger kleben bleibt. Aber auch als Zutat beim Essen. Wie Petersilie in Deutschland, um dem Essen noch einen kleinen Pfiff zu geben. Nori kauft man in Platten, die man solange sie trocken sind in die richtige Größe brechen kann. Wenn Nori feucht wird, ist es so flexibel, dass man es nicht mehr brechen kann.

Fertigtüten

Natürlich gibt es auch Fertigsuppen. Natürlich sind die etwas anders als bei uns. Hier funktioniert das so: Man nehme eine Schüssel gekochten Reis heiß oder kalt. Den Tüteninhalt oben auf die den Reis schütten und mit heißem Wasser oder grünem Tee aufgießen, 3 Min. warten und fertig. Die Fertigsuppe, die wir hatten, bestand aus irgendwelchen weißen Kugeln, die wie ein Schwamm den grünen Tee aufgesaugt haben und Nori Streifen. Hat eigentlich gar nicht so schlecht geschmeckt.

Montag, 18. Januar 2010

17.01.2010

Heute morgen hat mich mein PC mit dem Lied „Tu Es Foutu“ von In-Grid um 6:15 Uhr geweckt. Die nächsten 15 Min. habe Ich dann damit verbracht, endgültig aufzuwachen, während mein PC ein Lied nach dem anderen gespielt hat. Außerdem lagen noch alle anderen in ihren Betten. Also bin ich erstmal in das Wohnzimmer gegangen und habe mit einem Blick auf das Thermometer festgestellt, dass es nur 14°C sind. Dann habe ich den Ofen geöffnet und eine Hand hineingesteckt, brrrr alles Kalt. Mit einem Seufzer habe Ich Papier geholt und ein neues Feuer angefacht. Das war nicht so einfach, da das Holz nicht lange genug gelagert hat und daher noch nass und schwer ist. Nach 15 Min. hatte Ich es soweit, dass es glücklich vor sich hin knisterte. In der Zwischenzeit sind auch alle anderen aufgestanden. Dann ab in meinen, dazu umfunktionierten, Schneeanzug und nach draußen, Schnee schieben. Zur Abwechselung ist mal wieder der gesamte Weg weg, den wir gestern geräumt hatten. Um 8.00 Uhr haben wir dann aufgehört, um zu frühstücken. Es gab Reis mit Suppe und als Beilage gab es gegrillten Fisch und Salat. War wirklich lecker. Und inzwischen habe Ich auch keine Probleme mehr damit einen Fisch mit Stäbchen zu zerlegen. Die Unterhaltung beim Essen war aus meiner Sicht sehr langweilig, da alle über den Tagesablauf gesprochen haben und mich dabei geflissentlich ignoriert haben. Und da Ich nicht wirklich verstanden habe, worüber sie gesprochen haben, habe Ich mein Essen genossen. Nach dem Essen sind Akiran, Sachan, Shinchan, Tsukachan, Aniki und Michi gekommen. Aber leider nicht um zu helfen, bis auf Aniki. Die Anderen sind gekommen um Ski zu laufen. Tsukachan hat es allen andern beigebracht. Auch Shibata ist mitgegangen. Als um 9.00 Uhr die ganze Gruppe angekommen ist, ist erstmal großes Chaos ausgebrochen und jeder hatte einen Rucksack dabei, Taschen und Essen wurde verteilt und Skiausrüstung. Ich habe nur In einem der Stühle gesessen und zugeguckt. Dann haben sich noch alle hingesetzt, um den Ablauf der Gruppenaktivität zu besprechen. Nachdem das geschehen war, haben sich alle auf den Weg gemacht, um Skier und Skischuhe in der richtigen Größe zu suchen und anzuziehen. Danach haben sie den Eingangsbereich mit dem widerlichen Geruch von Kunstharz gefüllt, mit dem sie ihre Skier eingewachst haben. Ich war froh, das Ich nur kurz in den Eingangsbereich musste, um meine Schneeschuhe raus zu holen. Unsere heutige Hauptarbeit war es ein Haus von Akira-san frei zu schaufeln, damit der Schnee das Dach und die Wände nicht eindrückt. Da das Haus seit Anbeginn der ersten Schneefälle nicht frei gehalten wurde und auch kein Weg dorthin, brauchten wir die Schneeschuhe, um nicht einzusinken. Wir haben Schaufeln und die Schneeräumschlitten auf den großen roten Einkaufsschlitten geladen und haben uns auf den 10 Min. langen Fußweg gemacht. Aber durch den Schnee mit den Schneeschuhen braucht man deutlich länger. Das Schneeräumen an sich war genauso wie hier auch, mit dem kleinen Unterschied, das wir ganz von vorne anfangen mussten und das es noch keine Meterhohen Schneeberge gab. Das es keine Schneeberge gab war von Vorteil, denn da hat man noch keine Platznot und man kann frei entscheiden, wo man den Schnee hinbringen kann. In Kouei braucht man machmal 10 bis 15 Min. vom Schneeräumen, nur um den Weg zum Haufen frei zu räumen, damit man mit der eigentlichen Arbeit anfangen kann. Auf der andern Seite ist man ohne Schneeschuhe tief in den Schnee eingesunken. Nach rund 1,5 Stunden Arbeit hat Asao ihre Schneeschuhe ausgezogen, weil die ihr zu schwer wurden und das drehen um die eigene Achse zu kompliziert ist. Dafür ist sie dann am langsamsten gegangen, da ihre Gummistiefel immer tief in den Schnee eingesunken sind und so große Löcher hinterlassen haben. Wenn sie mit dem Schlitten festeren Schnee aufladen will, rutscht sie gelegentlich mit ihren Schuhen weg und fällt manchmal fast hin. Das passiert mit Schneeschuhen garantiert nicht, da die einmal eine größere Auflagefläche haben und mit mehreren Reihen von Spikes bestückt sind. Mir hat es am meisten Spaß gemacht die Dachflächen zu räumen. Da Ich der größte bin, war Ich prädestiniert für diese Aufgabe. Um 1.00 Uhr gab es endlich Essen, wir waren gerade mit den ersten beiden Seiten des Hauses fertig. Zum Essen sind wir zurück gegangen. Es gab Udon, das wir alle verschlungen haben und Asao noch mehr Reis aufwärmen musste. Aniki hat für einigen Tumult am Tisch gesorgt, als er angefangen hat, eine Diskussion zu führen. Nachdem wir gerade mit dem Essen fertig waren und uns wieder auf den Weg zu Akira-san´s Haus gemacht haben, sind die Skifahrer wieder gekommen. Wir haben uns alle gegenseitig im Weg gestanden, aber irgendwann war auch dieses Durcheinander gelöst. Danach ging es wieder darum Schnee vom Dach holen und vom Boden an die Seite zu schaufeln. In der Nähe des Hauses stand ein Van, der nur noch zu sehen war, weil der Wind um das Auto gezogen ist und somit eine Höhlung geschaffen hat. Ansonsten wären wir vielleicht über das Auto drüber gelaufen, ohne es zu merken. Irgendwann so gegen 3:30 Uhr ist auch Shibata aufgetaucht, aber er hat nur einen Hundespaziergang gemacht. Er ist nicht gekommen um zu helfen. Vielleicht wollte er auch nur was fragen?!! Ich und Aniki haben uns damit abgewechselt den Schnee vom Dach zu holen, denn irgendwann wird der Arm lahm. Asao ist dann so gegen 4.00 Uhr gegangen, um das Abendessen vorzubereiten. Und Masaru, Aniki und Ich haben dann noch eine Stunde lang die letzten Schneereste weggeräumt und alles zusammen gepackt und haben uns auch auf den Rückweg gemacht, allerdings haben wir einen kleinen Umweg gewählt. Wir sind einen Berg rauf gelaufen, von dem wir wussten, das er auf der Straßenseite gegenüber von Kouei endet. Masaru und Ich haben uns zu den Schaufeln und anderen Gegenständen auf den Einkaufsschlitten gesetzt und Aniki habe Ich meine Kamera in die Hand gedrückt und dann ging es ab, den Berg runter, Masaru und Ich hatten uns je eine Schaufel geschnappt, um sie wie Paddel zu benutzen. Das hat sogar funktioniert, aber der Schnee war leider zu weich, sodass der frische Pulverschnee einen Berg vor dem Schlitten gebildet hat, was dann den Schlitten bis zum Stillstand abgebremst hat. Wir haben dann eine Weile versucht den Schlitten wieder in Fahrt zu bringen, aber das hat nicht funktioniert. Also bin Ich ausgestiegen und habe Masaru geschoben, bis der Berg vor dem Schlitten so groß war, das es so nicht weiter ging. Dann haben wir den Schlitten über den Schneehaufen vor dem Schlitten geschoben. Masaru und Ich haben uns abgewechselt. So haben wir den Weg bis fast zur Straße gemeistert. Masaru wollte mich einen kleinen, aber steilen Berg hinunter schieben, aber der Wind hatte aus dem Berg eine Klippe gemacht, die Ich dann unweigerlich runter gefallen bin. Zwei Meter tief in frischen Pulverschnee. Ich hatte das Gefühl wie Achterbahn mit Looping. Masaru stand oben und ist fast die Klippe runtergefallen vor Lachen, bis er runter gesprungen ist. Ich habe rund 3 Min. gebraucht, um mich von meinem Lachkrampf zu erholen und mich aus dem Wust der Gegenstände und meinen Körperteilen zu befreien. Dann haben wir alle unsere Sachen wieder auf den Schlitten geladen und haben ihn zurück nach Kouei gezogen. Als wir uns schon auf das warme Innere des Hauses gefreut haben, haben wir gesehen, das Shibata seine Aufgabe nur halb beendet hatte. Er sollte ein kleines Haus in Kouei vom Schnee befreien. Eigentlich war da nicht viel zu tun, da wir da schon einmal alles frei geräumt hatten. Aber für uns hieß das: wieder alles auspacken und die von Shibata nicht beendete Arbeit beenden. Nach etwa 10 Min. Arbeit, als auch das erledigt war, haben wir uns in dem warmen Wohnzimmer in Kouei niedergelassen um dann sehnsüchtig auf das Abendessen zu warten. Ich habe mich in der Zeit hingesetzt und angefangen diesen Artikel zu schreiben, solange die Erinnerung noch frisch ist. Die Skigruppe war schon weg und wieder in Matsukura. Aniki hat in Kouei übernachtet, um im Falle von starkem Schneefall beim räumen der Straßen zu helfen. Für den morgigen Tag ist ein großes Mitarbeiter meeting in Matsukura geplant. Um 6:45 Uhr gab es dann endlich Abendessen, Reis mit Rippchen, Kartoffelpüree/Nudel/Weißkohl. Hört sich nach einer eigentümlichen Mischung an, ist es auch. Aber schmeckt gut. Nach dem Essen habe Ich mich wieder hingesetzt, um weiter zu schreiben, als Asao mich daran erinnert hat, das wir heute noch in eine heiße Quelle fahren wollten. Das hatte Ich über dem ganzen Trubel mit dem Schlitten ganz vergessen. Also habe Ich schnell meine Sachen gepackt und ab in den Wagen und die 10 Min. zu dem Öffentlichen Bad gefahren. Das war sehr entspannend. Auf dem Weg zur Quelle hat mich Masaru gefragt, was Heilsam auf Japanisch ist. Wie soll Ich das übersetzen? Ich habe es dann mit heilend übersetzt, das war das Beste, was Ich in meinem Wörterbuch gefunden habe. Das Bad war sehr entspannend und Ich habe es sehr genossen. Da waren wir für vielleicht 40 Min.. Danach haben wir noch eine Eis gegessen aus der dortigen Tiefkühltruhe und dann ging es auch schon wieder zurück. Um 9.00 Uhr sind wir alle warm und entspannt wieder in Kouei angekommen und haben den Weg zurück zum Haus durch die Dunkelheit gesucht und mit gelegentlichem Stolpern in die Schneewand links und rechts auch gefunden. Dann habe Ich noch 'ne halbe Stunde an diesem Artikel geschrieben, und bin dann so gegen 10.00 Uhr ins Bett gegangen. Soweit mein heutiger Tag.

Informationsverbreitung

Ich habe einfach beschlossen, das Ich kein Englisch mehr verstehe, um damit die Andern zu zwingen mehr Japanisch mit mir zu sprechen. Die verwirrten Gesichter haben mir besonders gut gefallen, als sie mit mir Englisch gesprochen haben und Ich ihnen auf Japanisch geantwortet habe, das Ich sie nicht verstehe. Aber die Nachricht hat sich wie bei "Stille Post" schnell verbreitet. Masaru und Shibata waren die Ersten, die meinen neuen Entschluss zu spüren bekommen haben. Aber danach ist nur noch Aniki in die Falle getappt und hat mit mir Englisch gesprochen. Eigentlich schade. Als Ich mit Shibata und Masaru zurück gekommen bin, hat es Masaru in der Küche Asao erzählt und auf ähnlichem Wege hat es garantiert auch Arichi erfahren. Als Ich in Matsukura war, um ins I-Net zu gehen hat Masaru es allen erzählt, die da gerade am Tisch saßen. Ich vermute, das sie das machen, um andere davor zu bewahren, in den Fettnapf zu tappen.

Arichi

Sie ist der ruhige Pol in diesem Haus. Sie ist immer ruhig und man hat manchmal das Gefühl, dass sie sehr langsam im Verstehen ist. Wenn man ihr was sagt und sie darüber nachdenkt sieht man ihr das absolut nicht an und Ich bekomme dann immer das Gefühl, das sie mich nicht verstanden hat. Aber sie ist eine gute Seele. Sie glättet die Wogen, wenn sich Masaru und Asao in den Haaren liegen. Sie ist die, die Ich am besten verstehen kann, denn sie spricht nicht so schnell, wie die anderen, und nimmt sich mehr Zeit, wenn Ich nach Worten in meinem Gehirn oder Wörterbuch suche, und nimmt sich die Zeit auch kompliziertere Tatsachen zu erklären, auch wenn das rund 100x so lange dauert, wie es in fließendem Japanisch dauern würde. Sie ist noch in der Ausbildung und wird nach Vollendung dieser, die Natureschool verlassen, um wieder Nachhause zu gehen.

Klar Text

Ich möchte/würde gerne.... Das ist sicherlich ein höflicher Satz, der, wenn man Ihn in Japan sagt, eine Verschwendung von O2 ist. Ich will/muss hat da schon bessere Aussichten auf Erfolg, aber auch nicht zwangsläufig. Wenn möglich wird man dann Ignoriert. Das was eine erstaunliche Wirkung hat, sind vorgeschobene Gründe. Ich muss ins I-net, um eine Uni zu finden und um mich bei derselbigen zu bewerben. Und zwar jetzt, denn es gibt einen Zeitrahmen, in dem alle Formalitäten abgewickelt sein müssen. Das habe Ich den Japanern in aller Klarheit, Unmissverständlichkeit und Einzelheit erklärt. Ich wollte nicht viel, nur immer wenn jemand einkaufen fährt ein bis 2 Stunden in Matsukura ins I-net, um da mit der Außenwelt und vor allem mit Deutschland zu kommunizieren. Und siehe da schon funktioniert alles, wie Ich es will. Geht doch.

Schneezange

Ich weiß nicht, ob es auch in Deutschland so heißt, oder ob es das überhaupt gibt. Ich habe das Gerät einfach einmal so getauft - Schneezange -. Eine sehr verrückte Apparatur. Eine große Zange, die 2 Halbkugeln am Ende hat, die ausgehöhlt sind. Mit den beiden Halbkugeln taucht man in den Schnee ein und schließt die Zange wieder. Dann nimmt man die Zange aus dem Schnee heraus und öffnet sie. Heraus fällt ein perfekt geformter, runder Schneeball. Diese Zange hat nur 2 Nachteile.
1) Sie ist aus Plastik und bietet nicht genug Widerstand gegen den Schnee. Oft biegt sich das Plastik und man muss Angst haben, das es eventuell bricht,
2) Es Dauert zu lange einen Schneeball zu machen und es ist zu umständlich, um in einer Schneeballschlacht effektiv eingesetzt zu werden.
Aber davon abgesehen macht sie die schönsten Schneebälle, die Ich je gesehen habe.

Einkaufen einmal anders

Ich wollte in Mastukura das I-net nutzen. Es hat sich gerade angeboten, da Masaru sowieso einkaufen musste. Wir hatten am Morgen, wie immer, die Wege freigeräumt und waren damit bis zum Mittagessen fertig. Danach wollten Masaru und Ich uns auf den Weg nach Matsukura machen. Das Mittagessen hat rund eine Stunde gedauert und in der Zeit ist ein Sturm aufgekommen, der das Haus geschüttelt hat. Aber mir war das egal, da Ich nicht da sein werde und erst zurück sein werde, wenn es dunkel ist. Nach dem Essen sind Masaru und Ich also los. Als wir aus dem Haus hinaus gegangen sind und um die Hausecke bogen, ist uns eine Windboe entgegengekommen, das wir im ersten Moment um unser Gleichgewicht kämpfen mussten. Als wir es wieder gefunden hatten, haben wir uns angeguckt und haben gewusst, dass das ein langer Weg werden wird. Masaru ist noch einmal zurück gegangen, um seine Turnschuhe gegen Gummistiefel einzutauschen. Und los. Die Schneeverwehungen waren in der einen Stunde schon so groß, das der Schnee von oben in meine Gummistiefel gefallen ist. Und nur vom gehen und gegen den Wind ankämpfen ist man aus der Puste gekommen. Der Schnee hat jede Lücke und Ritze genutzt, um durch die Kleidung zu kommen. Das heißt, das er alles durchdrungen hat, bis auf die Haut und er hat auch vor der Unterwäsche nicht halt gemacht. Aber das lag auch daran, dass Ich nicht meinen Schneeanzug getragen habe. Ich wollte ja nicht draußen arbeiten, sondern drinnen vor einem warmen Ofen im I-Net surfen. Meine Jacke war völlig Schneeverkrustet. Der Wind hatte die Schneeflocken in die Fasern gepresst, wo man den auch nicht wieder raus bekommen hat. Als wir am Auto angekommen waren mussten wir das erstmal freikratzen. Und das war gar nicht lustig, da der Wind einem die Eisstücke, die man gerade von der Scheibe abgekratzt hatte, sofort und postwendend ins Gesicht gepfeffert hat. Die Dinger tuen ganz schön weh. Aber schließlich saßen wir im Auto und haben erstmal die Gummistiefel ausgezogen und den Schnee da heraus gesammelt und dann nach draußen befördert. Die Temperaturanzeige hat eine Außentemperatur von -5°C angezeigt und eine Innentemperatur von -26°C. Masaru und Ich waren einer Meinung, dass eine der beiden Zahlen nicht stimmt. Dann sind wir endlich losgefahren. Die Straße war größten Teils sehr verengt durch Schneeverwehungen und der aufgewirbelte Schnee hat einem zum Teil soweit die Sicht genommen, das wir anhalten mussten und warten, bis man wieder was sehen konnte. Irgend wie haben wir es bis nach Matsukura geschafft. Und da habe Ich jede Menge unwichtige Sachen gemacht, wie den Blog up to date bringen. Die Rückfahrt wahr ereignislos. Der Sturm hatte sich gelegt und das Tauwasser vom vormittag war endgültig auf der Straße zu einer perfekten durchsichtigen Eisschicht gefroren. Auf dem Kouei Parkplatz angekommen haben wir angefangen die Einkäufe zu entladen. Die Fußwege existierten nur noch in der Vergangenheit und in unserer Erinnerung. Eine einzige Schicht aus Pulverschnee, in die man mindestens bis zur Hüfte einsinkt, aber Asao war so umsichtig gewesen und hatte uns einen großen roten Schlitten bereitgestellt und Schneeschuhe. Die anzuziehen ist eigentlich für diese paar hundert Meter unsinnig, aber in Anbetracht der Situation notwendig. Also Schneeschuhe an, die Einkäufe in den Schlitten und los. Trotz der Schneeschuhe sind wir tief in den Schnee eingesunken und das Ziehen des Schlittens war durch den Pulverschnee eine richtige Kraftarbeit. Einen Schlitten mit Schneeschuhen zu ziehen ist auch nicht einfach. Manchmal haben wir Löcher gefunden, in denen wir dann doch wieder Hüfttief im Schnee standen. Soviel zum Einkaufen hier in Kouei.

Kouei Schrein

Ich wusste es erst gar nicht, aber Kouei hat einen eigenen kleinen Schrein. Er besteht nur aus 2 Fundamenten. Auf den Fundamenten ist je ein Naturstein, der auf der einen Seite erst gerade abgesägt worden ist und dann der Ooyamagamisama (Gott des Berges) und Onnayamagamisama darauf verewigt wurde. Der Schrein ist ein bisschen abseits im Wald, vielleicht 20 m, aber es geht Berg auf und der Schrein ist von der Hauszufahrt nicht zu erkennen. Bei dem momentanen Schnee ist der Schrein unter einer geraden Schneedecke versteckt. Es ließ sich in keinster Weise erahnen, dass da ein Schrein ist, wenn man es nicht weiss. Am 1.1. ist Akira-san gekommen und hat Opfergaben zu dem Schrein gebracht. Das hieß für uns eine kleine extra Schicht einzulegen und den Schrein frei zu schaufeln. Ich fand es Respektlos einen Schrein mit Eisenschaufeln frei zu machen und dabei auch noch über die Steine und das Fundament zu kratzen.
Akira- san ist der Besitzer einer Fischfarm. Im Winter muss er sie im wahrsten Sinne des Wortes auf Eis legen. In dieser Zeit arbeitet er als Fahrer eines Schneeräumfahrzeuges. Er hat links und rechts neben den Stein mit dem Namen Strohbänder gelegt. Die Bänder waren rund 30 cm lang und das Reisstroh ist oben zusammengedreht worden. Zwischen die Bänder und vor den Stein hat er eine Mandarine gelegt, etwas Mochi (ein Reisart) und je einen Reis und einen Salzhaufen. Über die Steine hat er Sake Gegossen.
Salz = Reinigung und Schutz vor dem Bösen
Sake = Als Zeichen der Feierlichkeit.
Strohbänder = Deko und Zeichen für die Ernte.
Wofür die anderen Dinge stehen weiß Ich nicht. Aber vielleicht weiß das ja jemand und oder hat Lust das zu googeln.

Mittwoch, 13. Januar 2010

Schneeschuhe in Aktion

Endlich mal schönes Wetter und wir haben uns die Schneeschuhe geschnappt und sind losgelaufen. Eigentlich wollten wir Ski laufen, aber natürlich haben sie keine Schuhe in meiner Größe. Sie haben Schuhe in den Amerikanischen Größen von 4,5 bis 8,5 Ich liege bei 11,5-12. Mein Fuß ohne Schuh war größer, als der größte Schuh, den sie da hatten. Dann haben wir uns für die Schneeschuhe umentschieden. Wir sind einfach los, den Berg rauf gelaufen und quer Feld ein. Aber Wege sind hier sowieso nicht mehr zu erkennen. Der, der vorne läuft hat eindeutig die A-Karte, denn er muss den Weg machen und den Schnee platt drücken. Die Anderen nutzen dann diese Abdrücke aus und haben es wesentlich leichter. Deshalb haben wir uns abgewechselt mit vorne laufen. Die Natur war umwerfend, mal ein Ausblick auf die Berge, ohne das die lästigen Hochspannungsleitungen im Weg sind, oder es immer der gleiche Blickwinkel ist, oder dass eine Baumkette im Weg steht. Wir haben Tierspuren gefunden, die warscheinlich von einem Hasen stammen. Wir sind in der Gegend herum gelaufen und hatten viel Spaß.

Iglu und Laternen

Wir haben ein Iglu gebaut. Also hier war eine Gruppe, die ein Naturmeeting abgehalten hat und Taicho und Tsukachan haben ihr Wissen weitergegeben. Ein Teil dieser Einheiten ist der Bau eines Iglus. Zuerst haben wir auf einer großen Fläche den Schnee festgetreten, bis er richtig hart war. Dann hat Taicho einen Kreis auf den Boden gezeichnet, der die Außenlinien des Iglus darstellen sollte. Dann haben die Mitglieder der Gruppe angefangen mit einer Schneesäge eine Reihe Steine aus dem Kreis heraus zu sägen und an den Außenlinien anzulegen. Zugleich hat Taicho einen Kreis in der Nähe ausgehoben und die Mitte stehenlassen, damit man sich da hinsetzen kann und einen Tisch hat. An anderer Stelle haben Masaru und Ich angefangen rechteckige Steine aus dem Boden zu sägen, damit wir was haben, um das Iglu nach oben weiterzubauen. Ein Schneestein hat ungefähr die Ausmaße von 60x40x40 cm und ist schwerer als man es von Schnee erwarten würde. Taicho hat dann zusammen mit der Gruppe das Iglu gebaut. In einer ewigen Spirale immer weiter rauf, bis es rund 2 Meter hoch war. Aber die Gruppe hat zwischendurch eine Teepause gemacht und ist danach mit den Schneeschuhen hinraus gegangen. Als sie wieder da waren, war das Iglu bereits fertig, Inklusive Eingang und Windschutzwänden; und interessanterweise waren wir ohne die Gruppe schneller, als mit. Als die wiedergekommen sind und das fertige Iglu gesehen haben, gab es viel Applaus und Staunen und alle haben sich vor das Iglu gestellt oder gesetzt und ein Foto von sich, mit dem Iglu im Hintergrund, machen lassen. Dann haben sich in den Eingang gesetzt. Danach sind sie als geschlossene Gruppe wieder reingegangen, um zu Mittag zu essen. Wir übrigens auch. Am Nachmittag hatte die Gruppe irgendwelche Vorlesungen oder so etwas über Erstehilfe, giftige Insekten und Pflanzen in der Natur und vergleichbare Themen. Wir haben in der Zeit das Iglu mit Schneelaternen verziert. Wir haben überall Schneeblöcke hingestellt und eine Vertiefung hineingegraben, um später ein Teelicht hinein zu stellen. Nun ist das ganze moderne Kunst. Zum Schluss haben wir noch Schneebälle überall hingelegt und gestapelt, damit es auch nett und interessant aussieht.

Manga und Anime

Für alle, die diese Begriffe zu ersten mal hören erkläre Ich sie kurz. Manga ist ein ein Buch, das wie ein Komik geschrieben ist, also viel Bild und wenig Text. Der Unterschied zu einem Komik ist die Tiefe der Geschichte. Ein Asterix Komik ist nach einem Buch zu Ende und es ist schon fast von vorne herein klar, das die Gallier gewinnen. Ein Manga kann aus 1 Buch oder über 20 bestehen. Und die Geschichten können Kriminalfälle sein, Liebesdramen, oder von dem alten Kampf Gut gegen Böse. Sie spielen in allen Epochen, Klassen und Kontinenten. Meistens gehen die Geschichten aber über die Realität hinaus. Viele beginnen in der Realität und weichen dann in eine Fantasie ab. z.B Der Manga „Death Note“ Ein hoch intelligenter Highschool Schüler fragt sich was der Sinn des Lebens ist und warum man leben soll, wenn man hinterher sowieso stirbt. Dann findet er ein Notizbuch von einem Shinigami (Gott der Toten). Immer wenn er einen Namen in dieses Buch schreibt und sich dabei das Gesicht vorstellt wird diese Person sterben. Damit beginnt er dann die Welt von allen Verbrechern zu reinigen. Wenn dieser Manga verfilmt wird ist es ein Anime. Es ist falsch anzunehmen, dass Mangas nur was für Kinder sind. Es gibt sie mit Kindergeschichten und bis zu blutigen und brutalen Massakern, wo mehr Blut fließt, als bei einem Hollywood Streifen. Die Manga Industrie ist fest in japanischer Hand. Und hier sind sie auch beliebt wie sonst nirgends. In der U-Bahn kann man fein gestriegelte Geschäftsleute sehen, die zuerst eine Zeitung lesen und dann ein Mangaheft herausholen. Ich habe sogar schon Rentner mit Mangaheften gesehen. Ein Manga ist hier so normal wie in Deutschland ein Taschenbuch. Auch hier in der Schule haben sie eine erstaunliche Sammlung an Mangas.

Oichokabu

Ist das Kartenspiel, das wir an Neujahr gespielt haben, bei dem Master so schrecklich verloren hat. Die Regeln sind einfach. Man nimmt von einem Kartenspiel die Karten Ass bis 10. Man nimmt immer die Einerstelle als Punkte. Also ein Ass zählt 1 Punkt, eine 5 zählt 5 Punkte, eine 9 zählt neun Punkte, eine 10 zählt 0 Punkte und eine 16 zählt 6 Punkte. Das Ziel ist es 9 Punkte zu bekommen, oder so nah wie möglich an die 9 heran zu kommen.
Der Kartendealer ist der Herausforderer. Er gibt jedem eine verdeckte Karte. Dann kann jeder der Spieler entscheiden, ob er eine zweite Karte haben möchte. Bei Bedarf gibt er jedem der möchte eine weitere Karte, verdeckt versteht sich. Nun entscheidet jeder wie gut seine Karten sind und setzt dementsprechend einen Einsatz auf seine Karten; aber 1 muss jeder setzen. Nun muss der Dealer einzelne Personen herausfordern, wer die besseren Karten hat, gewinnt. Wobei der Einsatz gleich groß sein muss. Also wenn ein Spieler auf seine Karten 2 Stäbchen setzt und wird von dem Dealer herausgefordert, muss der Dealer auch 2 Stäbchen setzen. Hat der Dealer mehr Punkte, bekommt der Dealer die 2 Stäbchen. Wenn aber der Spieler mehr Punkte hat, muss der Dealer ihm 2 Stäbchen geben. Haben beide gleich viele Punkte, bekommt keiner Stäbchen. Dabei muss der Dealer eine Person herausfordern und kann danach beliebig viele weitere Personen herausfordern.
Nachdem der Dealer 2 Mal dran war wird gewechselt und der Nächste ist dran mit Dealen.

Neujahr

An Neujahr haben wir wie immer Schnee geschaufelt, um von dem Berg runter zu kommen. Um 5.00 Uhr hatten wir das endlich geschafft und haben uns dann auf den Weg in ein öffentliches Bad gemacht. Der Weg dahin ist ganz einfach, nur irgendwie hat Masaru und Asao ihn nicht gefunden. Zumindest nicht ohne eine ganze Reihe von hin und her fahren und umdrehen. Aber schon alleine durch die Mathematik war klar, dass wir früher oder später das Bad erreichen mussten. Als wir endlich angekommen waren, haben wir uns als erstes den Bauch am Buffet vollgeschlagen, an dem wir eine Stunde lang essen konnten. Es gab alles mögliche: Reis, Nudeln, Würstchen, Huhn, Salat und vieles mehr. Nach dem Essen sind wir in das Bad gegangen. Das ist einfach genial, wenn man bis zum Hals in 30°C warmen Wasser sitzt unter dem freien Sternenhimmel und es ist fast Vollmond. Gelegentlich fielen aus einer Wolke vereinzelte Schneeflocken. Das Leben an sich wird leichter und man kann sich komplett entspannen und über Gott und die Welt reden. Oder einfach nur meditieren oder philosophischen Gedanken nachhängen. Man vergisst einfach, das der Eintritt mehr gekostet hat als Ich das meinem Portmonee zugemutet hätte(2400 Yen). Danach sind wir nach Matsukura gefahren und haben dort die Vorbereitungen für den Jahreswechsel in Tokio im Fernseher verfolgt. Zugegeben Ich weniger, Ich habe mich mehr mit dem Internet beschäftigt. Dann um 0:00 haben wir Toshikoshisoba gegessen. Das sind Nudeln, die so lang wie Spagetti sind und symbolisch für ein langes Leben stehen. Danach sind wir mit dem Auto zu einem Schrein gefahren. Also bis zum Fuße eines Berges. Da standen 2 große Zelte und 3 große Lagerfeuer sind entfacht worden, die laut vor sich hin knisterten. Es wurde auch heiße Suppe ausgeschenkt und wieder Toshikoshisoba. Dann sind wir den Berg hinauf gelaufen. Der Weg wurde von Laternen ausgeleuchtet und das meiste des Weges waren Treppenstufen. Wir mussten bis ganz nach oben. Oben angekommen waren alle außer Atem und die alten Stufen waren sehr glatt von dem Schnee und den vielen Menschen, die vor uns die Stufen hinaufgelaufen sind. Oben war ein Schrein, an dem wir dann für eine gute Zukunft gebetet haben. Die Gebetszeremonie war: Erst eine fünf Yen Münze in den Schrein werfen, dann eine Glocke läuten, die an einem Seil befestigt war, zwei mal verbeugen, zwei mal klatschen und noch einmal verbeugen. Das Gleiche haben wir dann noch an zwei anderen Schreinen gemacht, die rund 10 m von dem ersten großen Schrein entfernt standen. Bis auf die Münze und die Glocke die gab es da nicht. Dann sind wir wieder zum Fuße des Berges zurückgegangen. Unten angekommen haben wir uns erst mal an einem der Feuer aufgewärmt. Dann ist plötzlich aus einem der Zelte ein Löwe herausgekommen, der „shishimai“, das ist ein Tanz, bei dem ein Löwe gezähmt wird und die umstehenden Menschen in den Kopf beißt. Jeder der in den Kopf gebissen wird, wird in seinem Leben viel Glück haben. Weil der Löwe mich nicht gebissen hat hat Master noch mal nachgefragt und extra für mich sind sie nochmal rausgekommen, damit der Löwe auch mich beißt. Manchmal ist es doch gut ein Ausländer zu sein. Kurz darauf haben sie mich noch in das Zelt gebeten und Ich habe sogar einen Sitzplatz bekommen. Dann habe Ich mit den Tänzern ein Höflichkeitsgespräch geführt und bald darauf sind wir wieder gegangen. Wieder zurück nach Matsukura. Dann ist noch eine kleine Gruppe mit Master und seinem Sohn zu einem Tempel gefahren. Ich bin mit gefahren, weil Ich mir gedacht habe, das kann Ich vielleicht nur einmal erleben. Der Weg von der Straße in das innere des Tempels war mit Kerzen links und rechts beleuchtet. Das hat dem Tempel einen mystischen tatsch gegeben und sah echt beeindruckend aus, aber wie meistens hatte Ich nicht genug Zeit, um Fotos zu machen, da die anderen vorwärts wollten. Die Mönche hatten schon angefangen abzubauen und die Beleuchtung einzupacken, aber wieder war mir das Ausländerglück hold. Denn sie haben für mich die Notwendigen Scheinwerfer wieder angeschlossen und das Licht wieder angemacht, damit wir beten konnten. Die Glocke wurde mit einer Art kleinem Rammbock geläutet, den man nach hinten zieht und dann einfach los lässt, aber man läutet nur einmal und auch der Rammbock berührt die Glocke nur ein mal. Danach haben wir uns noch wortreich bei den Leuten bedankt und sind dann zurück nach Matsukura gefahren, wo wir dann bis um 4.00 Uhr Karten gespielt haben. Das war sehr lustig. Das Spiel war mit Einsatz und jeder hat mit 5 Stäbchen angefangen. Master war der Erste, der alle seine Stäbchen verloren hatte. Dann hat er mit Bananen weitergespielt und als er die auch verloren hatte, hat er alles gesetzt, was er in seiner näheren Umgebung finden konnte. Um 4:30 Uhr haben wir dann Schluss gemacht und sind zu Bett gegangen, um wie immer um 6:30 Uhr wieder aufzustehen.

Schneeschuhe

Wir haben eine Geländeerkundungstour gemacht. Also, wir haben uns den Wald und Kouei einmal von allen Richtungen aus angeguckt. Natürlich mit Schneeschuhen. Das ist etwas für Leute, die zu viel Kraft haben, wobei hier mehr Kraft nicht von Vorteil sein muss. Mehr Kraft heißt mehr Muskeln, das heißt mehr Gewicht und mehr Gewicht heiß, das man tiefer in den Schnee einsinkt. Trotz der Schneeschuhe sinkt man noch bis zu den Knien in den Schnee ein, manchmal auch noch tiefer. Aber es ist trotzdem echt lustig, wenn man durch den Schnee läuft und man dann mit einem Schritt auf dieTerrasse steigen kann, von der man weiß, das sie im 2ten Stock liegt. Oder man über einen kleinen Baum läuft. Man sieht alles einfach aus einem andern Blickwinkel. Beim Laufen kommt man sich wie Bigfoot vor, der mit riesigen Fußabdrücken durch den Schnee rennt. Obwohl man rennt nur einmal, danach ist man so außer Puste, das man von alleine aufhört. Das Anziehen der Schneeschuhe ist aber eine Herausforderung. Es ist einfach sehr ungewohnt auf einmal so große Schuhe zu haben. Wie wenn man Kinder beobachtet, die sich die Schuhe von Erwachsenen anziehen und dann damit in der Gegend herum stolpern. So ist das am Anfang auch mit den Schneeschuhen und sie werden an die Gummistiefel geschnallt. Manche Gummistiefel haben hinten eine Kante, damit die Lasche der Schneeschuhe nicht nach unten rutschen kann. Meine natürlich nicht. Aber es ging trotzdem mit der Hilfe von einem Band.

Trinken

Ich habe viel über das Essen geschrieben, also dachte Ich mir, dass Ich vielleicht auch mal was über das Trinken schreiben sollte. Das Trinken ist in Japan absolut unwichtig. Trinken ist hier eine Genusssache und keine Notwendigkeit, ausschließlich ein Genuss. Hier wird jedes Essen zusammen mit einer Suppe gegessen. Von der man sich nachnehmen kann. Das sind dann schon 1,5 Liter bei 3 Mahlzeiten - mindestens. Ich nehme mir meistens nach, also dann dementsprechend mehr. Dazu kommt noch das hier das Essen meisten auch noch in Wasser schwimmt. Also - genug Flüssigkeit.

Schornstein

Das Haus hier hat 3 Schornsteine. Zwei, die für die beiden Holzöfen sind, mit denen hier geheizt wird. Der Dritte ist für den Wasserbeuler, der hier wahlweise mit Öl oder Holz betrieben werden kann. Der Beuler wird hauptsächlich für das abendliche Bad gebraucht. Nun ist der Beulerraum nachträglich an das Haus angebaut worden. Der Schornstein ist daher nicht im Haus, sondern außerhalb des Hauses an einer, im Boden verankerten und von Stahlseilen abgespannten, massiven Fahnenstange, befestigt. Der Schnee auf dem Dach ist runtergerutscht und ist von der Stange aufgehalten worden. Mehr und mehr Schnee hat sich angesammelt, bis die die Stahlseile angefangen haben zu reißen. Und nach und nach hat der Schnee die Stange nieder gedrückt. Wir haben es aber rechtzeitig bemerkt und den Schnee vom Dach runter geholt. Aber der Schornstein ist irreperabel verbogen und die Rohrkontakte haben sich gelöst. Die Stelle, an der das Rohr das Haus verlässt, ist total herausgerissen. Wir haben den Schnee, der auf dem Dach lag mit Harken runtergezogen. Also genau genommen haben wir eine Lawine ausgelöst. Schon alleine die Kraft, die hinter dem Schnee steckt, der von einem Dach rutscht, ist gewaltig. Dabei lag der Schnee mal gerade einen Meter hoch auf dem Dach und das auch nur am unteren Ende. Als sich dann die Lawine gelöst hat und vor uns runter ging und uns einen Schneesturm um die Ohren blies, war das doch sehr beeindruckend.
Am nächsten Tag haben wir dann die Stange komplett aus dem Schnee ausgegraben und wieder gerade gebogen. Das sah dann so aus: 4 Leute haben gedrückt und geschoben und langsam hat sich die Stange zentimeterweise wieder aufgerichtet. Dann haben wir sie mit mehreren dicken Drähten fixiert um am nächsten Tag alles professionell reparieren lassen.

Alltag in Kouei

Ein normaler Tag hier hat eindeutig mehr Stunden als in Matsukura. Obwohl Ich auch gerne zugebe, das es hier auch einige Vorteile gibt. Hier geht es ebenfalls um 6:30 Uhr raus, aber die Arbeit fängt erst um 7:00 Uhr an. Das Gute hier ist, dass das Bett weicher ist und Ich nicht so verspannt aufwache. Dann wird zuerst draußen Schnee geschaufelt. Wenn es nicht geschneit hat gehen nur 2 Leute mit den Hunden raus und einer füllt das Feuerholz auf und Frühstück wird gemacht. Danach wird gearbeitet. Schnee geschaufelt oder Feuerholz mit der Kettensäge gesägt und gelagert. Von dem Erdbeben ist viel Holz übrig, das davor ein Haus war oder was ähnliches. Aber wir nehmen nur die Balken. Oder wir fahren an andere Orte, um da zu arbeiten und an den meisten Sonntagen ist Waldkindergarten, wo wir als Aufpasser tätig sind. Das was mich hier aber am meisten stört, ist das hier sehr viel gearbeitet wird, vor allem sehr lange. An manchen Tagen habe Ich zum Mittagessen um Eins bereits fünf Stunden gearbeitet und eigentlich muss Ich nicht mehr als sechs arbeiten. Auch wenn es eine kleine Klausel gibt, die besagt, das "manchmal" länger gearbeitet wird, wenn es viel Arbeit gibt. Das Problem ist nur, dass es hier immer viel Arbeit gibt. Wenn Kinder was machen sollen und es nicht wollen machen sie die Augen zu und sagen, dass sie die Arbeit nicht sehen. So ähnlich ist es hier auch. Nachts wenn man die Arbeit nicht sehen kann, muss man auch nicht arbeiten und sobald die Sonne aufgeht muss man ran und arbeiten, bis man die Arbeit wieder nicht mehr sehen kann. Ich weiß nicht, ob Ich mich auf den Sommer freuen soll.
Sehr angenehm ist es hier nach der Arbeit, da Ich hier tatsächlich Ruhe habe und mich darauf konzentrieren kann was zu schreiben. Sitzen kann ich in dem Raum mit dem Holzofen, dort ist genug Platz und es ist warm. Es ist nicht so eng und hecktisch wie in Matsukura.

Sprichwörter

Wenn du in Eile bist gehe einen Umweg.
Auch Affen fallen vom Baum.
Wenn du versuchst 2 Hasen auf einmal zu fangen, wirst du keinen erwischen.
Denke nicht über den Preis eines Tigerfell's nach, bevor du den Tiger gefangen hast.
1 Gucken ist besser als 100x hören.
Zeit ist Geld.
Das ist wie einem Säugling Süßigkeiten weg zu nehmen.
Drei Jahre auf einen Stein Scheißen.
Menschen haben vor 4 Dingen Angst: Erdbeben, Donner, Feuer, alter Mann.
Nur ein Tropfen im Topf.

Pizza

Wir hatten in Kouei eine Pizzaparty, aber nur die, die auch hier leben. Kouei hat keinen Steinofen und auch keinen Backofen, Also wie macht man dann Pizza? Ganz einfach. Die Pizza kommt auf eine Alufolie und dann in einen Grill. Aber dieser Grill ist nur zum rösten, also gibt es oben eine Flamme. Zuerst wird die Pizza in diesen Grill geschoben und dann wird sie in eine Bratpfanne gelegt und Deckel drauf. Da bleibt sie für eine Weile, bevor sie mit Käse bestreut wird und dann wieder in den Grill kommt. Ich finde, dass das sehr viel Aufwand für eine Pizza ist, aber Ich habe mich auch nicht beschwert. Davon abgesehen waren die Pizzas sehr lecker und der Hauptgang; also dieses mal kein Reis zur Pizza aber wie immer eine Suppe.

Wegschrein

Hier gibt es sehr viele Schreine. Sehr gut an den Toren zu erkennen, die dorthin führen. In den meisten Fällen gibt es in der unmittelbaren Umgebung zu jedem Haus einen Schrein, das heißt nicht mehr als 20 Min. Fußweg entfernt. Aber damit nicht genug, es gibt hier auch mini Schreine am Straßenrand, so ähnlich wie die Kreuze in Süddeutschland, da gibt es auch an jeder 2. Kreuzung einen gekreuzigten Jesus. Hier sind es eine Art Häuser, die auf einem Fundament stehen, immer 2 Steine übereinander. Der untere ist rechteckig und der der dadrauf liegt, hat die Form eines Daches und ist etwas größer. Das Haus insgesamt ist vielleicht 30 cm hoch. Eine andere Art ist, das eine Reihe von Steinen am Straßenrand stehen, ebenfalls auf einem Fundament und eine Seite des Steines wurde abgeschliffen und der Name eines Gottes eingeritzt.

Staunen

Japaner lieben es zu Staunen. Das machen sie mit Worten wie: unglaublich, ach so oder wirklich und einer Palette von zustimmenden Lauten, wie: ehh oder ohh. Es gibt noch eine Reihe anderer Wörter und Laute, für die Ich aber keine Deutsche Entsprechung weiss. Diese Aussagen hört man andauernd. Wenn Ich etwas von Deutschland erzähle, das anders ist als in Japan zum Beispiel, das es in Deutschland so ziemlich in jedem Haushalt einen Backofen gibt und der ein Fassungsvermögen von ungefähr 0,125 m^3 hat, sagen sie alle: „ehh... wirklich“ darauf antworte „ich ja wirklich.“ „unglaublich“. Dafür gibt es noch viele andere Beispiele. Bei den banalsten Dingen wird gestaunt. Das Gleiche gilt auch für das zustimmen. Sobald wie sie nicht gegen das sind was man sagt, stimmen sie zu. Ich finde das Immer sehr unterhaltsam, wenn sie den banalsten Aussagen zustimmen. Und irgendwie ist es auch störend, andauernd bricht ein Stimmengewirr aus und es wird schwer etwas zu verstehen oder sich darauf zu konzentrieren das Stimmengewirr zu ignorieren und einfach weiter zu sprechen.

Donnerstag, 31. Dezember 2009

Fragen

Es gibt hier ein paar Fragen die mir immer wieder und wieder gestellt werden. Jeder der mich das erste mal trifft stellt sie, wobei sie manchmal ein wenig von einander abweichen.

1)Wie heißt du?
2)wo kommst du her?
3)Magst du Japanisches Essen?
4)Welches Essen magst du nicht?
5)Wie lange bist du schon in Japan?
6)Ist das dein erstes mal in Japan?
7)Wie alt bist du?
8)Wie gefällt dir Japan?
9)Wie lange bleibst du noch in Japan?
10)Bist du Amerikaner?
11)Bleibst du die ganze Zeit hier?

Dann gibt es noch einige Standartsätze, die Ich immer wieder zu hören bekomme

1)Ach du bist Deutscher.
2)Willkommen in Japan!
3)Was noch so Jung.
4)Ja viele Japaner mögen kein Natto.

Noch eine kleine Geschichte.
Ein Mann ist mit einer Gruppe gekommen und hat mich in fließendem Japanisch angesprochen. Als er auf eine Antwort gewartet hat, habe Ich ihm in Japanisch gesagt, das Ich ihn nicht verstanden habe. Daraufhin hat er mich in Japanisch gefragt, ob Ich Englisch spreche, was Ich bejahrt habe. Dann hat er mir in Englisch gesagt, das er Englisch spricht. Ich habe mit ihm ein paar Sätze gewechselt. Dann hat Master die Gruppe herumgeführt. Kurz bevor sie wieder gegangen sind hat er nochmal mit mir gesprochen und hat mich gefragt, ob Ich Japanisch spreche. Ich wusste nicht was Ich ihm sagen sollte.

Aufbau eines Hauses

Der Aufbau eines Hauses kann sehr variieren, aber im allgemeinen haben alle einen Eingangbereich, in dem man eintreten kann und die eigentliche Wohnung. Sie liegt etwas erhöht, sodaß man 2-3 Stufen hinauf steigen muss. Das kennzeichnet sehr eindeutig den Bereich für Straßenschuhe und grenzt den Bereich für Socken oder Hausschuhe ab. Der Eingangbereich ist wie ein Vorbau vor dem eigentlichen Haus. Wenn man aus dem Eingangsbereich die Stufen hinaufsteigt, steht man auf dem Flur, der meist links und machmal auch gerade aus weiterführt. Das erste Zimmer zur rechten ist meist das Wohn/Empfangszimmer. Dort werden alle Gäste empfangen. Das hat auf jeden Fall den Vorteil, dass man Besucher nicht durch das ganze Haus führen muss. Es sieht dort immer sehr ordentlich aus. Der Flur zur Linken hat auf beiden Seiten Türen, die einen führen nach draußen und die anderen führen in die eigentlichen Wohnräume. Alle Türen sind Schiebetüren und die Türen, die von einem Raum zum andern führen sind nur mit Papier bespannt, das meistens diverse Löcher aufweist. Ein Raum hat für gewöhnlich 4 Türen. Also genau genommen sind nur die Stützpfosten keine Türen alles andere ist schiebbar. Das hat viel Vorteile, wie die Tatsache, das man schnell umräumen kann und es die Wege verkürzt. Wenn viele Leute zu Besuch kommen, kann man einfach die Türen herausnehmen und schon hat man aus 2 Räumen einen gemacht, in dem alle Platz finden. Natürlich kann man den Lärm- und Wärmeschutz vergessen. Jedes Haus hat auch ein Badezimmer, das aus 3 kleinen Räumen besteht. Der Raum, in den man reingeht hat ein Waschbecken und Waschutensilien, also einen Schrank mit Handtüchern, eine Waschmaschine und einen Spiegelschrank, zusammen mit den Hygieneartikeln, wie Zahnputzzeug und Rasierer und ähnliches. Von diesem Raum geht eine Tür nach lins und eine nach rechts. Hinter der nach rechts führenden Tür ist die Toilette und hinter der nach links, das Ofuro. Die Toilette ist wirklich nicht mehr als eine Toilette und sehr klein man geht rein schlüpft in die für mich immer zu kleinen Toilettenschuhe und dreht sich dann um. Ich brauche immer ein bisschen Geschick, da die offene Tür den Platz einnimmt, den Ich brauche, um mich umzudrehen. Das Ofuro ist etwas größer. ca. 1x2 m plus Wanne.
Wie Küchen im allgemeinen aussehen kann Ich nicht genau sagen, da das das Revier der Frauen ist und Ich hier nur selten in die Küche von anderen Leuten hineinkomme. Ich bin ja der Ausländer und muss im Gästezimmer sitzen. Aber von dem was Ich bis jetzt gesehen habe, sind die Küchen groß und bieten viel Platz.. Gekocht wird mit Gas, wobei sie aber meist nur 2 Flammen haben. In der Mitte der Küche steht ein Tisch, der als zusätzliche Ablagefläche dient. Das Geschirr ist in Schränken und die Kochutensilien, die häufig gebraucht werden, wie Töpfe, Siebe und Pfannen werden in Regalen untergebracht.

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Zuletzt aktualisiert: 26. Jan, 16:49

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